Video Reisebericht El Hierro Sommer 1997 Reisebericht als PDF
Freitag, 11.7.1997
Wieder ist ein Jahr vorbei,
und der Urlaub steht vor der Tür. Im Mai waren wir schon eine Woche in Dänemark
- auf der Insel Fanö. Haben
jetzt unseren Haupturlaub. Eine Woche sind wir nun schon zu Hause. Es ist
herrliches
Wetter mit Temperaturen um die
25°C, und so können wir uns schon gut auf El Hierro einstimmen. Um 9:00 Uhr
fahren wir mit dem Taxi zum
Flughafen, und um 11:40 Uhr startet unsere Maschine. Wir fliegen mit einer ganz
neuen Maschine der Air Berlin.
Der Flug dauert 5 Stunden und 10 Minuten. An Bord reicht man uns ein warmes
Essen. Es gibt verschiedene
Nudelsorten mit Tomatensoße oder Hühnchen mit Reis. Dazu Salat, eine
Quarkspeise,
ein Stück Kuchen und Kaffee.
Wir haben gerade den Luftraum von Frankreich verlassen und befinden uns jetzt
um
ca. 14:30 Uhr über Spanien.
Die Sonne scheint. Mal sehen, ob wir heute noch nach El Hierro weiterfliegen,
oder ob
wir eine Nacht auf Teneriffa
bleiben. Auf jeden Fall müssen wir zum Weiterflug nach Hierro auf Teneriffa-Süd
landen. Von dort geht es dann
zum Flughafen Teneriffa-Nord. Je nachdem, wie es mit den Anschlussflug nach
Hierro klappt, wird dann evtl.
noch eine Zwischenübernachtung auf Teneriffa fällig. Jetzt um 15:15 Uhr fliegen
wir
auf den Atlantik raus. Wir
schauen uns einen Zeichentrickfilm an. Kurz vor der Landung gibt es noch einen
Kaffee
mit Amaretto und etwas Gebäck.
Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt jetzt eine Stunde. Auf Hierro haben
wir die ganze Zeit einen
Mietwagen. Wir setzen zur Landung auf Teneriffa an. 27°C und Sonnenschein. Es ist
etwas diesig, und es weht ein
leichter Wind. Wir sind sehr schnell draußen und müssen auch nicht
durch die Passkontrolle. Eine
Dame von Jahn-Reisen erwartet uns bereits. Mit noch vier anderen Leuten werden
wir in einem kleinen Bus nach
Puerto de la Cruz gefahren. Die Entfernung beträgt etwa 100 km. Hier im Süden
ist
die Landschaft sehr karg. Doch
je weiter wir Richtung Norden fahren, um so grüner wird die Insel. Die
Temperaturen sind gut zu
ertragen. Das erste Mal waren wir vor 25 Jahren auf Teneriffa. Seitdem hat sich
sehr viel
verändert. Der Busfahrer fährt
einen flotten Stil und in einer guten
Stunde sind wir in Puerto. Wir gehen ins LTI-
Hotel Chiripa-Garden. Ein sehr
schönes **** Hotel, etwas abseits des
Trubels, am Hang gelegen. Die
Gartenanlage ist herrlich, und
die Zimmer sind schön und geräumig. In
diesem Zwischenstop ist ein Abend- und
Frühstücksbüffet inklusive.
Wir machen uns etwas frisch und gehen zum
Abendessen. Anschließend wollen wir
noch in den Ort laufen. Das
Essen ist sehr gut! Salatbüffet, Vorspeisenbüffet und Suppen. Dazu zwei
Gerichte zur
Auswahl, die am Tisch serviert
werden. Wir essen beide Rinderfilet mit Möhren und Broccoli überbacken.
Anschließend bedienen wir uns
dann noch am Dessert- und Käsebüffet. Und natürlich darf der Wein nicht fehlen.
Wir trinken eine Flasche
trockenen Insel-Rotwein und Selters. Die Getränke müssen wir natürlich selber
bezahlen.
Es hat hervorragend geschmeckt
(Getränke 1525 Peseten). Laufen jetzt noch runter in den Ort. Es gibt einen Weg
hinunter über viele Stufen,
der sehr schön ist. In ca. 15 Minuten sind wir unten. Mal für ein-zwei Tage
oder
Weihnachten eine Woche Urlaub kann man ja hier aushalten; aber nicht
länger! Ist uns einfach zu viel Trubel. Die
Meerwasserschwimmbecken gab es
schon vor 25 Jahren. Sie sind wunderschön angelegt und man kann ewig lange
darin umher schwimmen. Überall
blüht es und wir erkennen viele Pflanzen
wieder, die es bei uns in den
Blumenläden im Kleinformat zu
kaufen gibt. Es ist jetzt sehr schwül und wir laufen langsam wieder zum Hotel
zurück. Da unser Weiterflug
nach El Hierro morgen schon um 8:00 Uhr startet, werden wir uns um 5:00 Uhr
wecken lassen. Zu 5:45 Uhr
haben wir das Frühstück bestellt, und um 6:30 Uhr werden wir abgeholt und zum
Flughafen Teneriffa-Nord in
Los Rodeos gefahren. Sind nun beide ganz schön müde. Bis jetzt hat alles
hervorragend geklappt. Gute
Nacht!
Samstag, 12.7.1997
Die Nacht war ja sehr kurz. Um
5:00 Uhr ruft der Nachtportier an und weckt uns. Es sind noch einige andere
Leute
auf den Beinen. Das Buffet ist noch nicht ganz
aufgebaut. Es gibt aber schon reichlich Auswahl, so dass man gut
frühstücken kann. Unser Bus
ist pünktlich, und um 7:00 Uhr sind wir am Flughafen. Langsam wird es hell, und
das
Wetter ist herrlich. Um
8:00Uhr starten wir von Teneriffa-Nord Richtung El Hierro. Unser Flug dauert 35
Minuten.
Binter heißt die Fluglinie;
noch nie gehört. Wir scheinen die einzigen Deutschen in der kleinen Maschine zu
sein.
Der Flughafen auf Hierro ist
ganz neu. Wir werden schon erwartet. Eine Dame von Jahn-Reisen übergibt uns den
Mietwagen und einige
Informationen. Es ist ein Fiat Punto silbermetallic und 14.000km gefahren. Wir
haben den
Wagen die ganzen drei Wochen.
Fahren jetzt vom Flughafen zu unserem Apartment auf der anderen Seite der Insel
nach Tiganday Es ist 9:00 Uhr.
Fahrzeit für ca. 40km etwa 1 Stunde! Die Straßen sind größtenteils ganz neu,
aber
sehr kurvenreich. Noch ist die
Temperatur recht angenehm. Die Landschaft ist wunderschön. Wir sind fast
alleine
auf der Straße. Kaum ein Auto kommt uns entgegen. Die Berge sind
noch Wolkenverhangen. Langsam fahren wir
immer höher, bis wir plötzlich
in die Wolken eintauchen. Als wir wieder aus der Wolkendecke herausfahren,
zeigt
sich uns ein phantastischer
Ausblick!! Die Sonne strahlt, und unter uns die Wolken, aus denen die
Bergspitzen
herausragen! Ein wunderbares
Erlebnis! Langsam, und in vielen Kurven, geht es nun wieder bergab. Wir sind
jetzt
in El Golfo, wo wir auch
wohnen. El Golfo ist ein riesiges fruchtbares Tal an der Südwestseite der
Insel. Die
Apartments liegen wunderschön!
