Translate

Reisebericht Norwegen und Schweden 1996

      Reisebericht Norwegen und Schweden 1996         Video
     
      Sonntag, 7.7.1996

      Wir haben es wieder einmal geschafft - der Urlaub steht vor der Tür! Haben nur die Fähre Kiel - Oslo gebucht.
Auch diesmal wieder mit Color Line. Alles andere auf eigene Faust. Das Wetter in Berlin ist Norwegen - Wetter.
Angenehme 18° - 20° ! Um 14:30 Uhr geht unsere Fähre. Als wir zu Hause losfahren, ist es 6:40 Uhr und leicht bewölkt bei 11°C. Die Strecke ist noch schön leer, und wir kommen gut durch. Noch bei Esso tanken ( DM 1,60 pro l - in Berlin DM 1,46 pro l ) und eine kleine Pause. Gegen 10:00 Uhr sind wir in Kiel. Die Langeland - Fähre legt gerade an. Die Sonne kommt raus und es wird warm. Wir gehen noch etwas in die Stadt. Heute ist Trödelmarkt. So einen riesigen Markt haben wir noch nie gesehen. Um ca. 13:00 Uhr können wir aufs Schiff fahren. Wir haben beide Strecken auf Kronprinz Harald gebucht. Es sind jetzt 22°C. Unsere Kabine ist sehr schön groß. Haben eine Drei-Sterne Kabine gebucht( DM 1.667), aber eine Vier - Sterne Kabine an Bord bekommen. Sie liegt auf dem 8. Deck fast an der Kommando - Brücke. Die Sonne ist  schön warm! Nach ca. 4 Stunden Fahrt kommen wir an einen riesigen Brückenbau. Dänemark wird hier durch eine neue Brücke verbunden. Die Fahrt ist sehr ruhig. Wir werden jetzt duschen und dann zum Essen gehen. Das Essen ist, wie immer, hervorragend!! Norbert ißt: Gratinierte Garnelen, Schweinefilet in Curry auf Reis. Ich esse: Gedünsteten Lachs in  Sahnecremesoße, Lammcarree mit Rosmarin, Pilzen und Kartoffeln in Sahnesoße. Dazu einen Abruzzen -Wein Caruso Montepulciano 1991er. Zum Abschluß noch einen Espresso. Alles zusammen NKR. 540. Es war köstlich!!! Jetzt noch ein  Spielchen am einarmigen Banditen und dann gehen wir auf die Kabine. Es ist jetzt 22:00 Uhr und noch hell draußen. Mal sehen, was wir morgen für Wetter haben. Na, dann Gute Nacht! Hoffentlich kann ich gut schlafen. Das Schiff liegt ganz  ruhig! Bis morgen! 

Montag, 8.7.1996
Wir haben beide sehr gut geschlafen. Es ist bewölkt bei 13°C. Das Frühstück ist, wie immer, gut (NKR. 68). Da viele Busse an Bord sind, ist es im Restaurant sehr voll. Wir frühstücken in Ruhe, und gehen noch ein wenig an Deck. Unser Schiff läuft jetzt in den Oslofjord ein; für uns immer wieder ein schöner Anblick! Um 10:00 Uhr legen wir an. Und dann geht's  los - die E6 Richtung Dombas (Softeis essen) und weiter nach Trondheim. Auf der Fahrt nach Dombas scheint mal die Sonne und mal regnet es. Um 15:10 Uhr sind wir in Dombas. Der Verkehr auf der E6 ist sehr stark und manche tuckeln mit nur 70 oder 60 km/h, wo 90 km/h erlaubt sind. So kommt es immer wieder zu Autoschlangen und keiner traut sich so recht zu überholen. Dann hat man plötzlich wieder kilometerweit  freie Fahrt bis zum nächsten Wohnwagen oder Schleicher. Das Softeis in Dombas schmeckt immer noch lecker. Es ist sehr voll hier und außerdem gibt es eine künstliche Grotte, in der man Besuchern Trolle zeigt. Wir können uns das verkneifen! Kaufen uns noch schnell eine Cappelen-Kart 3 für NKR. 79 ( beste norwegische Straßenkarten!! ) und dann geht es weiter übers  Dovre-Fjell Richtung Trondheim. Leider haben wir hier nur Regen, und die Temperatur liegt jetzt bei 7°C! Schade!! Hinter Oppdal und Berkak klärt das Wetter auf. Es sind jetzt wieder 16°C. Sind von Oslo ungefähr 470 km gefahren, und haben nun kurz vor Stören eine schöne Hütte auf einem Campingplatz gefunden. Gullvag-Camping-Hytter ohne Dusche und WC NKR. 250, Hytter mit Dusk+WC NKR. 450. Wir nehmen die Hütte für NKR. 450. Sie ist sehr gemütlich und sauber. Der Campingplatz liegt etwas abseits der Straße( E6 stört nicht ) und hat viele Tiere, ist sehr kinderfreundlich und liegt direkt am Fluß und an der Eisenbahnlinie. Die stört aber auch nicht. Es gibt sogar einen  beheizten Swimmingpool und ein Solarium. Man kann hier wohl auch sehr gut angeln. Vertreten uns noch etwas die Füße und besuchen die Pferde, die Ziegen, die Hühner und die Kaninchen. Es ist jetzt 22:30 Uhr und noch sehr hell. Gegenüber an der Nachbarhütte wird gegrillt. Wir trinken noch einen schönen Schluck Wein und sehen uns die Route für morgen an. Sind schon gespannt, was uns erwartet. 

Dienstag, 9.7.1996
Heute ist es bewölkt, und wir haben 10°C. Um 8:30 Uhr geht es los. Wir fahren über Trondheim Richtung Steinkjer. Von hier an wird es landschaftlich sehr schön. Vorbei geht es am Snasavatnet Richtung Grong. Das Wetter klärt auf, und die Sonne scheint. Es sind jetzt angenehme 16°C. In Grong essen wir zu Mittag. Anschließend fahren wir weiter zum Fiskumfoss. Es ist ein Wasserfall mit Lachsleiter, der gleichzeitig auch Kraftwerk ist. Hier steht auch das Lachsaquarium (NKR. 40). Es ist überall angenehm leer. Autos fahren auch nicht mehr so viele wie südlich von Trondheim. Das Lachsaquarium hat ein nettes Restaurant. Weiter geht es durch das herrliche Namdalen. Es ist eine atemberaubende Landschaft! Das Wetter ist herrlich! Hinter Namskogen verlassen wir Nord-Tröndelag und kommen nach Nordland (Nordnorwegen). Hier gibt es viele gute und  bekannte Gegenden, wo man hervorragend angeln, aber vor allem sehr gut Lachs angeln kann. Wir machen hier eine kleine Pause und trinken einen Kaffee. Bei Brenna biegen wir dann ab auf die 76 (ehemals 803) Richtung Tosbotn am Tosenfjord. Kurz vor Tosbotn ein 6 km langer Tunnel. Es ist unheimlich hier drinnen! In Tosbotn angekommen, bietet sich uns eine wundervolle Aussicht! Es ist phantastisch!! Man kann es gar nicht so recht beschreiben; man muß es einfach gesehen haben! 
Herrliche Seen, schneebedeckte Berge, und dazu das wunderbar leuchtende Grün der Bäume. Dazwischen schillern abertausende Blumen in allen nur erdenklichen Farben. Wir sind ganz benommen von soviel schöner Landschaft!! In Tosbotn gibt es einen kleinen Campingplatz mit Hütten fast am Fjord gelegen. Es ist jetzt 18:45 Uhr, und wir beziehen eine hübsche und saubere Hütte mit allem Komfort für NKR. 500. Packen ein wenig aus und fahren dann noch ca. 50 km bis Hummelstö immer am Tosenfjord und an vielen kleinen, leuchtenden Seen vorbei. Um 21:00 Uhr steht die Sonne immer noch recht hoch über dem Fjord. Es ist ein sagenhaftes Licht, und man kann gar nicht aufhören hinzuschauen!! Ich fotografiere wie wild! Tausende kleine, gelb leuchtende Hornveilchen säumen die Straßenränder. Der Flieder blüht in herrlichem Lila. Es ist wie im Buch der Trolle! Hier muß man sich einfach wohl fühlen und entspannen!! Die hohen Kuppen der Berge werden jetzt von 
einem strahlenden Rot der Abendsonne angeleuchtet, und das Grün der Bäume wirkt jetzt richtig unecht! Aber es ist alles wirklich so - man muß es eben gesehen haben! Das war heute ein wunderbarer Tag, und wir haben viel erlebt. Hoffentlich läßt uns auch morgen das Wetter nicht im Stich. Wieder zurück in der Hütte, essen wir noch eine Kleinigkeit und dann geht's unter die heiße Dusche und ab in´s Bett. Ich werde bestimmt von den herrlichen Farben am Tosenfjord träumen! Jetzt um 0:10 Uhr ist es immer noch taghell. Um 3:30 Uhr werde ich wach. Es ist immer noch so hell, daß man gut sehen kann. 
   