Es sind fünf Wohnungen mit einem kleinen Swimmingpool und einem
Tennisplatz. Die Anlage wird
von einer Münchnerin verwaltet. Sie lebt hier schon seit 10 Jahren mit ihrem
spanischem Freund. Wir
beziehen Apartment B mit herrlicher Aussicht über das Tal. Rundherum ist alles
überaus
üppig bewachsen. Wir packen
aus und machen uns erst einmal etwas frisch. Dann geht es runter in den Ort zum
Einkaufen. Der Supermarkt in
Tigaday ist sehr klein, voller Menschen und recht chaotisch! Dagegen ist der in
Frontera schön groß und
geräumig. Hier lässt es sich gut einkaufen. Jeden Sonntag ist an der Tankstelle
ein kleiner
Markt, wo die Einheimischen
ihre Waren anbieten. Morgen wollen wir
dann nach dem Marktbesuch nach
Valverde zur Prozession
fahren. Alle vier Jahre findet nämlich auf El Hierro das größte Fest der Insel
statt - die
Bajada de la Vigin de los
Reyes. Bei dieser Prozession wird die
Marienfigur von ihrer Eremita nach Valverde
getragen, begleitet von
Bailarines(Tänzerinnen in weiß-roten Trachten mit bunt bebänderten Hüten und
mit
Kastagnetten), von Trommlern,
Flötenspielern und der gesamten Inselbevölkerung. Einen Monat dauert dieses
Fest. In jedem Dorf wird bis
zur Erschöpfung getanzt und ausgiebig gefeiert. Der Überlieferung nach soll die
Marienfigur am 6. Januar1546,
dem Tag der Heiligen Drei Könige, einem Kubafahrer bei einem Sturm in
der Nähe des heutigen
Fischerhafens Orchilla verloren gegangen sein. Das Standbild wurde zunächst in
einer
Höhle, der ,,Cueva de la Virgin", aufbewahrt. ,,Die
Jungfrau der Könige" wird diese Figur auch genannt. Anfangs
wurde die Jungfrau als
Patronin der Hirten und des Viehs in der Gegend um Dehesa verehrt. Doch schon
bald, ab
dem Jahr 1577, wurde sie zur Schutzpatronin der Insel. Mangels
anderer wirksamer Mittel rief die Bevölkerung sie
bei verheerenden Hungersnöten,
in trockenen Jahren, bei Epidemien und Überfällen um Hilfe an. Man schreibt der
Jungfrau zahllose Wunder zu. Der Ursprung des Festes,
,,Herabstieg der Jungfrau der Könige", liegt im
Hungerjahr 1614. Fast
alle Brunnen der Insel waren ausgetrocknet.
Die Hirten verlangten von den Autoritäten, die
Jungfrau in die Hauptstadt
der Insel zu bringen, dort zu lassen,
und eine Gebetswoche anzuordnen. Als das
abgelehnt wurde, weil die
weltliche und die geistliche Obrigkeit
nicht so recht an die Wirksamkeit dieser
Maßnahme glauben wollte,
brachen die Hirten die Türen der Eremita auf. Die,, entführte" Jungfrau
wurde in der
Nähe der Hauptstadt in der
Cueva de Lenos aufgestellt, und in einer
Prozession in die Kirche geholt. Sie hatte
kaum die Kirchenschwelle
überschritten, als das geschah, was man
von der Jungfrau erwartete: es regnete tagelang
auf der Insel!! Und so ist es
für uns ein großartiges Erlebnis, bei einem so wichtigen Ereignis dabei zu
sein.
Wirklich die ganze Insel
feiert mit! Nachdem wir einkaufen waren, fahren wir zum kleinsten Hotel der
Welt, dem
Punta Grande (4 Zimmer und ein
sehr zu empfehlendes Restaurant). Hier kann man abends von 19:00-21:30 Uhr
hervorragend essen. Das Haus
steht unter italienischer Leitung. Wir nehmen uns vor, mal einen Abend einen
Tisch
zu reservieren. Eine
Vorbestellung ist unbedingt anzuraten. Auf dem Rückweg essen wir dann in Rosis
Restaurant
zu Mittag. Norbert bestellt
Schweinefleisch gegrillt, und ich esse einheimischen Fisch (ähnlich wie
Thunfisch -
sehr schmackhaft!). Dazu gibt
es die leckeren, in Salzwasser gekochten Kartoffeln, frisches Brot, Aioli, rote
Mojosoße und außerdem noch
einen recht schmackhaften Salat. Dazu trinken wir ein Kanarisches Bier und
Selters
(4.750 Peseten). Wieder zurück
in unserem Apartment, stellen wir das Auto ab und laufen noch etwas runter in
den
Ort. Es gibt einige kleine
Läden und ein paar Restaurants, vereinzelt auch hier und da eine hübsche
Pension. Wir
sind aber der Meinung, dass
unsere Unterkunft am schönsten liegt. Mit ein paar Postkarten, einem Inselplan
und
einem wunderbaren Kanarischen
Kochbuch machen wir uns wieder auf den Heimweg. Die Straße hinauf zum
Apartment ist recht steil, und
so wird gleich noch einmal der Kreislauf angeregt. Gegen 21:30 Uhr wird es hier
dunkel und zum Abend kühlt es
sich ordentlich ab. Es ist aber sehr angenehm, und so sitzen wir, eingepackt in
einen kuscheligen Pullover,
noch etwas im Dunkeln auf der Terrasse und genießen bei einem Glas
Insel-Rotwein
den phantastischen Ausblick!!
Nachdem wir noch Deutsche Welle gehört haben, fallen wir erschöpft ins Bett.
Mal
sehen, was uns morgen auf
dieser herrlichen Insel erwartet.
Sonntag, 13.7.1997
Es ist bewölkt und nebelig.
Wir haben beide gut geschlafen und gemütlich auf der Terrasse gefrühstückt. So
gegen
9:30Uhr fahren wir nach
Valverde zur Prozession. Auf der Fahrt ist es so nebelig, dass wir kaum 10
Meter weit
sehen können. Wenn man über
die Berge zur anderen Seite der Insel fährt, passiert man auf dieser Strecke
eine
Höhe von ca. 1350m. In Valverde
klärt es langsam auf. Die Tänze der Bailarines sind wirklich ein Erlebnis. Der
Ort quillt über vor Menschen.
Von der ganzen Insel sind sie angereist. Etwa um 13:30 Uhr fahren wir wieder
Richtung Frontera und biegen zum Mirador de la Pena. Hier erbaute
man nach den Entwürfen des Künstlers Cesar
Manrique einen prächtigen
Aussichtspunkt mit einem hervorragenden Restaurant. Es hat sich aufgeklärt, und
die
Sonne brennt nun um 14:00Uhr
ganz schön heftig. Da das Restaurant als ,,sehr empfehlenswert" beschrieben
wird,
werden wir es gleich einmal
ausprobieren und etwas zu Mittag essen. Die Aussicht vom Restaurant ist
unbeschreiblich!! Für die
Errichtung der Anlage wurden überwiegend ortstypische Materialien verwendet.
Wir
bekommen einen schönen Tisch
direkt an den riesigen Fensterscheiben, die man scheinbar nahtlos in den Felsen
gesetzt hat. Das ist schon ein
schönes Fleckchen Erde, und wir genießen den phantastischen Panoramablick über
das Tal von El Golfo!! Der
Service ist erste Klasse, und wir werden von mehreren Kellnern sehr aufmerksam
bedient! Das Essen ist ausgezeichnet! Zuerst serviert
man einen Salat und eine kalte Gemüsesuppe. Danach isst
Norbert ein Schweinefilet und
ich ein Entrecote. Dazu trinken wir einen 89er Inselrotwein Reserva trocken.
Sehr
gut!! Zum Schluss dann noch
ein Dessert; Ananas von der Insel und einen Espresso (6.500 Peseten). Und dann
ist
da bei diesem gelungenen Essen
der immer wiederkehrende atemberaubende Ausblick, von dem man sich nur
schwer trennen kann. Alles in
allem ein wirklich gelungener und sehr zu empfehlender Ort!! Wir nehmen uns
vor,
hier noch mal zu essen -
vielleicht mal abends. Jeden Sonntag- und Montagabend ist geschlossen, sonst
immer von
12:30-15:30 Uhr und von
19:00-22:30 Uhr geöffnet. Nach diesem herrlichen Essen fahren wir nun wieder
zurück
nach Tigaday. Auch hier
scheint jetzt die Sonne, aber sie steht
schon recht tief über dem Meer. Nur einige dicke
Abendwolken hängen an den
Bergspitzen. Wir setzen uns auf die Terrasse und reden bei etwas Käse, Tomaten
und
einem Schluck Wein über Gott
und die Welt. Es ist jetzt 20:45 Uhr und die Luft ist sehr angenehm. Morgen
wollen
wir die nähere Umgebung
erkunden. Bis dann!
Montag, 14.7.1998
Das Wetter ist schön, und es
hängen kaum Wolken an den Bergen. Bestimmt erwartet uns heute ein sehr
heißer
Tag. Nach dem Frühstück fahren
wir Richtung Sabinosa und zum Leuchtturm ,,Faro de Orchilla". Sabinosa ist
ein
hübsches kleines Fischerdorf.
Etwas unterhalb des Dorfes liegt La Rosa. Hier befindet sich die ,, Pozo de La
Salut",
eine sehr radiumhaltige
Heilquelle. Das Wasser kann innerlich wie äußerlich angewandt werden und wirkt
gegen
die verschiedensten
Krankheiten. Wir fahren weiter zur ,,Playa del Verodal", Hierros längstem
Strand mit
rötlichem Sand. Hier kann man gut baden und Picknick
machen. Weiter geht es über eine noch
neue, aber sehr
schmale Straße zum Leuchtturm.
Die unbefestigte Straße führt immer am
Abhang entlang; mal bergauf und mal
bergab. Sehr deutlich ist hier
noch die Ursprünglichkeit der Insel zu sehen! Riesige Lavafelder, soweit das
Auge
reicht! Die Sonne brennt jetzt
ganz schön, und wir müssen uns ständig einreiben. Nach einer kleinen Pause am
Leuchtturm machen wir uns
wieder auf den Rückweg. Wollen noch mal an den Quellen Halt machen, um in einem
kleinen Restaurant etwas zu
Mittag zu essen. Unterwegs, noch ziemlich oben am Berg, stehen zwei ältere
Damen
an der Straße. Wir nehmen sie
mit. Sie kommen von Ristinga, sind mit dem Bus bis El Pinar gefahren und dann
weiter gelaufen über den El
Mercader (1252m) bis oberhalb des Leuchtturmes, wo wir sie dann mitgenommen
haben. Eine ordentliche Tour!!
Während unseres Gesprächs stellt sich heraus, daß sie auch aus Berlin kommen.
Sie
wollen auch noch eine
Kleinigkeit essen. Norbert ißt so etwas wie Gulasch und ich esse Peto. Das ist
ein recht
großer Raubfisch aus dieser
Region. Sieht aus wie Thunfisch, hat sehr festes Fleisch und schmeckt
hervorragend!
Dazu gibt es Papas
Arrugadas(in Salzwasser gekochte und gedämpfte Kartoffeln), Brot und eine grüne
Mojosoße.
Als Vorspeise bestellen wir
eine Pescadosuppe (Fischsuppe). Und zu allem paßt am besten ein Vino Tinto de
Pata.
Zum Abschluss wählen wir dann noch Pina (Ananas)
und einen Café con leche (Kaffee mit Milch). Alles
zusammen 1.725 Peseten. Wir
nehmen die beiden Frauen bis Frontera mit und fahren dann zurück zum Apartment.
Da wir am Donnerstag unten in
einem alten Guanchen -Dorf (Museumsdorf) die seltenen Rieseneidechsen sehen
möchten, müssen wir uns eine
Sondergenehmigung besorgen. Es werden nur Gruppen bis maximal 20 Personen
zugelassen. Es ist 18:30 Uhr,
und wir machen noch einen Spaziergang runter in den Ort. In einer kleinen Bar
trinken wir einen Vino Tinto
de Pata. Er schmeckt fast überall gleich gut und ist sehr gehaltvoll. So
gegen
21:00 Uhr geht die Sonne
unter. Dann bis morgen !
Dienstag, 15.7.1997
Um 8:00 Uhr kräht, wie immer,
der Hahn. Zu Hause ist es jetzt erst 7:00 Uhr. Heute ist es fast klar, und die
Sonne
scheint schon über den Berg.
Wir wollen heute ein wenig unsere Umgebung erkunden. In der El Golfo-Region
gibt
es viel Obstanbau.
Hauptsächlich werden Bananen, Ananas, Papayas und Wein angebaut. Auch die
Feigen sollen
sehr gut schmecken. Wir fahren
durch große Ananas -und Bananenplantagen. Wahrscheinlich wegen der
ständigen
starken Winde ist alles
überdacht. Überall sind Leitungen verlegt, um alles gut zu bewässern. Die
Ananas-Ernte ist
dreimal im Jahr. Auf der Fahrt
nach Punta Grande gibt es einige schöne Buchten, in denen Meerwasserbecken
angelegt wurden - unter
anderem die Punta de Tejegnate. Sehr schön, mit vielen Stufen und einem schönen
Picknickplatz. Direkt in Punta
Grande entsteht ein riesiges Badeparadies mit mehreren Becken, Springbrunnen,
Fontänen und Wasserfällen.