Mittwoch, 10.7.1996
Die Sonne strahlt und es ist herrliche, klare Sicht. Heute geht es unter anderem zum Svartisen, dem zweitgrößten Gletscher  Norwegens. Die Hütte am Tosenfjord war wirklich schön und ist sehr zu empfehlen. Es gab sogar einen Toaster!! Auf geht's in Richtung Mosjöen, vorbei am Laksfors, einer 200 m langen Lachsleiter am Wasserfall. Wir haben jetzt 12°C. Mosjöen liegt nun hinter uns, und wir fahren bei Osen ab zum Elsfjord (ca. 7 km mit sehr lohnenswerter Aussicht!). An Mo i Rana fahren wir vorbei und biegen bei Rössvoll ab zum Svartisen (sehr, sehr!! schlechte Straße bis zur Grönligrotte und weiter bis zum Gletscher!!). Bis zum Gletscher sind es 21 km. Am Parkplatz geht's dann aufs Boot und anschließend noch 2 km zu Fuß direkt bis zum Gletscher. Wir verzichten auf Gletscher und Grotte und fahren lieber in Ruhe durch das herrliche Dunderlands-
dalen. Es ist angenehm warm bei 18°C. Bei ca. 586m ü. M. sind wir jetzt an der Waldgrenze und werden in wenigen Kilometern am Polarkreis sein. Die Landschaft ist hier ähnlich wie in Nord-Dalarna (Schweden). Es gibt keine Bäume mehr, dafür aber viele herrliche Flechten. Nach etwa 1200km Fahrt von Oslo haben wir nun den Polarkreis erreicht. Ich hole uns einen Stempel für den Paß. Der Polarkreis liegt 66° 33`N und im Moment haben wir erfreuliche 17°C. Viele Leute haben hier zahlreiche, kleine Trolle (Steinhaufen) errichtet. Es sieht ganz hübsch aus. Ich baue auch einen ganz, ganz kleinen Troll. Das bedeutet, hier kommen wir noch mal her. Ganz bestimmt!! Außerdem soll es Glück bringen! Es gibt auch gar nicht so viele Leute hier, wie man sich das immer vorstellt. Nachdem wir die Polarkreissäule besichtigt haben, fahren wir weiter bis Storjord und biegen
ab ins Junkerdalen. Vereinzelt ziehen Wolken auf und es regnet ein wenig. Das Tal ist sehr hübsch und zieht sich bis zur schwedischen Grenze hin. es gibt hier ein paar Hütten, und wir haben auch Glück. Für NKR 350 beziehen wir ein Reihen - Apartment im Junkerdal Fjellcenter. Wenn man schon so zwischen 16:00 und 17:00 Uhr nach einer geeigneten Unterkunft Ausschau hält, hat man eine sehr gute Chance, noch eine komfortable Hütte mit Dusche und WC zu bekommen. Bei späterer Suche kann es schon mal passieren, daß man auf Dusche und WC verzichten muß. Das bedeutet, man muß dann die meist sehr gepflegten sanitären Anlagen des Campingplatzes benutzen. Wir laden aus und fahren noch nach Sverige (Schweden) rüber. Hier ist Wildnis pur. Überall liegt noch Schnee. Nur die Rentiere sind hier zu Hause. Vereinzelt ein paar versteckte Hütten, sonst nur herrliche Landschaft! Nach einigen Kilometern drehen wir wieder um und fahren zum Fjellcenter zurück. Es
hat aufgehört zu regnen und wir haben 15°C. Jetzt um 22:00 Uhr ist es immer noch so hell, daß man im Zimmer ohne Licht sitzen kann. Morgen geht's wieder zurück zur E6 und noch ein wenig durchs Saltfjell Richtung Fauske. Gute Nacht!

Donnerstag, 11.7.1996
Guten Morgen! Wir haben gerade festgestellt, daß es kein Wasser gibt! Also, schnell den letzten Rest in einen Eimer laufen lassen. Wenn wir nun nicht richtig saubermachen können, ist das nicht unser Problem. Es ist sehr neblig, und wir haben 12°C. Heute wird das Wetter bestimmt schön. Die ganze Nacht war es hell. Das ist schon ganz schön ungewohnt. Wir fahren los, vorbei an Melby, wo die 812 zum Saltstraumen und weiter nach Bodö abzweigt. Wollen hier auf dem Rückweg reinfahren. Weiter geht es vorbei an Fauske, wo einer der größten Marmorbrüche liegt. Der Ankersche Marmor wurde u. a. schon an das UNO-Gebäude in New York geliefert. Die Strecke hinter Fauske ist wunderschön und besteht aus vielen Brücken und Tunnels. Von Sommarset nach Bonnäsjöen fuhr früher eine Fähre ca. 15 Minuten. Heute führt eine herrliche Straße, die E6, direkt am Fjord entlang. Wir fahren wieder fast an der Baumgrenze. Ganz in der Nähe befindet sich der Rago Nationalpark
mit 179 Quadratkilometern Fläche (unberührte Wildnis, schöne Wasserfälle und gute Angelmöglichkeiten). Es klärt etwas auf. In Sagelva sehen wir uns die Felszeichnungen an (2 Rentiere-ca. 5.000 Jahre alt). Bei Ulsvag fahren wir auf die 81 über Hamaröy nach Skutvik (sehr, sehr schön!!!). Hamaröy besteht aus einem einzigen Blütenmeer! Die Fähre ab Skutvik auf die Lofoten soll um 14:30 Uhr gehen, fällt aber wegen Streik aus. Die nächste Fähre geht um 17:45 Uhr. Wir beschließen, nicht anders zu fahren, und warten. Es fängt stark an zu regnen. Wir essen hier im Ort eine Kleinigkeit. Es schmeckt sehr gut! 
Rindergeschnetzeltes mit Reis. Die Fähre auf die Lofoten geht 2 Stunden. Sie ist voll bis auf den letzten Platz. An Bord essen wir ein leckeres Reker-Brötchen (Krabben) und trinken einen Kaffee und eine Schokolade. Um 19:45 Uhr legen wir bei Regen in Svolvaer auf den Lofoten an. Es ist nicht viel zu sehen, da alles im Nebel und in den Wolken liegt. Wir fahren zum Touristenbüro. Die Dame ist sehr nett und bemüht sich reizend um uns. Sie bucht für uns 5 Nächte in Ballstad auf der Lofoten- Insel Vestvagöy. Es ist ungefähr in der Mitte der Lofoten gelegen und für uns sehr gut, um alles zu erkunden. Sollten die 5 Tage nicht reichen, bleiben wir noch ein-zwei Tage länger. Es ist verhangen, hat aber aufgehört zu regnen. Um 21:30 Uhr kommen wir in Ballstad an. Es ist phantastisch!! Genauso, wie ich mir Vieles auf den Lofoten vorgestellt habe! Ein kleines Fischerdorf direkt am Meer, und wir wohnen in einem Rorbu. Die Rorbus waren früher die Unterkünfte der Fischer, die man heute für die Reisenden hergerichtet hat. Wir wohnen in der Rorbu-Anlage Hattvika-Brygger mit 10 Apartments. Die Rorbus stehen alle auf Stelzen direkt im Wasser. Es ist hier wunderschön!!! Unsere Unterkunft ist mit allem Komfort, und wir fallen vom Fenster direkt ins Wasser! 600 NKR. pro Nacht (Dusche, WC, TV, Telefon und Küche). Alles sehr sauber! Es gibt auch ein gemütliches Restaurant und einen kleinen Pub. Die Leute sind alle sehr freundlich. Wir fühlen uns hier pudelwohl!! Haben wirklich Glück gehabt! Wir machen noch einen kleinen Spaziergang. Es ist jetzt 23:30 Uhr und noch ganz hell. Ist ja toll!! Wir wohnen direkt neben dem Fischer. Ballstad war damals das erste Dorf, das die Rorbus für Urlauber ausbaute. Wir sind beide ganz schön müde. Morgen soll es noch regnen und windig sein. Ab Samstag dann wieder schön! Na, mal sehen. Zum Ausklang 
dieses erlebnisreichen Tages trinken wir noch ein Glas guten Wein!!!

Freitag, 12.7.1996
Haben beide sehr gut geschlafen. In der Nacht war es wieder ganz hell. Heute früh ist es leicht bedeckt mit etwas 
Regen. Nach dem Frühstück fahren wir nach Kabelvag ins Lofoten-Aquarium. Es ist sehr interessant!
(NKR. 50 pr. Person) Weiter dann nach Svolvaer. Wir laufen ein wenig durch den Ort und gehen noch mal ins Touristenbüro. Am Hafen kaufen wir ein paar Reker. Frisch schmecken sie am besten! Das Wetter klärt etwas auf , und so fahren wir auf dem Rückweg noch nach Henningsvaer. Hier ist es sehr hübsch! Die Sonne kommt raus, und wir haben 12°C. Das Dorf wurde früher ausschließlich von Fischern bewohnt und war nur mit einer Fähre zu erreichen. Es war im 19. Jahrhundert einer der wichtigsten Fischereihäfen. In einem gemütlichen Cafe` essen wir eine Kleinigkeit. Ich bestelle eine sehr schmackhafte Fischsuppe mit Brot, und Norbert ißt Pizza. Wir fahren weiter über die große Brücke Richtung A , so heißt der kleine Ort, und biegen dann nach Kvalnes ab. Die Strecke ist sehr schön mit vielen leuchtenden Blumen und großen Schafherden. Das Wetter wird etwas besser, und wir fahren weiter bis kurz vor Leknes und dort rechts nach Utakleiv. Hier sehen wir wieder viele Schafe und zwei herrliche schneeweiße!! Strände. Es sieht einfach toll aus! Im Vordergrund das türkisleuchtende Meer, dann der weiße Strand, und dahinter die steilaufsteigenden Berge. Einfach schön!! Wieder in Leknes angekommen, gehen wir ein paar Sachen einkaufen und fahren dann zu unserem Rorbu zurück. Ich werde ein 
paar Karten schreiben, und dann gehen wir mal hier in das Restaurant. Es ist sehr gemütlich eingerichtet. Norbert ißt Entrecote und ich Kattfisch. Dazu Bier und Kaffee. Sehr gut!! NKR. 390. Wir lernen den Besitzer der Rorbus kennen und unterhalten uns noch recht nett. Anschließend dann noch ein kleiner Verdauungsspaziergang. Es ist jetzt kurz vor Mitternacht und immer noch hell wie am Tag. Beim Spazierengehen sehen wir noch Leute im Garten arbeiten! Das muß man sich mal bei uns vorstellen! Einfach toll!! Dafür sind hier aber die Wintertage sehr, sehr kurz. Morgen soll es schön werden!