Alles sehr schön und aufwändig!! Den gesamten El Golfo entlang liegen
überall
versteckt hübsche
Meerwasser-Schwimmbecken, in denen man gut baden kann. Weiter geht es nun
unterhalb der
Hauptstraße auf einer sehr!
schlechten Sandpiste Richtung Casa Rosa und dann wieder zurück nach
Tigaday.
Es ist 14:00 Uhr, und die
Sonne brennt ordentlich. An den Bergen ist nicht eine Wolke zu sehen. Gehen in
einer
Pizzeria essen. Es schmeckt
fürchterlich; wie Schuhsohle mit Käse!! Nur der Rioja ist gut. Nach einer
Siesta
fahren wir ins Dorf zum
Einkaufen. Außerdem ist Faulenzen und Baden angesagt. Morgen wollen wir nach
Restinga fahren. Gute Nacht!
Mittwoch, 16.7.1997
Heute bin ich vom
Katzengeschrei aufgewacht.. War ganz schön was los! Auf der Terrasse liegen
büschelweise
Katzenhaare herum. Die müssen
so gekämpft haben, daß sogar die die Leiter hinterm Haus umgefallen ist. Es ist
erst 2:00 Uhr, und ich kann
nur sehr schlecht wieder einschlafen. Um 6:00 Uhr werde ich erneut wach, da
kräht
das erste Mal der Hahn. Dann
schlafe ich sehr unruhig weiter bis etwa 7:45 Uhr. Ich stehe auf, mache mich
fertig
und beschließe, ins Dorf
runterzulaufen, um frische Brötchen zu holen. Nix Brötchen - weder bei uns im
Dorf noch
in Frontera!! Die beiden Läden
machen erst um 9:00 Uhr auf - und warten mag ich nicht 20 Minuten. Also
wieder
hoch ohne Brötchen. Das geht
ganz schön in die Beine, 10% - 20% Steigung!! Gegen 10:00 Uhr fahren wir
dann
Richtung Restinga. Über dem
Meer ist es heute verhangen und an den Bergen ganz klar. Bis Restinga sind es
ungefähr 45 km. Wir fahren
durch einen herrlichen Pinienwald. In El Pinar machen wir Halt. Der hübsche
kleine
Ort liegt direkt steil am Hang
und lädt zu einem Spaziergang durch die malerischen Gassen ein. Weiter geht es
nach La Restinga. Dieser Ort
lebte früher ausschließlich von der Fischerei. Inzwischen gibt es einige
kleine
Pensionen, und der Tourismus
hält ganz langsam Einzug. Leider wird am Rande des Dorfes auch ein
größeres
Hotel gebaut. Sehr zu
empfehlen sind allerdings mehrere kleine Fischrestaurants, in denen man
herrlich frisch
zubereiteten Fisch essen kann.
Es gibt Muräne, Papageienfisch und viele andere Fischsorten. Natürlich
kann
man auch Fleisch essen.
Überall werden wir sehr freundlich begrüßt. Langsam machen wir uns wieder auf
den
Rückweg. Unsere Fahrt geht
durch riesige Lavafelder. Man kann noch deutlich erkennen, wo die heißen Massen
hin geflossen und dann
erstarrt sind. Auf einer noch relativ neuen Straße fahren wir zu einer kleinen
Bucht. Hier
kann man sehr schön baden.
Auch Picknick-Plätze sind wieder vorhanden und eine kleine Bar. Hinter El Pinar
biegen wir links ab, und
fahren auf einer ganz neuen, sehr kurvenreichen Straße durch einen
wunderschönen
Wald, bis wir wieder die
Hauptstraße erreichen, um nach Valverde weiterzufahren. Am Mirador de
Jinama
machen wir Halt. Von hier hat
man einen phantastischen Blick über El Golfo. Am späten Nachmittag sind
wir
wieder an unserem Apartment
und springen gleich in den Pool, um uns zu erfrischen. Laufen noch mal
runter
ins Dorf. Es ist jetzt leicht
bewölkt, und die Temperatur ist sehr angenehm. Zum Abendbrot machen wir es
uns
bei einem wunderschönen
Sonnenuntergang auf unserer Terrasse bequem. Das Licht ist phantastisch und es
sieht
aus wie Alpenglühen! Bei einem
Glas Wein sitzen wir noch lange draußen und genießen die einmalige Stimmung
und unterhalten uns recht nett
mit unseren Nachbarn. Sie kommen aus Wiesbaden. Morgen wollen wir zu den
Rieseneidechsen.
Donnerstag, 17.7.1997
Heute scheint die Sonne schon
über den Berg, und wir frühstücken draußen. Der Besuch der Rieseneidechsen
steht
heute auf dem Programm. Um
11:00 Uhr gehen wir etwas Geld kaufen, und um 12:30 Uhr fahren wir runter
zum
Guanchendorf. Dort sind auch
die Eidechsen zu sehen. Früher gab es noch Exemplare von 1,20 m Länge. Heute
dagegen trifft man nur noch
selten Tiere an, die einen Meter lang werden. Die meisten Eidechsen haben eine
Größe
von ca. 60 cm. Mit etwas Glück
bekommt man sie nur noch an einer Stelle auf Hierro sehen, und zwar an der
Punta
Grande. Ansonsten werden nur
noch einige Exemplare für Neuzüchtungen im Guanchendorf gehalten. Das Dorf
wird im Moment wieder nach und
nach original getreu aufgebaut. Das gesamte Dorf ist von Höhlen unterzogen, in
denen früher die Ureinwohner
gelebt und gearbeitet haben. Alles ist sehr liebevoll wiederhergestellt. Es
wird jetzt
ganz schön heiß, und wir
fahren ins Apartment zurück. Unsere Nachbarn fliegen heute nach Hause, und wir
haben
noch ein nettes Gespräch. Ich
mache uns einen frischen Salat und dann ist Siesta. Heute Abend wollen wir
unten
im Ort essen. So gegen 20:00 Uhr laufen wir
hinunter und gehen ins Restaurant La Frontera. Es ist hier sehr nett
und direkt nebenan liegt die
gleichnamige hübsche, kleine Pension. Norbert ißt Rinderfilet und ich Krabben
in Oel
und Knoblauch. Als Vorspeise
bestellen wir einen Hierro-Käseteller. Alles sehr lecker !! Dazu natürlich
wieder
Mojo, Salzkartoffeln und 1/2 Liter Vino de Pata.
Zum krönenden Abschluss noch einen Café solo und einen
wunderbaren Cognac vom Haus.
Das steigt ganz schön in den Kopf ! Wieder oben im Apartment lese ich noch ein
bisschen. Na, dann bis
morgen!
Freitag, 18.7.1997
Guten Morgen! Wir wollen heute
nach Valverde fahren. Es ist total verhangen. Also wieder mit dem Auto durch
die Wolkendecke und plötzlich
sind wir im herrlichsten Wetter. Die Sonne scheint, und die Bergspitzen schauen
aus den Wolken heraus. Es ist wie im Flugzeug. In
Valverde ist es kühl und nebelig. Wir gehen ins Touristen-
Büro. Die Dame ist sehr nett und spricht ein gutes Englisch.
Sie gibt uns noch ein paar wichtige Tipps mit auf den
Weg. Wir laufen ein wenig durch den Ort und fahren dann
weiter Richtung Flughafen nach La Caleta und
Tamaduste. La Caleta ist ein
kleines hübsches Dorf östlich des Flughafens. Hier gibt es auch eine
Militär-Basis.
Westlich des Flughafens liegt
Tamaduste, ein noch relativ neuer Ort mit einem natürlichen Schwimmbecken. Wir
essen hier gut zu Mittag. Ich
bestelle Kaninchen mit Mandelsoße, und Norbert isst Hühnchen. Frisch gestärkt
geht
es weiter nach Echedo und dann
nach Pozo de las Calcosas, einem alten Dorf direkt unten am Atlantik gelegen.
Um dort hinunter zu gelangen, steigt man einen alten
Eselsstieg hinab (Fußweg von oben vom Auto ca. 15
Minuten). Unten dann
angekommen, führen einige Stufen direkt ins Meer und man kann herrlich im
Atlantik
baden! Zurück nach Frontera
fahren wir über den Mirador de la Pena. Hier oben scheint noch die Sonne, doch
bald
darauf tauchen wir wieder ein
in die Wolkendecke und fahren hinunter nach El Golfo. Überall sind die
Einheimischen schon beim
Schmücken für das größte Fest der Insel. Auf unserem Dorfplatz spielt eine
Zweimann-
Kapelle tolle südamerikanische
Musik. Wir haben das Gefühl, als wäre das gesamte Dorf am Platz vertreten. Es
ist
jetzt, um 21:30 Uhr, etwas
kühl und ganz schön verhangen. Wieder zurück in unserem Apartment, trinken wir
noch gemütlich ein Glas Wein
und gehen mit vielen neuen Eindrücken
schlafen.
Samstag, 19.7.1997
Es ist noch verhangen. Das
Wetter soll aber wieder schön werden. Nach dem Frühstück klart es am Berg
langsam
auf. Fahren heute zum Hoya del
Morcillo, dem Ausflugsziel der Herrenos und dem größten Kiefernwald Hierros
auf
2ha Fläche in einer Höhe von
950m. Hierher kommen die Herrenos an Sonn-und Feiertagen zum Grillen und
Erholen. Alles ist mit
riesigen Grillflächen und vielen Sitzgelegenheiten sehr großzügig angelegt.
Auch ein Relief
der Insel ist zu sehen.
Außerdem gibt es einen wunderschönen Spielplatz für die Kinder. Wer hier gerne
zelten
möchte, muss sich in Valverde
eine kostenlose! Genehmigung holen. Wieder auf der Hauptstraße angelangt,
fahren
wir immer weiter Richtung
Valverde zum Mirador de Las Playas. Von hier bietet sich ein herrlicher Blick
auf den
Bonanza-Felsen und das Parador National. Auch vom nahe gelegenen
Mirador de Isora hat man eine ähnlich
schöne Aussicht. In dem
kleinen Ort Isora kehren wir ein ins gleichnamige Restaurant. Es ist ganz klein
und
unscheinbar - Restaurant, Bar
und Kaufmannsladen in einem - und sehr nett eingerichtet! Auf jedem Tisch steht
eine andere Flasche Inselwein.
Wir trinken den von unserem Tisch, einen 86er Vino Tinto de Frontera (1000
Peseten). Dazu bestellen wir
eine riesige Salatplatte für ca. 5 DM, frittiertes Kaninchen und Tintenfisch,
ebenfalls
frittiert. Die eine Mojosoße
hat es in sich! Es schmeckt phantastisch!! Zum Abschluss noch einen Käsepudding
und
einen Café solo (3.725
Peseten). Der Pudding ist übrigens selbst gemacht und schmeckt ganz
hervorragend ! Isora
ist nämlich der Ort der
Käseproduktion. Hierher kommt der Käse der gesamten Insel und wird für den
Export
verarbeitet. Wir werden
bestimmt noch einmal hier essen. Langsam machen wir uns wieder auf den Rückweg.
Es
ist 16:00 Uhr, und wir legen
uns ein wenig hin. Ein Kaffee macht uns anschließend wieder fit. Jetzt um 18:00
Uhr
ist es recht windig, und die
Sonne scheint noch immer. Gegen 20:00 Uhr gehen wir noch mal runter in den Ort,
um
etwas zu Abend zu essen. Es
schmeckt uns aber gar nicht. Der Fisch
ist ganz verbrannt, und die Kartoffeln sind
auch nicht der Hit. Na ja, da
gehen wir dann eben nicht mehr hin! Es ist fast Vollmond. Gegen 23:45 Uhr gehen
wir schlafen.
Sonntag, 20.7.1997
Am Berg scheint schon die
Sonne. Heute gönnen wir uns mal eine Ruhepause. Nach dem Frühstück fahren wir
runter zum Markt. Die Einheimischen verkaufen hier Obst,
Gemüse, Wein, Fisch, Brot und einige Handarbeiten
der Insel. Für 270 Peseten
kaufen wir ein Kilo Weintrauben. Anschließend laufen wir noch etwas durch den
Ort. Es
ist jetzt ganz schön warm, und um 12:45 Uhr sind wir wieder
am Apartment. Nachdem wir etwas Obst gegessen
haben, machen wir Siesta.
Mittlerweile ist es recht windig. Gegen 17:00 Uhr trinken wir Kaffee. Ich lese,
rätsele
und faulenze heute mal.
Inzwischen ist neben uns in das kleine Apartment ein junges, ruhiges Pärchen
eingezogen.
Zu Abend essen wir heute mal
zu Hause. Ich mache uns Spaghetti mit Thunfisch und Muscheln. Dazu gibt es
einen
Salat, und zum Nachtisch essen
wir noch ein Joghurt. Nach dem Essen, so gegen 19:30 Uhr, fahren wir noch mal
runter zur Punta Grande. Die
Wolken werden heute von der Sonne ganz rot angestrahlt. Es sieht sehr schön
aus!
An den Badestellen am Meer
sind sogar noch einige Leute. Wieder zurück im Apartment lesen wir noch ein
wenig
und gehen dann bald ins
Bett.
Montag, 21.7.1997
Mal sehen, was wir heute
unternehmen. Es ist bewölkt. Erst mal wird, wie immer, draußen gefrühstückt.