Samstag, 13.7.1996
Heute und morgen ist ein Fest hier im Ort. Wollen heute abend mal schauen. Die Fischer sind schon wieder bei der Arbeit.Es ist bewölkt, aber nicht so stark wie gestern. Heute gibt es ein Frühstücksei. Die Norweger schlafen noch alle. Die Fahrt geht nach A, dem südlichsten Dorf der Lofoten. Zuerst fahren wir durch den Nappstraumen-Tunnel (ca. 1,8km lang). Er verläuft unter dem Wasser. NKR. 65 pro Fahrzeug. Das Wetter klärt auf, und die Sonne scheint bei ca. 16°C. Wir fahren jetzt auf der E10 und biegen dann am Nußfjord ab. Was wir von hier ab zu sehen bekommen, ist in Worte gar nicht zu fassen! Eine Aussicht phantastischer als die andere. Riesige, blühende Blumenfelder und bizarre Berge, an denen die kleinen roten Häuschen zu kleben scheinen. Es ist wie aus dem Bilderbuch!! Einfach unbeschreiblich schön! Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein! Der Nußfjord wurde von der UNESCO unter Denkmalschutz gestellt. Es gibt viele hübsche Rorbus. In Vikten besuchen wir die Glashytta und schauen dem Glasbläser bei der Arbeit zu. Was uns gefällt, ist sehr teuer und kostet ca. 400-500 DM. Weiter geht's nach Ramberg, wo auch ein herrlich weißer Strand liegt. Wir fahren 
jeden Zipfel ab. Und es lohnt sich jedesmal ! In Hamnöy halten wir. Wieder Bilderbuchaussicht !! Dann weiter nach Reine und A. In A besuchen wir das Stockfischmuseum. Eintritt NKR. 20 pro Person und sehr zu empfehlen! Der gefangene  Dorsch wird hier von April bis Juni ins Freie gehängt und ohne Zugaben getrocknet. 95% des Stockfisches wird nach Italien exportiert. Früher ein Armeleute-Essen, ist er heute eine Delikatesse! Von A fahren wir zurück und halten noch  einmal in Hamnöy. Es gibt hier eine kleine unscheinbare Hütte, wo wir gut essen. Ich esse einen Meeresfrüchte-Teller - sehr lecker! (Garnelen, Krabben, Muscheln, Lachs, weißer und schwarzer Kaviar, Rührei und dazu eine sehr gute,  selbst zubereitete Knoblauch-Soße und Brot). Norbert ißt getrockneten Schinken, Bündnerfleisch, luftgetrocknete Wurstund Knäckebrot mit einer sehr leckeren Sauerrahmcreme, dazu Rührei. Frisch gestärkt machen wir noch ein paar kleine Abstecher und fahren dann Richtung Tunnel zurück. Überall an der Straße sehen wir viele Schafe mit ihren Jungtieren.
Es sind auch nicht so viele Leute unterwegs, wie wir es gedacht hatten. Es war rundum ein sehr schöner, aber auch anstrengender Tag. Sind jetzt wieder in unsere Unterkunft und werden nachher noch zum Dorffest gehen. Es ist jetzt 20:45 Uhr. Beim Dorffest ist alles abgeriegelt und man muß NKR. 100 Eintritt bezahlen. Es tritt eine Tanzgruppe auf. Das können wir uns verkneifen, und so machen wir lieber noch einen Spaziergang durch die hübsche Häuseranlage hinter unseren Rorbus. Um 0:45 Uhr gehen wir bei Tageslicht schlafen!

Sonntag, 14.7.1996
Das Wetter wird wieder schön. Wir bleiben heute auf unserem Inselteil, auf Westvagöy. Draußen spiegeln sich die kleinen Häuschen im Meer. Es sieht sehr hübsch aus! Fahren über Leknes die 815 Richtung Svolvaer. Die Strecke ist ein Traum und nur zu empfehlen! Blühende Blumen soweit das Auge reicht. Ich habe noch nie so viel Wollgras gesehen wie hier. Riesige Wiesen mit Knabenkraut in allen Farben und in Hülle und Fülle! Scharfgarbe, zu gewaltigen Büschen gewachsen, schmiegt sich um die Häuser, die Hänge hinauf und bis runter zum Meer!! Es ist wie ein Traum! 16°C und Sonne.Plötzlich legen sich die Wolken wie Watte um die Berge. Nur die Bergspitzen schauen oben heraus. Sehr hübsch! Steine, Ure, Mordsund-sie sehen aus wie Dörfer aus dem Bilderbuch!! Wir kreuzen die E10 und fahren auf die Insel Gimsöy (schlechte Straße, aber auch sehr schön und einsam). Viele Schafe und Ziegen an den Straßen. Busse sehen wir gar keine. Es ist heute Sonntag und sehr ruhig. Die Fischer scheinen auch nicht zu arbeiten. Fahren wieder zurück Richtung A und biegen nach 
Eggum ab. Und wieder abertausende blühende Blumen, und im Hintergrund die herrlichen Berge. Leider ist es sehr dunstig.  Bei ganz klarer Sicht hat man hier einen Blick bis auf die Vesteralen und den dort höchsten Berg Möysalen mit 1266m. Um 16:00 Uhr sind wir wieder in Ballstad. Essen ein leckeres Softeis mit Strösel. Ich sitze jetzt an unserem Rorbu in der Sonne und schreibe ein wenig. Die Sonne ist noch schön warm. Sie steht noch hoch über dem Berg. Morgen wollen wir auf die nördliche Insel fahren. Bis dann! 

Montag, 15.7.1996
Es ist bewölkt, aber nicht kalt. Und es ist wieder Ebbe. Es sind bestimmt 1,50m bis 2m Unterschied. Fahren erst einmal nach Svolvaer, um uns nach der Walsafari zu erkundigen. Haben die Wal-Expedition gebucht für Mittwoch, den 17.7., um 8:30 Uhr. Wir tauschen noch etwas Geld und fahren dann weiter Richtung Fiskeböl. Es sind ca. 14°C. Heute wird es wohl so bleiben. In Fiskeböl geht die Fähre nach Melbu auf die Vesteralen (ca. 30 Minuten). Weiter geht's bei Fiskeböl Richtung Lauvig und dann wieder zurück auf die E10. Landschaftlich auch sehr interessant. Durch den Nebel sehen wir aber leider nicht allzu viel. Wieder in Svolvaer, essen wir etwas und gehen ein paar Dinge einkaufen. Dann weiter bei viel Nebel und etwas Regen auf der 815 zu unserem Rorbu nach Ballstad. Vorher in Leknes natürlich noch ein Soft-is! Wir trinken jetzt Kaffee, und ich schreibe ein wenig. Nachher werde ich noch etwas packen. Mal sehen, ob wir morgen eine gute Unterkunft bekommen. Ab übermorgen soll es wieder sonnig und warm werden. Das paßt uns gerade gut für unsere Wal-Beobachtungen. Inzwischen habe ich gepackt, und nun gibt es Abendbrot. Noch ein Glas Wein, und dann gehen wir schlafen. 

Dienstag, 16.7.1996
Es ist bewölkt und 12°C. In Svolvaer tanken wir noch mal und dann geht`s  nach Fiskeböl zur Fähre auf die Vesteralen. Unsere Fähre geht um 12:50 Uhr (NKR.81) und dauert ca. 25 Minuten. Es lockert etwas auf. Die Fähre ist sehr schön und scheint noch ganz neu zu sein. Wir essen eine Kleinigkeit, und dann legen wir auch schon in Melbu an. Über die E10 geht es nach Andenes. Wir fahren vorbei an Stokmarknes, Sortland und dann weiter auf der 82 über Risöyhamm, Ase und Dverberg nach Andenes(ca. 150km). Zwischen Kvalnes und Ramsa finden wir eine Unterkunft in einem sehr gemütlichen  Haus mit 6 Zimmern (NKR. 350 pro Nacht). Unten ist ein Aufenthaltsraum mit Küche und Duschen und oben sind die Zimmer und das WC. Alles ganz sauber und liebevoll eingerichtet! Direkt am Antfjorden gelegen. Nachdem wir ausgepackt haben fahren wir nach Andenes (20km), um zu sehen, wo das Schiff morgen abgeht. Morgen früh um 8:15 Uhr müssen wir am Wal-Center sein. Dann ist eine Einführung mit Diavortrag und ein begleiteter Rundgang durch`s Museum. Um 10:00 Uhr
beginnt dieFahrt mit dem Schiff (Kosten mit kleinem Imbiss an Bord NKR. 575 pro Person). Wir laufen noch etwas durch den Ort und essen in einem Chinarestaurant Kantonente. Hat prima geschmeckt! Auf der Rückfahrt zu unserer Unterkunft fahren wir noch nach Bleik (sehr schöner Strand!). Ich sitze jetzt im Aufenthaltsraum und schreibe noch ein wenig. Es ist eine himmlische Ruhe hier. Von den 6 Zimmern scheinen nur drei belegt zu sein. Morgen ist frühes Aufstehen angesagt, und dann werden wir uns hier unten Frühstück machen. 