Wir
haben, trotz Bewölkung, wieder
einen herrlichen Blick. Wir beschließen, nach El Sabinal und zur Eremita de Los
Reyes zu fahren. Richtung
Valverde biegen wir ab zur Eremita. Nach kurzer Fahrt endet die asphaltierte
Straße,
und wir holpern auf einer
Schotterstraße weiter. Hier oben, in ca. 800-900 m, ist es sehr schön. Der
Staub sitzt uns
in allen Poren. Auf der gesamten Fahrt begegnen uns
höchstens 6-8 Autos. Fahren nun durch einen
wunderschönen Pinienwald
direkt bis zur Eremita. Die heilige Madonna ist aber nicht in der Kapelle, da
sie ja alle
vier Jahre zur Bajada, wie
auch dieses Jahr, über die gesamte Insel getragen wird. Das dauert den gesamten
Juli
über. Die Kapelle bietet einen
schönen Kontrast zu der schwarzen und roten Lava, und da wir hier ganz alleine
sind, können wir die einmalige
Stimmung gut genießen. Die nächste Station auf unserer Fahrt ist der Mirador de
Basco, ein weiterer herrlicher
Aussichtspunkt. Leider liegt dieser heute etwas in den Wolken. Von hier aus
kann
man bei klarer Sicht den
ganzen westlichen Teil der Insel überblicken. Auf der Fahrt hierher sind wir
auch am
höchsten Berg der Insel, dem
Malpaso, vorbeigefahren. Er ist 1.500 m hoch. Weiter geht es vorbei an der
Heilquelle und Richtung
Sabinar, wo wir eine Mittagspause einlegen. Wir essen einen gemischten Salat,
Peto mit
Salzkartoffeln, und dazu einen
Vino de Pata. Zum Abschluss noch eine Quesadilla und einen Café solo.
Quesadilla
ist eine Art Kuchengebäck aus
Weizenmehl, Ziegen- Schaf- oder Kuhkäse, Milch, Eiern, sowie verschiedenen
süßherben Gewürzen und
schmeckt einfach köstlich! An der Bar werden Porno-Videos und Musikkassetten
verkauft. Im Hintergrund läuft
ein Fernseher. Die Tour de France wird übertragen. Nach dem Essen fahren wir
dann nach Hause zur Siesta. Um
17:00 Uhr kommt die Dame von Jahn-Reisen mit weiteren guten Informationen
über diese phantastische
Insel. Danach fahren wir runter in den Ort zum Einkaufen. Anschließend geht's
dann noch
zum Hotel Punta Grande, für
morgen Abend einen Tisch bestellen. Überall wird jetzt eifrig für die
Prozession
geschmückt. Irgendwo im Dorf
übt man auch schon das Trommeln. Trinken noch gemütlich ein Glas Wein auf
unserer Terrasse und gehen
dann schlafen.
Freitag, 25.7.1997
Heute ist ein herrlicher Tag.
Es ist absolut klare Sicht. Wollen noch mal nach Restinga fahren. Wir nehmen
die Abkürzung und fahren durch den Hoya de Morcillo. Auch in El Pinar sind sie
schon alle fleißig am Schmücken, denn am Sonntag kommt hier ebenfalls die
Prozession vorbei. Überall sind Schnüre gezogen mit ganz vielen Tannenzapfen
dran. In Restinga fahren wir runter auf die andere Seite des Hafens, wo das
neue Hotel gebaut wird. Einige Zimmer sind schon bewohnt. Ansonsten ist die Anlage
aber noch nicht sehr einladend. Vielleicht sieht ja alles etwas schöner aus,
wenn es ein wenig bepflanzt ist. Hier unten gibt es viele Angler. Laufen noch
ein bisschen durch den Ort und kehren dann ein ins Restaurant Refugio, um etwas
zu Mittag zu essen. Es ist jetzt 13:00 Uhr und ganz schön warm. Wir bestellen
erst mal ein kühles Bier. Dann gibt es Alzinsino und Thunfisch mit Kartoffeln
und Salat. Dazu, wie sollte es auch anders sein, einen Vino de Pata.
Abschließend noch einen Café solo. Das Ganze kostet 3.050 Peseten. So gegen
14:00 Uhr fahren wir durch den Wald zurück nach Frontera. Hier ist es jetzt
ganz schön nebelig, und die Sicht beträgt teilweise nur 10m. Außerdem weht ein
kräftiger Wind. Wir ruhen uns etwas aus, und ich lese ein paar Seiten. Oben an
der Kirche wird getrommelt. Nachher wollen wir runter zum Meer. Zwei
Drachenflieger gleiten durchs Tal. Die Sonne steht heute besonders schön über
dem Meer. Glutrot geht sie unter! Wir hören noch die neuesten Nachrichten. Die
Oder hat Hochwasser, und die Deiche drohen zu brechen. An die 10.000 Menschen
mussten evakuiert werden. Furchtbar !!
Samstag, 26.7.1997
Heute wird die ,,Heilige
Madonna" aus El Golfo verabschiedet. Der Aufstieg zum Mirador de Jinama
beginnt um 9:30 Uhr. Wir hören sie schon wieder trommeln. Das Wetter ist
herrlich. Nach dem Frühstück wollen wir einkaufen gehen und anschließend zum
Meer runterfahren. Es ist schon ganz schön warm, aber unten am Meer läßt es
sich gut aushalten. Einige Leute sind zum Baden hier. Nicht weit vom Wasser
entfernt entdecken wir ein kleines Kloster. Eine Nonne putzt gerade die
Fenster. Klappern heute mal alle kleinen Straßen hier unten ab. Gegen 13:30 Uhr
fahren wir wieder hinauf zum Apartment. Es ist jetzt unerträglich heiß. Wir
trinken ein schönes kühles Bier, und ich mache uns einen Thunfisch-Salat. Heute
Abend wird die Königin von Frontera gewählt. Wir faulenzen etwas und trinken
dann einen Kaffee. Im großen Apartment sind neue Gäste eingezogen. Es sind
Spanier. Unten im Ort ist wieder viel los. Auf dem Dorfplatz hat man eine
Musikanlage aufgebaut. Wir essen wieder im Frontera. Ich bestelle
Rinderschnitzel und Norbert Cordon bleu. Dazu einen Salat und einen Faustino II
Rioja-Rotwein. Alles sehr gut! Es ist 22:30 Uhr und noch immer spielt hier
unten keine Musik. Wir vermuten, dass alles erst morgen beginnt und laufen
wieder hinauf zum Apartment. Ich werde jetzt noch etwas schreiben. Bis morgen
dann!
Sonntag, 27.7.1997
Es ist heute leicht bewölkt.
Die Oder in Frankfurt hat schon wieder einen Höchststand erreicht, und in der
letzten Nacht ist erneut ein Deich gebrochen. Wir fahren heute noch mal zum
höchsten Berg Hierros, dem Malpaso mit 1.500 m. Anschließend wollen wir dann im
Mirador de la Pena essen. Vom Malpaso hat man einen phantastischen Blick auf
die Inseln La Palma, La Gomera und ganz im Hintergrund auf Teneriffa. Der Pico
de Teide ist aber leider in den Wolken. Auf dem Rückweg fahren wir über Pinar
de Los Reyes. Hier stehen die Bäume, die den Nebel auffangen und als Wasser
abtropfen lassen. Der Boden unter diesen Bäumen ist betoniert. Das so gewonnene
Wasser läuft dann über Rinnen in Auffangbecken, an denen Wasserhähne angebracht
sind. dieses Wasser kann man problemlos trinken. Es schmeckt herrlich frisch!!