Mittwoch, 17.7.1996
Was wir heute zu sehen bekommen, kann man gar nicht in Worte fassen!! Es ist so unbeschreiblich, daß man gar nicht glauben kann; was man sieht!! Nachdem wir gut gefrühstückt haben, fahren wir zum Wal-Center. Um 9:15 Uhr beginnt die Expedition mit einem phantastischen Diavortrag und einem Rundgang durch das Museum mit deutschsprachiger Erklärung über das Leben der Wale. Es arbeiten hier viele Forscher aus ganz Europa, den USA und Kanada. Die Führungen sind in norwegischer, englischer und deutscher Sprache. 
Um ca. 10:30 Uhr gehen wir aufs Schiff. Vorhernoch mal eine kurze Erklärung: Wir fahren ca. 1 Stunde raus aufs offene Meer (etwa 18 Seemeilen) und dort wird dann Ausschau nach Walen gehalten. Es gibt hier überwiegend Pottwale. Die Wahrscheinlichkeit, hier Wale zu sehen, beträgt 95%!! Da es im Sommer für einige Monate nicht dunkel wird, treibt es die Wale hierher auf Nahrungssuche. Da das Wasser von der Sonne durchflutet wird, kann sich das Plankton gut vermehren, welches die Wale unter anderem als Nahrung zu sich nehmen. Auch Heringe stehen auf ihrer Speisekarte. Es gehen aber nur die Männchen auf Nahrungssuche. Die Weibchen bleiben mit ihren Jungen in wärmeren Gebieten. Ein Wal kann bis zu 1.200m tief tauchen. Forscher haben aber auch Hinweise dafür, daß es Wale gibt, die bis zu 3.000m tief tauchen! Der Biologe, der uns begleitet, sagt, daß der Mond schon mehr erforscht sei, als die Ozeane unserer Erde. Man weiß also noch 
nicht viel  über das Verhalten, und vor allem über die Paarung der Wale. Wale können 70, ja sogar 80 Jahre alt
werden. Da es also auch bei Andenes sehr große Meerestiefen gibt, und der Golfstrom hier vorbeiführt, fühlt sich der Wal in dieser Region sehr wohl. Es gibt Tiere, die schon über mehre Jahre immer wieder gesichtet werden. Man kann das Forschungsprogramm auch unterstützen, indem man für NKR. 250 einen Wal adoptiert (neueste Daten und Infos kommen dann regelmäßig per Post). - Scheinen einen guten Tag erwischt zu haben. Wir sehen 28 Wale, davon ca. 6 ganz dicht am Boot (knapp 50m)!!! Es sieht schon phantastisch aus, wenn sie an die Wasseroberfläche kommen, um die zu Kondenswasser gewordene Atemluft wieder auszuatmen. Meist ist es eine gewaltige Fontäne. Man glaubt, seinen Augen nicht zu trauen, wenn da plötzlich so ein riesiger Wal direkt neben dem Boot auftaucht!! Ein einfach unbeschreibliches Gefühl!!! So ein Gefühl hatte ich bis jetzt nur zwei- oder dreimal (z.B. am Grand Canyon!). Der Wal kommt für ca. 10 Minuten an die Wasseroberfläche um Luft zu holen und taucht dann meist für eine halbe Stunde wieder ab. Wenn er dann abtaucht, ragt seine große Schwanzflosse (Fluke) wie ein mächtiger Baum aus dem Wasser. Es ist Wahnsinn!! Aber wir sind wirklich dabei! Die Biologen verrichten an Bord ihre alltägliche Arbeit, und immer wenn ein Wal in Sicht ist, geben sie Bescheid. Das Schiff hat mächtigen Seegang. Das stört uns aber nicht bei so viel ,,Natur pur"! Wir haben im Wal-Center vorbeugend eine Pille gegen Seekrankheit eingenommen. Nach etwa 1 ½ Stunden Ausschau auf See kehren wir nach nochmals einer Stunde zurück nach Andenes. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen!!! Voller beeindruckender Bilder in meinem Innersten gehen wir zurück an Land. Hoffentlich  sind die Fotos und der Film etwas geworden. Wenn nicht, ist es auch egal. Was wir gesehen haben, kann uns keiner  nehmen!! Von hier fahren wir nun wieder zurück über Sortland und nehmen um 17:15 Uhr die Fähre von Lödingen  nach Bognes aufs norwegiscche Festland (NKR. 141). Wir wollen noch ein paar Kilometer fahren und dann nach einer Hytter Ausschau halten. Haben am Mörsvikbotn eine kleine Hütte am Wasser bezogen (ohne Wasser, aber mit Kühlschrank und Kocher-NKR. 250). Alles sehr sauber, auch die Duschen und die Toiletten. Wir sind jetzt ganz  schön müde. Unter unseren Füßen schwankt es, als ob wir noch auf dem Schiff wären. Es war ein wirklich schöner Tag heute. Dieses Erlebnis bleibt uns unvergessen!!  Mal sehen, wie weit wir morgen kommen. 

Donnerstag, 18.7.1996
Es ist 6:45 Uhr und alle schlafen noch. Der See liegt ruhig, und die Berge tauchen aus den Wolken auf. Es ist sehr hübsch hier! Ich gehe zur Toilette und wasche mich. Gestern Abend haben wir uns noch einen Kanister Wasser zum Kaffeekochen und zum Abwaschen geholt. Um 8:30 Uhr fahren wir los Richtung Fauske und weiter über den Polarkreis, Mo i Rana und Mosjöen nach Grong. Das Wetter ist heiter bis wolkig bei 15°c. Sehr angenehm zum Fahren! Wir kommen gut voran und fahren ca. 550km. In Grong finden wir einen hübschen Camgingplatz für Nkr. 600 mit allem Komfort. Endlich mal wieder eine eigene Dusche!
(Langnes- Familiecamping Grong / 8 Hytter) Wir haben Hytter Nr. 5 und sehen auf den Fluß. Grong ist das Zentrum des Lachsangelns. Hier dreht sich alles um den Lachs. Man kann im Namsen oder im Sanddöla angeln. Wir machen einen Spaziergang durch die Anlage und dann ist Schluß für heute. Ich werde noch schnell ein paar Karten schreiben.

Freitag, 19.7.1996
Herrlich blauer Himmel, und die Sonne lacht-8°C! Heute geht es weiter auf der E6 bis Trondheim. Bei Stören biegen wir ab auf die 30 und fahren durch das schöne Gauldalen (sehr zu empfehlen-sehr schöne Straße und wunderbare Landschaft!). Wenig befahren und ausgezeichnete Gegend zum Angeln! In Röros (besterhaltende alte norwegische Bergwerkstadt). tauschen wir Geld in schwedische Kronen. Hier ist die Hölle los! Menschen über Menschen! Armes Röros! Schnell weg von hier! Es sind jetzt 18°C, und wir haben ein super Wetter! In Drevsjö (kleiner norwegischer Ort vor der schwedischen Grenze) gehen wir einkaufen und etwas essen. Es sind jetzt nur noch 40km bis Idre in Schweden. Hoffentlich klappt es mit einer Hütte. Es sind nun angenehme 20°C. Wäre schön, wenn es noch ein paar Tage so bleiben würde. Um 17:00 Uhr sind wir in Idre. Es hat sich kaum etwas verändert. Das Tourist-Büro hat jeden Tag bis 19:00 Uhr geöffnet. Wir haben Glück! Drei von den kleinen Hütten, die wir die Vorjahre gemietet hatten, sind noch frei. Würden zwar gerne mal was anderes nehmen, aber für fast zwei Wochen ist nichts mehr zu haben. Wir nehmen die Nichtraucher-Hütte Nr. 15. Das ist ja prima! Kaufen noch etwas ein und fahren dann nach Björnliden. Die Straße ist größtenteils neu gemacht, und es gibt jetzt ein paar richtige Parkplätze. In Björnliden sind vereinzelt neue Häuschen gebaut worden, aber ansonsten hat sich nichts verändert. Unsere Hytter ist sauber und gemütlich. 
Nur außen, der kleine Balkon könnte mal einen neuen Anstrich vertragen. Die Mücken sind dieses Jahr sehr lästig,und wir werden uns morgen gleich Dschungel-Oel kaufen. Die Hütte kostet für 13 Tage Skr. 2860. Das ist wirklich preiswert. Erst einmal auspacken, und dann machen wir noch einen kleinen Spaziergang. Die Mücken plagen uns sehr! Morgen pflücke ich erst einmal einen Blumenstrauß für unseren Tisch. Rentiere und Eichhörnchen haben sich noch nicht sehen lassen. Na, dann bis morgen!

Samstag, 20.7.1996
Wieder schönes Wetter. Jetzt um 8:00 Uhr 12°C. Die ersten Unglückshäher (eine Vogelart) waren schon an unserer Hütte. Warum sie bloß diesen Namen haben?  Sie sehen nämlich sehr hübsch aus. Wir fahren jetzt mal zum Grövelsjöen. Hier ist auch alles noch beim Alten. Auf dem Rückweg schauen wir an der Hütte vorbei, wo wir vor vier Jahren gewohnt haben. Sie ist leer, und es sieht noch alles so aus wie damals. Nach dem Mittagessen laufen wir nach Lövasgarden. Hier ist im Winter (Langlauf) ordentlich was los, aber in den anderen Monaten absolute Ruhe und Natur pur. Zurück nehmen wir den Weg durch Sägliden Fjällby. Bei der guten Luft hier ist man ständig müde, und so legen wir uns etwas hin. Dieses Jahr machen viele Schweden in Björnliden Urlaub. Ein paar Deutsche gibt es auch. Es bewölkt sich, und wir haben ca. 16°C. Unsere neuen Wanderschuhe sind wir auch schon eingelaufen. Sie tragen sich sehr gut. Haben vorhin an unserer Hütte ein Eichhörnchen gesehen. Die Wachholdersträucher sind dieses Jahr alle braun, und die Blaubeeren sind noch nicht soweit. Es muß ein sehr trockener und strenger Winter gewesen sein. Morgen wollen wir nach Särna zum Markt  und anschließend aufs Idre-Fjäll fahren. Im Tourist-Büro in Idre schauen wir dann auch gleich noch einmal rein. Jetzt um 21:15 Uhr sitzen wir bei Tageslicht in unserer Hütte. Es wird hier aber schon fast dunkel. Allerdings nur für 3 - 4 Stunden,
dann bricht ein neuer Tag an. Morgen werden wir auch wieder einmal ein leckeres Soft-is essen! Gute Nacht! 

Sonntag, 21.7.1996
Ich habe noch bis 23:30 Uhr gelesen. Habe sehr gut geschlafen. Seit 6:30 Uhr bin ich nun wach. Die Sonne scheint. Norbert schläft noch. Vor unserer Tür sitzt ein riesiger Hase und spitzt seine Löffel. Ich lese mein Buch weiter. Es ist sehr spannend. Nach dem Frühstück fahren wir nach Särna. Dort sind Festwochen. Schauen uns die Gammelkirken an (sehr alte Kirche). Es ist gerade Gottesdienst. Als der Pfarrer mit seiner Andacht zu Ende ist, kommt er heraus, um die Leute zu verabschieden. Auch wir werden mit Handschlag begrüßt. Es ist wirklich eine sehr schöne alte Kirche. Daneben ist der Gammelgarden, ein sehr altes aufgebautes Dorf. Heute wird hier Handwerkskunst von früher gezeigt und verkauft. Es ist sehr gemütlich. Wir laufen noch ein wenig durch Särna und fahren dann aufs Idre-Fjäll. Die tollen Kochtöpfe in Särna im Supermarkt gibt es leider nicht mehr. Schade! Am Idre-Fjäll ist nicht viel los. Einige Leute baden. Wenn nämlich die Sonne rauskommt und es 15°C sind, laufen die Schweden mit kurzen Hosen und freiem Oberkörper herum und gehen schwimmen. Das ist hier eben der Sommer, und der ist sehr kurz in den skandinavischen Ländern. Essen am Idre-Fjäll, wie immer, sehr
preiswert zu Mittag. Scholle mit Kartoffelbrei, dazu Brot, Salat, Apfelsaft und Kaffee. Alles für SKR.118. Morgen ist ein Informationsabend übers Fjäll. Vielleicht fahren wir hin. Für Mittwoch haben wir Krabbenessen bestellt (Beginn 21:00 Uhr). Mal sehen, wie es wird. Wir laufen zum Zoo. Hier gibt es Hühner, Schweine, Ziegen, Schafe, Kühe, Enten und Gänse. Alle Tiere laufen frei herum, und man kann sie streicheln. Für die Kinder ist das ganz toll. Außerdem gibt es Kaffe und Waffeln. Es ist später Nachmittag  als wir wieder nach Idre fahren. Gehen noch etwas einkaufen und dann geht's zurück zu unserer Hütte nach Björnliden. Ich schreibe noch ein wenig. Morgen wollen wir die erste kleine Wanderung machen. Nach dem Abendessen bekommen wir noch Besuch vom Eichhörnchen. Heute hatten wir um die 20°C. Wenn es morgen auch so wird, wäre es gerade richtig zum Wandern. 

Montag, 22.7.1996
Ich habe schlecht geschlafen, und die Mücken haben mich in der Nacht gequält. Nach dem Frühstück laufen wir von  Lövasgarden mal zur Oskarstugan. Das Eichhörnchen ist wieder da. Es ist aber sehr scheu. Wir haben herrliches Wetter - sonnig und 22°C. Bis zur Oskarstugan sind es 6km. Das ist ganz gut zum Einlaufen. Hier auf dem Fjäll ist es wunderschön. Die Flechten leuchten in allen Farben! Die Loipe ist neu ausgeschildert. Wir sehen die ersten Rentiere. Nach 1 3/4 Stunden sind wir an der Oskarstugan. Machen eine Pause, und essen und trinken ein wenig. Die Ruhe hier oben ist einmalig und man hat einen weiten Blick übers Fjäll. Auf dem Rückweg sehen wir ein Rentier mit seinem Jungen und wenige Meter weiter noch ein stattliches männliches Rentier. Für den Rückmarsch brauchen wir ca. 1 1/4 Stunden. Wieder in Björnliden fahren wir nach einer kleinen Verschnaufpause nach Storsätern zur Schule. Es läuft eine Ausstellung: Ein Jahr mit den Rentieren im Idre-Samenby (SKR. 10 pro Person). Eine sehr gute und interessante Ausstellung mit deutschsprachiger Broschüre. Anschließend fahren wir zum Grövelsjön und essen Waffeln mit Multebeeren. Dazu gibt es einen besonders
guten Kaffee (sehr lecker! und SKR. 50 pro Person). Auch hier am See hat sich nichts verändert. Wir fahren zurück zur Hütte. Ich lege mich etwas hin, und Norbert liest ein wenig. Es ist jetzt 19:00 Uhr und im Fernsehen laufen die Nachrichten. Morgen soll es wohl vereinzelt Schauer geben bei 18°C. Das wäre mal ganz gut, es ist nämlich überall ganz schön staubig. Wir machen uns jetzt Abendbrot. 

Dienstag, 23.7.1996
Es ist heiter bis wolkig, und im Moment um 9:00 Uhr haben wir 15°C. Wir wollen heute mal Richtung Idre nach Höstsätern zum Hundehof fahren. Eintritt SKR. 15 pro Person. Hier werden Huskys und andere nordische Hunderassen ausgebildet. Der Besuch auf der Hundefarm ist sehr interessant und sehenswert! Im Winter kann man sich einen Schlitten mit Hundegespann mieten und herrliche Ausflüge in die Umgebung unternehmen. Auch im Sommer kann man sich von einem ausgebildeten Hund begleiten lassen, z.B. als Gepäckträger. Anschließend fahren wir weiter nach Idre. Heute fährt der Sessellift aufs Fjäll zum Gipfel des Gränjasvalen. Im Sommer leben hier die Idresamen mit ihren Rentieren. Die Fahrt mit dem Lift ist sehr schön, und bei klarer Sicht hat man einen phantastischen Blick. Dienstags und donnerstags, während der Sommermonate, kann man den Lift kostenlos benutzen. Wieder zurück in Idre, gehen wir zur Bank und etwas einkaufen. Wir essen noch ein Eis und fahren dann zu unserer Hütte. Es sind jetzt 21°C. Die Temperaturen sind für uns wirklich sehr angenehm. 

Mittwoch, 24.7.1996
Guten Morgen! Es ist 9:00 Uhr, bewölkt und 13°C. Wollen heute zur Gerümpelauktion nach Idre und zum Krabbenessen aufs Idre-Fjäll. Erst fahren wir aber einmal auf die norwegische Seite Richtung Elga. Die Straße nach Elga wird gerade erneuert, und es ist ganz schön staubig. In Elga selbst hat sich nichts verändert. Elga liegt an einem wunderbaren und sehr klarem See, dem Femundsee. Es riecht nach geräuchertem Fisch, und die Fischer sind bei der Arbeit. Wir fahren wieder zurück Richtung Hütte und halten bei Valdalen (noch norwegische Seite) auf dem Parkplatz. Es ist jetzt 11:30 Uhr, und wir laufen Richtung Svukuriset zum Lille Grövelsjöen. Den Weg sind wir früher schon einmal gegangen. Es ist sehr schön geworden, und wir haben 22°-23°C. Der Wanderweg zieht sich sehr lang hin. Immer noch ein Stück und noch ein Stück. Zwischendurch etwas kühles Quellwasser, das erfrischt! Es ist jetzt sehr warm. wir treffen nur wenige Leute. Nach 1 ¾  Stunden Marsch haben wir es geschafft. Ein wunderbarer Blick auf den See und die umliegenden Berge gibt sich uns preis! Wir sind jetzt 997m hoch. Machen eine kleine Pause. Hinten über den Bergen ist es sehr dunkel. Es zieht ein Gewitter auf. Das Licht ist wunderschön! Wir werden für unseren Marsch belohnt. Als wir so sitzen, kommt ein mächtiges Rentier direkt auf uns zugelaufen. Wir sitzen ganz still. Es kommt immer näher, bleibt aber immer stehen, um Witterung aufzunehmen. Hinter uns in einiger Entfernung steht ein Ehepaar mit zwei Hunden. Das Rentier scheint die Hunde wittern und macht sich davon. Wir machen uns langsam wieder auf den Rückweg, ehe uns das Gewitter einholt. Für den Rückweg brauchen wir 1 Stunde und 20 Minuten. Als wir am Auto ankommen, fängt es an zu regnen. Jetzt sind unsere neuen Wanderschuhe richtig eingeweiht! Als wir an unserer Hütte angelangt sind sind, fängt es richtig an zu regnen. Es schüttet wie aus Eimern. Dazu ein mächtiges Gewitter!Es blitzt und donnert gewaltig. So regnet es bestimmt eine Stunde. Das Auto ist auch fast wieder sauber. Wir essen zu Mittag. Dann lege ich mich etwas hin. Um 18:30 Uhr fahren wir nach Idre zur Auktion. Es ist wieder schönes Wetter bei 18°C. Bei der Auktion zuzuschauen, macht riesigen Spaß. Wir sind schon die Jahre davor immer dabeigewesen. Da werden teilweise Sachen versteigert, die wir nur noch wegwerfen würden. Aber es ist immer sehr lustig und außerdem für einen guten Zweck gedacht. Es sind auch immer die gleichen Männer, die die Auktion nun schon jahrelang leiten. Die Sachen werden zwischen 10 und 300 schwedischen Kronen versteigert. Man bekommt alles. Von Handtüchern über Rasenmäher bis hin zu Sesseln und Schränken. Um 20:00 Uhr fahren wir hinauf zum Idre-Fjäll. Wir bekommen einen Platz am Fenster. Das Krabben-Büfett ist schon hergerichtet. Es gibt herrliche Garnelen, soviel man essen möchte. Dazu Brot und Brötchen, Chips Käse, Butter und zwei verschiedene Dips. Alles ist hervorragend frisch, und es schmeckt ausgezeichnet! Ich habe noch nie so viele Reker (Krabben) gegessen, wie hier an diesem Abend! Dazu trinken wir einen spanischen Rotwein und Eiswasser. Ab 21:00 Uhr spielt ein Mann als Alleinunterhalter zum Tanz auf. Er macht wirklich gute Musik. Viele alte Stücke aus unserer Jugendzeit sind dabei, und so pulen die Schweden mal Krabben und mal gehen sie auf die Tanzfläche, um ein Tänzchen zu wagen. Wir sind so satt, und das nur von Krabben!!  Um 22:30 Uhr machen wir uns langsam auf den Heimweg (40km). Auf der Fahrt nach Björnliden liegt überall Nebel auf 
den Seen und den Wiesen. Es sieht sehr schön aus. Jetzt um 23:15 Uhr kann man immer noch etwas sehen. So langsam werden die Tage hier aber auch wieder kürzer. Ich lese noch ein wenig und gehe dann ins Bett. 
Norbert schläft schon.