Weiter geht es durch einen wunderschönen und uralten Pinienwald wieder auf die
Straße zum Hoya del Morcillo. Halten uns Richtung Valverde und fahren über den
Mirador de Jinama zum Mirador de de la Pena. Es ist heute unwahrscheinlich
heiß, auch auf dem Malpaso! Wir wollen am Mirador zu Mittag essen. Nur zwei
Tische sind besetzt. Die Aussicht ist wirklich unbeschreiblich, und jeder, der
mal nach El Hierro kommt, sollte hier gesessen und die vorzügliche Küche
genossen haben!! Wir werden von allen Seiten bedient. Es sind gerade
Thunfischwochen. Essen eine kalte Gemüsesuppe, Thunfisch mit Tomaten, Krabben,
Spinat und Apfelringen. Dazu ein Vino tinto Frontera Reserva und zum Nachtisch
Mouse de chocolate, Vanilleeis mit Zimt, Rosinen und Mandeln und einen Café
solo - 5.700 Peseten. Es war wieder ein voller Genus!! Als wir bezahlt haben,
bekommen wir noch einen Fragebogen, mit der Bitte, ihn auszufüllen. Wir
befinden uns nämlich in einem der spanischen Schulungszentren für Gastronomie.
Außerhalb des Restaurants genießen wir von einer kleinen Aussichtsplattform noch
ein wenig den herrlichen Ausblick. Unten in den Felsen entdecken wir ein
Adlerpärchen. Machen uns langsam auf den Rückweg nach Tigaday. Die Hitze ist
unerträglich! Kein Lüftchen weht! Wieder zu Hause, machen wir erst mal Siesta.
Am späten Nachmittag fahren wir noch etwas umher. Die Badestellen sind heute
sehr überlaufen. Es ist ja auch Sonntag. Die strohgedeckte Bar an der einen
Badestelle macht gerade auf. Wir trinken ein Bier. Es ist alles sehr einfach,
aber sehr gemütlich. Zum Sonnenuntergang wollen wir zur Punta Grande. Ich
möchte ein paar schöne Aufnahmen machen. Suche mir ein geeignetes Plätzchen.
Norbert klettert derweil in den Felsen umher. Der Sonnenuntergang ist
wunderschön!! Mittlerweile ist es 21:00 Uhr, wir fahren wieder nach oben, und
ich mache uns etwas zu essen. Gute Nacht!
Montag, 28.7.1997
Wir haben gerade gefrühstückt
und wollen heute noch mal ein wenig in der näheren Umgebung umherfahren. Unser
erster Stopp ist am nahe gelegenen Verodal- Strand. Hier ist es so stürmisch,
dass aus dem Laufen Rennen wird. Der Sand peitscht uns kräftig um die Beine.
Wir nehmen als Erinnerung etwas Sand mit, und machen, dass wir wieder
wegkommen. Es gibt aber auch tatsächlich ein paar Verrückte, die bei dem Sturm
hier am Strand liegen! Zudem ist es noch vom Wochenende überall sehr schmutzig.
Wir fahren noch mal zur Heilquelle. Viele Einheimische sind heute hier. Sie
füllen sich das Heilwasser in große Kanister, um es mit nach Hause zu nehmen.
Wir schauen uns das Badehotel an. Es ist sehr hübsch von innen. Man wird
ärztlich betreut, und bekommt von der Massage bis hin zur Fangopackung alle
Anwendungen. Die Anlage ist noch ganz neu. Draußen befindet sich ein großer
Swimmingpool, allerdings könnte die Außenanlage ein wenig üppiger bepflanzt
sein ( buchbar auch von Deutschland aus - liegt aber etwas abseits ). Langsam
fahren wir wieder in unser Apartment zurück. Ich mache uns einen gemischten
Vorspeisen- Teller. Dann reden wir mit unseren Nachbarn bestimmt drei Stunden
über Gott und die Welt. Heute Abend geht's wieder ins Frontera zum Abendessen.
Im Restaurant kennt man uns inzwischen schon. Wir bestellen eine Fischsuppe (20
Min. Wartezeit). Sehr zu empfehlen!! Danach ißt Norbert Schnitzel mit Parmesan
und ich esse Pulpo (Krake). Beides auch sehr gut. Dazu selbstverständlich einen
Rotwein, und zum Schluss noch einen Café
solo. Wieder zurück im
Apartment sitzen wir noch lange auf der Terrasse.
Dienstag, 29.7.1997
Heute ist es am Berg wieder
ganz klar. Gegen 12:00 Uhr fahren wir ein letztes Mal zum Mirador de la Pena,
um noch einmal die herrliche Aussicht und das phantastische Essen zu genießen.
Es ist jetzt ganz schön warm! Norbert isst die kalte Gemüsesuppe, und ich
bestelle Gambas-Sorbet. Zum Hauptgang essen wir beide Peto mit Kartoffeln und
Gemüse mit Knoblauch in einer guten Cocnagsoße. Zum Nachtisch wählen wir
Pudding eau Schokolada und Zimteis mit Ananas und Kiwi. Dazu einen Vino
Frontera tinto Reserva und zum Schluss zwei Café solo. Alles sehr gut, leider
sind aber heute die Bedienungen etwas genervt. Der Preis : 6.600 Peseten. Die
Hitze ist kaum zu ertragen. Als wir wieder zurück sind, halten wir erst mal
Siesta. Am Nachmittag faulenzen wir bei einer Tasse Kaffe auf der Terrasse.
Lesen und Schreiben ist angesagt. Den Abend lassen wir ebenfalls bei einem gemischten
Salat und einem guten Glas Rotwein gemütlich ausklingen.
Mittwoch, 30.7.1997
Über uns ist strahlend blauer
Himmel. Nur über dem Meer ist es total schwarz verhangen. Wie sich das Wetter
doch schnell ändert. Wir wollen noch ein paar Sachen einkaufen und auch zum
letzten Mal tanken. Jetzt wird aber erst mal gemütlich gefrühstückt und dann
geht`s los. Morgen packen wir unsere Koffer, und übermorgen fliegen wir dann
wieder nach Hause. Der Vormittag vergeht wie im Fluge. Gegen14:00 Uhr mache ich
uns einen kleinen Imbiss. Am Nachmittag genießen wir noch mal die herrliche
Aussicht auf unserer Terrasse. Den Abend wollen wir heute als Abschluss noch
mal im Restaurant Frontera verbringen. Ich esse Tintenfisch gegrillt und
Norbert Cordon bleu. Dazu einen Salat und einen Rotwein. Als Dessert bestellen
wir Käsepudding, Eis und Cafe solo. Heute bedient uns ein ganz junger Kellner.