Donnerstag, 25.7.1996
In der Nacht hat es geregnet. Nun scheint aber wieder die Sonne und wir haben 16°C. Heute werde ich meinen Fuß ein wenig schonen. Habe nämlich einen Fersensporn, der sich immer wieder mit heftigen Schmerzen bemerkbar macht. So machen wir nach dem Frühstück einen gemütlichen Spaziergang nach Lövasgarden. Wieder zurück, mache ich uns Mittagessen. Es gibt Putenkeule mit Reis und zum Nachtisch Ananas mit Schlagsahne. Nach dem Essen schreibe ich ein wenig, und Norbert liest in seiner Computer-Zeitung. Um 16:30 Uhr fahren wir nach Storsätern und trinken im Fjäll-Hotel einen Kaffee und essen eine Waffel mit Schlagsahne und Multebeeren. Das hübsche Hotel liegt genau an der Kreuzung nach Elga und Grövelsjön. Die Besitzer sind sehr nett. Hier ist zu dieser Jahreszeit absolut gar nichts los. Im Restaurant sind wir die einzigen Gäste. Es sitzt sich sehr gemütlich (Waffel mit Kaffee SKR. 70). Das Essen am Abend muß nach der Karte zu urteilen auch sehr gut sein. Es wird aber um Reservierung gebeten. Wenn man die Straße Richtung Elga weiterfährt, liegt, noch auf der schwedischen Seite, linker Hand ein Wanderparkplatz. 
Von hier aus kann man nach Valdalbygget und weiter rüber nach Norwegen zum Gammelgarden laufen (6km hin und zurück). Wir wollen die Strecke morgen mal laufen. Fahren zurück zur Hütte, und da das Wetter so schön ist, laufen wir um 19:00 Uhr noch mal die Bibertour. Sie geht vom Sparcentralweg links ab, an Sagbäcken vorbei, und führt genau bei Lövasgarden wieder zum Parkplatz zurück (4km). Wir verlaufen uns aber etwas! Es ist hier wie im Märchenwald -wunderschön!! Nur die Mücken sind heute unerträglich. Und da das Gebiet sehr feucht ist (Gummistiefel sind unbedingt erforderlich), können wir uns, trotz gutem Mückenmittel, vor diesen Viechern kaum retten!! So gehen wir schnellen Schrittes durch dieses herrliche Feuchtgebiet. Wir hätten uns gerne mehr Zeit gelassen. Nach ca. 1 ½ Stunden kommen wir dann oberhalb von Lövasgarden wieder raus, sind aber nicht 4km, sondern 6km gelaufen. Nach dieser aufregenden Tour gönnen wir uns noch ein deftiges Abendbrot und eine gute Flasche Wein! Der Himmel ist jetzt ganz klar und der Mond scheint.

Freitag, 26.7.1996
Heute bin ich um 4:00 Uhr aufgewacht. Der Himmel war ganz rot gefärbt. Jetzt, beim Frühstück, zieht sich alles zu und es sind 11°C. Wir fahren in Richtung norwegische Grenze und parken kurz vor Valdalen auf der linken Seite. Bis Valdalbygget sind es 2km. Hier steht ein alter Hof, der teilweise renoviert wurde. Frühe, während des 2. Weltkrieges, übernachteten hier die Grenzpatrouillen. Die Tage, die die Militärs auf dem Hof verbracht haben, sind zum Teil in die Holzbretter eingeritzt. Weiter führt der Weg über die norwegische Grenze nach Gammeldalen (1km). Es ist eine sehr schöne Kurzwanderung, aber nur zu empfehlen, wenn die Mücken sich rar machen! In Gammeldalen bekommen wir Kaffee und Waffeln. Eine Frau aus Valdalen wohnt hier den Sommer über für drei Tage die Woche in einer kleinen alten aber gemütlichen Hütte. Um uns die Waffeln zu backen, setzt sie einen Generator in Betrieb. Eine weitere kleine neue Hütte ist gerade im Bau. Das Wasser holt sie aus einer nahegelegenen Quelle. Die Waffeln sind mit Schlagsahne und Erdbeer-oder Himbeermarmelade. Sehr lecker und pro Person NKR. 30 ! Es ist sehr hübsch hier. Wenn nur die Mücken nicht wären!!! Die Frau gibt uns noch ein paar gute Wandertips für die norwegische Seite. Außerdem empfiehlt sie uns zum Einreiben gegen Mücken ,,Wilmas Nordic Summer". Was wir uns gekauft haben, hilft bei der Mückeninvasion nämlich nicht mehr. Wir laufen zurück zur Straße (sehr schöner Weg) und dann noch ein kurzes Stück direkt an der Straße entlang bis zum Parkplatz. Wieder zurück in der Hütte, machen wir uns frisch und fahren nach Idre zum Einkaufen. Wir holen uns noch ein großes Dalarna-Pferd (Idre-Fjäll SKR 250). Ich möchte es zu Hause ans Fenster stellen. Zum Mittag gibt es heute Kohlrouladen mit Kartoffelbrei. Morgen werden wir mal angeln gehen. Haben uns in Idre eine Angelkarte geholt. Außerdem auch ein paar Würmer (3-Tagekarte-SKR. 120). Am Abend schauen wir noch Olympiade. Mittlerweile ist es  0.00 Uhr, und es regnet bestimmt schon eine Stunde wie  aus Eimern. Norbert schläft schon längst. Ich versuche noch ein wenig zu lesen, schlafe aber vor Müdigkeit ein. Man denkt hier im Sommer immer, man verpaßt etwas, weil es nicht dunkel wird. Na dann, bis morgen!

Samstag, 27.7.1996
Es regnet ein wenig, und wir haben 8°C. Heute legen wir einen Ruhetag ein. Ich werde ein paar Sachen waschen. 
Norbert schaut Olympia. Wir bringen den Müll weg. Es hat aufgehört zu regnen. Zum Mittag mache ich uns Grieß mit Pfirsichen. In Atlanta auf der Olympiade ist heute früh eine Bombe explodiert. Es fängt wieder an zu regnen - 14°C. Wollen nachher mal zum Abendsee angeln gehen. Wir fahren zum See. Stehen links der Brücke. Es fängt wieder an zu regnen und zu gewittern. Die Mücken plagen uns fürchterlich! Aber ,,Wilmas Nordic Summer" hilft ausgezeichnet. War ein guter Tip! Es regnet immer stärker, und nach ca. 50 Min. packen wir ein und fahren zur Hütte zurück. Wir stinken wie die Puma, aber das Mückenmittel hilft wirklich sehr gut. Keine Mücke greift an!! Nun aber schnell unter die Dusche. Das tut gut! Nach dem Abendessen wird das Wetter wieder schön. Die Sonne kommt raus. Hoffentlich hält sich das so bis morgen, dann können wir noch mal aufs Fjäll laufen. Schade, daß wir wegen meines schlimmen Fußes keine längere Tour unternehmen können, aber die kleinen Wanderungen sind ja auch ganz schön! Wir schauen noch ein wenig Olympiade, und Norbert kühlt meinen Fuß. Der ist nämlich wieder ganz dick angeschwollen. Ich lese noch ein bißchen. Der Himmel ist jetzt ganz klar. Gute Nacht! 

Sonntag, 28.7.1996
Das Wetter ist klar bei 7°C und starkem Wind. Also hinauf aufs Fjäll! Wir laufen an der Grövelsjön-Fjällstation los. Nach einem etwas steilen Anstieg wandern wir auf einem schönen Kamm immer östlich des Grövelsjön entlang. Es ist ein wunderbarer Weg, und die Aussicht ist phantastisch! Eigentlich kann man hier gar keinen richtigen Weg mehr ausmachen, und so halten wir uns östlich und laufen einfach immer querfeldein den Berg hinauf. Überall liegen viele schöne Steine mit herrlich leuchtenden gelben Flechten. Das Gelb strahlt richtig in der Sonne! Als wir oben ankommen (1045m), sehen wir linker Hand die Jacobshöhe liegen. Es ist nur noch ein kurzes Stück. Da wir aber schon mehrmals ganz oben waren, und am Himmel sehr düstere Wolken aufziehen, machen wir uns besser auf den Rückweg. Von weitem sehen wir einige Rentiere. Es fängt an zu regnen. Nach ca. 2 1/2 Stunden Marsch und 9km Wegstrecke sind wir wieder am Parkplatz. Es sind jetzt 12°C und die Sonne scheint. Zwei Männer mit Crossrädern kommen den Berg herunter. Nach dem Mittagessen legen wir uns ein wenig hin. Abends wollen wir dann zum Abendsee angeln gehen.
Zwischendurch regnet es immer mal. Es ist jetzt 19:00 Uhr,und der Himmel ist ganz klar. Die Abendsonne scheint, und wir haben 7°C. Wir fahren zum See. Die Mücken sind heute nicht ganz so stürmisch! Stehen auf unserem alten Stein.Es ist wieder wunderschön hier!! Am Ende des Sees ziehen vier Reier ihre Runden. Auch ein paar Enten schwimmen quakend vorbei. Langsam wird es kalt. Nach ca. 2 Stunden ohne Fiske fahren wir wieder zur Hütte zurück. Es sind jetzt um 21:30 Uhr nur noch 6°C! Nun schnell unter die Dusche, die Heizung an, und dann gibt`s einen heißen Grog  und Abendbrot. Danach ist Olympiade angesagt.

Donnerstag, 25.7.1996
In der Nacht hat es geregnet. Nun scheint aber wieder die Sonne und wir haben 16°C. Heute werde ich meinen Fuß ein wenig schonen. Habe nämlich einen Fersensporn, der sich immer wieder mit heftigen Schmerzen bemerkbar macht. So machen wir nach dem Frühstück einen gemütlichen Spaziergang nach Lövasgarden. Wieder zurück, mache ich uns Mittagessen. Es gibt Putenkeule mit Reis und zum Nachtisch Ananas mit Schlagsahne. Nach dem Essen schreibe ich ein wenig, und Norbert liest in seiner Computer-Zeitung. Um 16:30 Uhr fahren wir nach Storsätern und trinken im Fjäll-Hotel einen Kaffee und essen eine Waffel mit Schlagsahne und Multebeeren. Das hübsche Hotel liegt genau an der Kreuzung nach Elga und Grövelsjön. Die Besitzer sind sehr nett. Hier ist zu dieser Jahreszeit absolut gar nichts los. Im Restaurant sind wir die einzigen Gäste. Es sitzt sich sehr gemütlich (Waffel mit Kaffee SKR. 70). Das Essen am Abend muß nach der Karte zu urteilen auch sehr gut sein. Es wird aber um Reservierung gebeten. Wenn man die Straße Richtung Elga weiterfährt, liegt, noch auf der schwedischen Seite, linker Hand ein Wanderparkplatz. 
Von hier aus kann man nach Valdalbygget und weiter rüber nach Norwegen zum Gammelgarden laufen (6km hin und zurück). Wir wollen die Strecke morgen mal laufen. Fahren zurück zur Hütte, und da das Wetter so schön ist, laufen wir um 19:00 Uhr noch mal die Bibertour. Sie geht vom Sparcentralweg links ab, an Sagbäcken vorbei, und führt genau bei Lövasgarden wieder zum Parkplatz zurück (4km). Wir verlaufen uns aber etwas! Es ist hier wie im Märchenwald -wunderschön!! Nur die Mücken sind heute unerträglich. Und da das Gebiet sehr feucht ist (Gummistiefel sind unbedingt erforderlich), können wir uns, trotz gutem Mückenmittel, vor diesen Viechern kaum retten!! So gehen wir schnellen Schrittes durch dieses herrliche Feuchtgebiet. Wir hätten uns gerne mehr Zeit gelassen. Nach ca. 1 ½ Stunden kommen wir dann oberhalb von Lövasgarden wieder raus, sind aber nicht 4km, sondern 6km gelaufen. Nach dieser aufregenden Tour gönnen wir uns noch ein deftiges Abendbrot und eine gute Flasche Wein! Der Himmel ist jetzt ganz klar und der Mond scheint.

Freitag, 26.7.1996
Heute bin ich um 4:00 Uhr aufgewacht. Der Himmel war ganz rot gefärbt. Jetzt, beim Frühstück, zieht sich alles zu und es sind 11°C. Wir fahren in Richtung norwegische Grenze und parken kurz vor Valdalen auf der linken Seite. Bis Valdalbygget sind es 2km. Hier steht ein alter Hof, der teilweise renoviert wurde. Frühe, während des 2. Weltkrieges, übernachteten hier die Grenzpatrouillen. Die Tage, die die Militärs auf dem Hof verbracht haben, sind zum Teil in die Holzbretter eingeritzt. Weiter führt der Weg über die norwegische Grenze nach Gammeldalen (1km). Es ist eine sehr schöne Kurzwanderung, aber nur zu empfehlen, wenn die Mücken sich rar machen! In Gammeldalen bekommen wir Kaffee und Waffeln. Eine Frau aus Valdalen wohnt hier den Sommer über für drei Tage die Woche in einer kleinen alten aber gemütlichen Hütte. Um uns die Waffeln zu backen, setzt sie einen Generator in Betrieb. Eine weitere kleine neue Hütte ist gerade im Bau. Das Wasser holt sie aus einer nahegelegenen Quelle. Die Waffeln sind mit Schlagsahne und Erdbeer-oder Himbeermarmelade. Sehr lecker und pro Person NKR. 30 ! Es ist sehr hübsch hier. Wenn nur die Mücken nicht wären!!! Die Frau gibt uns noch ein paar gute Wandertips für die norwegische Seite. Außerdem empfiehlt sie uns zum Einreiben gegen Mücken ,,Wilmas Nordic Summer". Was wir uns gekauft haben, hilft bei der Mückeninvasion nämlich nicht mehr. Wir laufen zurück zur Straße (sehr schöner Weg) und dann noch ein kurzes Stück direkt an der Straße entlang bis zum Parkplatz. Wieder zurück in der Hütte, machen wir uns frisch und fahren nach Idre zum Einkaufen. Wir holen uns noch ein großes Dalarna-Pferd (Idre-Fjäll SKR 250). Ich möchte es zu Hause ans Fenster stellen. Zum Mittag gibt es heute Kohlrouladen mit Kartoffelbrei. Morgen werden wir mal angeln gehen. Haben uns in Idre eine Angelkarte geholt. Außerdem auch ein paar Würmer (3-Tagekarte-SKR. 120). Am Abend schauen wir noch Olympiade. Mittlerweile ist es  0.00 Uhr, und es regnet bestimmt schon eine Stunde wie  aus Eimern. Norbert schläft schon längst. Ich versuche noch ein wenig zu lesen, schlafe aber vor Müdigkeit ein. Man denkt hier im Sommer immer, man verpaßt etwas, weil es nicht dunkel wird. Na dann, bis morgen!

Samstag, 27.7.1996
Es regnet ein wenig, und wir haben 8°C. Heute legen wir einen Ruhetag ein. Ich werde ein paar Sachen waschen. 
Norbert schaut Olympia. Wir bringen den Müll weg. Es hat aufgehört zu regnen. Zum Mittag mache ich uns Grieß mit Pfirsichen. In Atlanta auf der Olympiade ist heute früh eine Bombe explodiert. Es fängt wieder an zu regnen - 14°C. Wollen nachher mal zum Abendsee angeln gehen. Wir fahren zum See. Stehen links der Brücke. Es fängt wieder an zu regnen und zu gewittern. Die Mücken plagen uns fürchterlich! Aber ,,Wilmas Nordic Summer" hilft ausgezeichnet. War ein guter Tip! Es regnet immer stärker, und nach ca. 50 Min. packen wir ein und fahren zur Hütte zurück. Wir stinken wie die Puma, aber das Mückenmittel hilft wirklich sehr gut. Keine Mücke greift an!! Nun aber schnell unter die Dusche. Das tut gut! Nach dem Abendessen wird das Wetter wieder schön. Die Sonne kommt raus. Hoffentlich hält sich das so bis morgen, dann können wir noch mal aufs Fjäll laufen. Schade, daß wir wegen meines schlimmen Fußes keine längere Tour unternehmen können, aber die kleinen Wanderungen sind ja auch ganz schön! Wir schauen noch ein wenig Olympiade, und Norbert kühlt meinen Fuß. Der ist nämlich wieder ganz dick angeschwollen. Ich lese noch ein bißchen. Der Himmel ist jetzt ganz klar. Gute Nacht! 

Sonntag, 28.7.1996
Das Wetter ist klar bei 7°C und starkem Wind. Also hinauf aufs Fjäll! Wir laufen an der Grövelsjön-Fjällstation los. Nach einem etwas steilen Anstieg wandern wir auf einem schönen Kamm immer östlich des Grövelsjön entlang. Es ist ein wunderbarer Weg, und die Aussicht ist phantastisch! Eigentlich kann man hier gar keinen richtigen Weg mehr ausmachen, und so halten wir uns östlich und laufen einfach immer querfeldein den Berg hinauf. Überall liegen viele schöne Steine mit herrlich leuchtenden gelben Flechten. Das Gelb strahlt richtig in der Sonne! Als wir oben ankommen (1045m), sehen wir linker Hand die Jacobshöhe liegen. Es ist nur noch ein kurzes Stück. Da wir aber schon mehrmals ganz oben waren, und am Himmel sehr düstere Wolken aufziehen, machen wir uns besser auf den Rückweg. Von weitem sehen wir einige Rentiere. Es fängt an zu regnen. Nach ca. 2 1/2 Stunden Marsch und 9km Wegstrecke sind wir wieder am Parkplatz. Es sind jetzt 12°C und die Sonne scheint. Zwei Männer mit Crossrädern kommen den Berg herunter. Nach dem Mittagessen legen wir uns ein wenig hin. Abends wollen wir dann zum Abendsee angeln gehen.
Zwischendurch regnet es immer mal. Es ist jetzt 19:00 Uhr,und der Himmel ist ganz klar. Die Abendsonne scheint, und wir haben 7°C. Wir fahren zum See. Die Mücken sind heute nicht ganz so stürmisch! Stehen auf unserem alten Stein.Es ist wieder wunderschön hier!! Am Ende des Sees ziehen vier Reier ihre Runden. Auch ein paar Enten schwimmen quakend vorbei. Langsam wird es kalt. Nach ca. 2 Stunden ohne Fiske fahren wir wieder zur Hütte zurück. Es sind jetzt um 21:30 Uhr nur noch 6°C! Nun schnell unter die Dusche, die Heizung an, und dann gibt`s einen heißen Grog  und Abendbrot. Danach ist Olympiade angesagt.

Montag, 29.7.1996
Es ist bewölkt bei 9°C. Wollen heute etwas umherfahren. Wir beschließen, einen Ausflug  zum Fehmundsee auf der norwegischen Seite zu unternehmen. Auf der Schotterstraße, schon auf norwegischem Gebiet, kommt uns ein 
stattliches Rentier entgegen. Am Fehmundsee erstreckt sich ein sehr gutes Wander- und Angelrevier. Auch hier kann man überall nette Hütten mieten. Über Drevsjö (noch Norwegen) geht's wieder zurück nach Idre. Kurz vor Idre fahren wir nach Drevangen ab. Ganz versteckt entdecken wir ein paar kleine hübsche Angelseen. Heute ist es recht kalt. Das Thermometer zeigt nur noch 6°C. Und wieder fängt es an zu regnen. Wir fahren also nicht zum Angeln, sondern machen nach dem Abendessen, als die Sonne noch mal rauskommt, einen gemütlichen Abendspaziergang. Morgen Vormittag fahren wir jedenfalls zum See. Bis dann.


Dienstag, 30.7.1996
Es sind jetzt nur noch 5°C und die Sonne strahlt. Wird es noch ein wenig kälter, fängt es an zu schneien! Wir haben die Heizung angestellt. Unser Hörnchen sitzt heute schon seit 5:30 Uhr auf der Terrasse und verputzt in aller Ruhe die Nüsse, die Norbert ihm gestern Abend rausgelegt hat. Als ich die Tür aufmache, bleibt es ganz ruhig sitzen und frißt weiter. Auch die anderen Nüsse, die ich dann noch hinlege, sind später weg. Gegen 10:30 Uhr gehen wir runter zum See angeln. Da es aber etwas windig ist, stellen wir uns links von der Brücke an den Fluß. Die Mücken sind heute nicht ganz so schlimm, weil es kälter ist. Die Fische springen wie verrückt! So stehen wir bis ca.13:30 Uhr. Nach einer ganzen Weile habe ich einen Fisch! Es ist eine Forelle. Da sie aber noch Untermaß hat, lassen wir sie wieder ins Wasser. Wir haben noch etliche Bisse, aber leider keinen Fisch. Na ja, war ja auch so schön, hier zu stehen! Langsam geht's wieder zurück zur Hütte. Es scheint herrlich die Sonne! Ich mache uns heute Eierkuchen, leider ohne Blaubeeren. Die brauchen vielleicht noch 1-11/2 Wochen bis zum Pflücken. Das Eichhörnchen ist wieder da. Es wird immer frecher und nimmt jetzt sogar eine Nuß aus meiner Hand! Es springt über die Türschwelle in die Hütte und holt sich zwei weitere Nüsse. Nun aber schnell weg und alles verstecken! Heute früh haben zwei Hörnchen auf der Tanne vor unserem Fenster gesessen und Tannenzapfen geknabbert. Das machen sie wirklich sehr geschickt mit ihren kleinen Pfötchen! ,,Unser Hörnchen" kommt immer wieder und holt sich Nüsse, um sie irgendwo unter den Tannen zu vergraben. Ich sitze in der Sonne. Es ist jetzt herrlich warm! 14°C! Auch Norbert kommt raus zum Lesen. Am späten Nachmittag fahren wir zum Landhandel und in das kleine Touristenbüro,das nur im Sommer geöffnet hat. Wir möchten wissen, ob hier auch noch andere Hütten zu mieten sind als die in Idre. Aber hier wird auch nur alles das angeboten, was es in Idre gibt. Kaufen für Berlin noch Knäckebrot, Start (eine Art Knuspermüsli und sehr lecker!), Rentierfleisch und Multebeermarmelade. Wieder in der Hütte, ist Schuheputzen angesagt. Jetzt sitze ich und schreibe wieder mal. Morgen wird gepackt und übermorgen geht es dann leider wieder Richtung Oslo zur Fähre. 