Er ist sehr lustig und noch voller Energie. Um 21:30 Uhr fahren wir wieder nach
oben zum Apartment und unterhalten uns noch bis ca. 0:30 Uhr ganz nett mit
unseren Nachbarn. Nachdem ich im Bett noch etwas gelesen habe, schlafe ich so
gegen 1:00 Uhr ein.
Donnerstag, 31.7.1997
Guten Morgen! Heute ist es
leicht bewölkt. Ich werde noch ein wenig schreiben und ein paar Zeilen lesen,
und dann geht es ans Kofferpacken. Von einer Dame aus der Anlage erfahren wir,
dass Binter Airways wahrscheinlich streiken wird. Na, wunderbar!! Mal sehen,
was jetzt passiert. Wir trinken erst mal einen Kaffee. Nichts passiert! Die
Reisetante meldet sich auch nicht. Vielleicht fliegen sie ja morgen doch. Ich
lege mich hin, kann aber nicht schlafen. Inzwischen ist es 17:00 Uhr, und ich
mache uns etwas zu essen. Es gibt Resteessen. Die Koffer sind auch, bis auf
einige Kleinigkeiten, fertig gepackt. Wir fahren noch mal ins Reisebüro und
erkundigen uns nach dem morgigen Flug. Angeblich alles o. k.. Nichts von
Streik!? Rufen sicherheitshalber auch noch bei unserer Reiseleitung an. Sie ist
nicht da, und der Anrufbeantworter läuft. Na, wird schon alles klappen! Morgen
früh um 5:00 Uhr stehen wir auf, und um 6:30 Uhr wollen wir losfahren. Um 8:15
müssen wir dann am Flughafen sein. Unsere Maschine geht, sollte alles klappen,
um 9:05 Uhr. Wir werden jetzt duschen und dann bei einem Glas Wein den letzten
Sonnenuntergang genießen!!
Freitag, 1.8.1997
Es ist 5:00 Uhr, und der Hahn
kräht. Wir frühstücken in Ruhe, und gegen 6:30 Uhr fahren wir los. Es ist noch
dunkel. Über den Bergen ist es ganz klar, die Sterne leuchten, und der Mond
scheint ganz hell. Als wir fast oben über den Bergen sind, geht die Sonne auf.
Es sieht wunderschön aus! Teneriffa und der Teide sind in ein rotes Licht
gehüllt. Der Wind weht recht frisch. Um 7:30 Uhr sind wir am Flughafen. Hier
ist noch nicht viel los. Geöffnet ist der Flughafen von 7:00 - 19:00 Uhr. Die
übrige Zeit schaut ein Wachmann nach dem Rechten. Langsam kommt das erste
Flughafen- personal. Auch unsere Reiseleitung trifft ein. Sie teilt uns mit,
dass Iberia nun doch streikt - gestern schon zeitweise und heute auch noch mal.
Morgen ist auf El Hierro das große Abschlussfest der Bajada. Da müssen sie
eigentlich fliegen. Alle Flüge sind ausgebucht!! Aber erst mal fliegen sie ab
Teneriffa nicht. Erst mit einer Stunde Verspätung fliegt die Iberia dort los.
Um 10:15 Uhr geht unser Flug ( 1:10 Stunde Verspätung ). Da sind wir aber froh,
dass es doch noch recht gut geklappt hat! Der Flug ist ruhig, und wir können
ganz deutlich Gomera erkennen. Nach ca. 45 Min. landen wir auf Teneriffa. Hier
im Norden ist es bewölkt. Die Temperatur ist noch recht angenehm. Wir werden
schon erwartet und ins Interkonti - RIU -Hotel gefahren. Jetzt bleiben uns noch
etwa 2 Stunden Zeit, bis wir weiterfliegen. Der Hotel- portier ist sehr nett,
und nimmt unsere Koffer und auch die Kamera in Verwahrung. Wir geben ihm ein
kleines Trinkgeld. Das Hotel liegt etwas oberhalb von Puerto de la Cruz und ist
lange nicht so schön, wie das Hotel Chiripa Garden. Wir nutzen den Aufenthalt
und wollen noch ein wenig bummeln gehen. Es gibt viele kleine Geschäfte und
Restaurants. Von einem Restaurant aus hat man einen sehr schönen Blick auf
Puerto, und wir suchen uns ein schattiges Plätzchen, um eine Kleinigkeit zu
Mittag zu essen. Norbert isst ein Omelette mit Schinken, und ich bestelle einen
Hühnchen-Salat, dazu Bier und Cafe solo. Alles gut und preiswert! Es sitzt sich
sehr angenehm, und man kann gut schauen. Langsam machen wir uns wieder auf den
Weg zum Hotel. Unterwegs sehen wir uns einige Uhren an. Eine gefällt mir
besonders gut, und wir gehen in den Laden. Sie ist mir aber am Handgelenk zu
groß. Ich probiere noch einige andere, die auch sehr gut aussehen. Mir gefällt
eine Tissot ganz gut - ist aber sehr teuer! Norbert redet mir zu, und wir
handeln einen guten Preis aus. Ich hätte sie nicht genommen, da sie immer noch
recht teuer ist. Sie sieht wirklich gut aus, und ich freue mich sehr! Nun
schnell zum Hotel. In 15 Min. kommt der Bus, der uns zum Flughafen bringt. Auf
der Toilette im Hotel machen wir uns noch etwas frisch. Der Bus kommt
pünktlich. Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde, und geht quer über die Insel zum
Südflughafen. Hier im Süden ist es wieder ganz karg, und die Sonne brennt. Um
14:45 Uhr sind wir am Flughafen, und um 16:45 Uhr geht unsere Maschine. Wir
fliegen mit Air Berlin. Der Reiseleiter bringt uns noch bis zum Schalter. Der
Service von Jahn-Reisen war wirklich optimal!! Wir checken ein und gehen durch
die Kontrolle. Hier gibt es noch zwei große Läden, wo man zollfrei einkaufen
kann. Um 16:45 Uhr gehen wir an Bord. Wir sitzen im Nichtraucherabteil, Reihe 7
am Fenster. Mit gutem Rückenwind fliegen wir ca. 4:40 Stunden. Bis auf eine
kleine Turbulenz verläuft der Flug aber gut. Um 22:20 Uhr landen wir in
Berlin-Tegel. Es ist schon dunkel. Die Temperatur beträgt 17°C. Wie wir hören,
hat es hier wohl in den letzten drei Wochen viel geregnet. Nehmen uns ein Taxi
und ab geht`s nach Hause. Am Flughafen ist noch ordentlich was los. Der
Taxifahrer ist sehr nett und erzählt uns viel von Australien. War doch schon
ein ganz schön anstrengender Tag. Nach dem Wochenende heißt es dann wieder
arbeiten gehen. Wir haben uns sehr gut erholt, und vielleicht fliegen wir ja
ein zweites Mal nach El Hierro. Wenn, dann aber bald. Denn noch hat die Insel
an Schönheit und Ursprünglichkeit, und vor allem an Freundlichkeit den Fremden
gegenüber nichts verloren!! Na, bis dann vielleicht einmal!
Sibylle
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