Mittwoch, 31.7.1996
Strahlender Sonnenschein und um 8:30 Uhr 10°C. Die Nüsse sind auch wieder verschwunden. Ich werde jetzt meine Nägel etwas pflegen und dann wird gepackt. Die Eichhörnchen halten uns heute ganz schön in Schach! Noch zwei Tage weiter, und sie hätten hier das Sagen!! Sie kommen in die Hütte bis auf den Tisch und fressen mir aus der Hand. Das Weibchen war erst sehr scheu. Es sieht richtig putzig aus mit seinen kleinen spitzen Ohren und den langen Haarbüscheln daran. Es hat einen hellen Schwanz. Das Männchen war gleich viel zutraulicher. Es ist etwas größer und hat einen schönen schwarzen, buschig geschwungenen Schwanz. Sie haben sogar beide unsere Kekse verputzt. Mittags war mächtig Radau, da sind sie immer übers Dach und dann die Regenrinne rutergerannt. Die meisten Nüsse haben sie in irgendwelche Verstecke geschleppt. Teilweise sind sie mit drei oder vier Nüssen im Maul davongerannt! Nach dem Kaffee wische ich schon mal die Hütte und Norbert verstaut die ersten Sachen im Auto. Die Hörnchen lassen sich immer wieder sehen. Wir beschließen, noch einen schönen Abendspaziergang zu machen. Es wird aber leider ein recht kurzer Spazierweg, da die Mücken wieder überaus lästig sind!! Norbert hat ,,Wilmas Nordic Summer" leider schon eingepackt. Als wir schon fast an unserer Hütte sind, kommt uns eine riesige Rentierherde entgegen!! Es sind bestimmt 40 Rentiere, wenn nicht noch mehr!Was für ein Glück! Am letzten Tag sehen wir noch so viele stattliche Tiere, eines schöner als das andere und mit mächtigen Geweihen!! Auch viele Jungtiere sind dabei. Einige haben Halsbänder um. Sie haben die Farben der samischen Flagge: rot, blau, grün und gelb. Es ist ein herrlicher Anblick!!! Leichtfüßig laufen
sie nach oben zur Straße, und wir flüchten vor den Mücken in unsere Hütte. Ich bin in Rentierketel getreten und muß erst mal meine Schuhe saubermachen. Gleich gibt es Abendbrot. Wir sehen gerade Radrennen-Olympiade Atlanta.  Heute gehen wir zeitig schlafen. Morgen ist frühes Aufstehen angesagt! 

Donnerstag,1.8.1996
Um 4:00 Uhr klingelt der Wecker. Die Hörnchen schlafen noch. Wir frühstücken gemütlich, und Norbert bringt noch die letzten Sachen zum Auto. Es sind 5°C und der Himmel ist herrlich blau. Es fällt mir sehr schwer, heute hier abzufahren. Ich fühle mich hier so wohl, daß ich gerne noch bleiben würde! Wir kommen aber bestimmt bald wieder! Daß mir der Abschied so schwer fällt, ist mir noch nicht sehr oft passiert. Aber ich habe mich einfach in diese wunderschöne und einmalige Landschaft verliebt!! Als wir abfahren, schaue ich noch mal zur Terrasse. Die Hörnchen sind immer noch nicht zu sehen. Norbert hat zum Abschied noch ein paar Nüsse hingelegt. Kurz hinter Björnliden, Höhe Sparcentralweg, raschelt es im Gebüsch und vor uns steht linke Hand eine wunderschöne Elchkuh ! Als sie uns wittert, bleibt sie ganz ruhig stehen, schaut in unsere Richtung und spitzt ihre langen Ohren. Sie sagt uns: ,,Auf Wiedersehen, bis zum nächsten Mal"!! Vielleicht auch lieber wieder in der kleinen gemütlichen Hütte mit den Eichhörnchen! Das wäre schön!! Wir haben diese Landschaft mit ihren vielen Farben liebgewonnen, besonders aber das weite Fjäll mit seinen leuchtenden Flechten, die Rentiere, die Hörnchen, die Menschen mit ihrer Gemütlichkeit und Gelassenheit, die Einsamkeit, und das Angeln am Abendsee!! Einfach alles!! Da nimmt man auch manchmal die schlechten Straßen in Kauf ! Und bei der 
herrlichen Luft muß ich fast gar nicht mehr husten. Mal sehen, wie es wieder in Deutschland riecht !? In Idre werfen wir noch den Schlüssel beim Touristenbüro ein. Nun geht es über Drevsjö, Agreströmmen und Koppang Richtung Elverum. Die Straßen sind noch ganz leer, und es ist sehr nebelig. Bis Oslo sind es ca. 400 km. Für diese Strecke brauchen wir, bei gemütlicher Fahrt, ungefähr 5 1/2 Stunden. Es sind jetzt 16°C. Um 11:45 Uhr sind wir am Oslo - Kai. Wir stellen den Wagen am Parkplatz ab und laufen ins Zentrum. Die Sonne scheint. Bei Pizza-Hut essen wir eine Pizza Mexicana und anschließend in Agger- Brygge noch ein Soft-is mit Strösel. Um 15:00 Uhr werden wir eingecheckt. Unsere Kabine liegt auf Deck 5 und hat die Nummer 5310 (linke Seite vorne). Beim Auslaufen um 16:30 Uhr gehen wir an Deck. Vorher bestellen wir einen Tisch für 20:30 Uhr zum Abendessen. Das Essen ist, wie immer, ganz ausgezeichnet! Norbert ißt Garnelencremesuppe, pochierten Lachs mit einer hervorragenden Soße, neue Kartoffeln und Gukensalat. Ich esse eine Zwiebelsuppe, Meeressymphonie bestehend aus Lachs, Steinbeißer,Garnelen und Jacobsmuscheln mit Fenchel und einer Zitronen- und Tomatensoße. Dazu neue Kartoffeln. Alles ist sehr gut abgeschmeckt und schön fürs Auge angerichtet! Als Getränk wählen wir einen 1991er Rotwein aus den Abruzzen. Zum Abschluß noch zwei Espresso. Wie gesagt, alles sehr zu empfehlen! (NKR. 554). Auf dem Schiff eingekauft haben wir auch: 3 Elche, 1 Teddy, 
1 Elchwurst, 1 Linieaquavit, 1 Mütze und einen Elchaufkleber. Nach dem Essen habe ich noch NKR. 50 verspielt. Jetzt um 22:30 Uhr ist es  immer noch etwas hell. Wir haben leichten Seegang. Ich schreibe noch ein wenig. Bin ganz schön müde. Morgen, so gegen 17:00 Uhr, sind wir wieder zu Hause.

Freitag, 2.8.1996
Ich habe schlecht geschlafen. Jetzt, um 2:00 Uhr, liege ich wach. Mein Kopf dröhnt und das Schiff schaukelt ganz schön. Die Wellen schlagen gegen das Schiff. So liege ich bestimmt über eine Stunde wach. Dann muß ich wohl doch wieder eingeschlafen sein. Als ich wach werde, ist es 6:30 Uhr. Norbert ist auch schon wach. Ich habe fürchterliches Kopfweh. Norbert gibt mir eine Tablette. Draußen scheint die Sonne bei 16°C. Wir duschen und gehen frühstücken. Setzen uns wieder an unseren alten Platz, da ist es schön ruhig. Um 12:30 Uhr werden wir in Kiel anlegen. Es ist jetzt 10:15 Uhr und ich schreibe noch ein paar Zeilen. Zum Einlaufen nach Kiel gehen wir nach draußen. Der Wind blähst recht kräftig. Unser Urlaub ist nun fast zu Ende. Ich muß am Montag wieder arbeiten gehen, und Norbert hat noch drei Wochen frei! Als wir in Kiel vom Schiff fahren, merken wir sofort, daß wir wieder in Deutschland sind. Ein zackiges und unfreundliches ,,Die Pässe, bitte!" läßt uns aus unserer Urlaubsstimmung erwachen! Hallo, Deutschland!!! Die Leute sind oftmals recht unfreundlich und hektisch. Es ist meist überall laut, und es stinkt fürchterlich!! Na ja, bis zum nächsten Urlaub! Durch Kiel durch dann Stau! An der Esso - Tankstelle tanken wir noch mal. Die Autobahn Richtung Berlin ist sehr voll, aber wir kommen in keinen Stau. Alle fahren hier nur wieder sehr rücksichtsvoll und wie die Idioten!! Alles fährt links, und so tuckern wir mit 80-120km/h Richtung Berlin. Um 16:30 Uhr sind wir zu Hause. Leider ist dieser schöne Urlaub nun  zu Ende. Wir beschließen aber, bald wieder nach Norwegen und Schweden zu fahren.!


Sibylle



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Herzlich Willkommen auf unserem Blog!

Herzlich Willkommen auf unserem Blog!