Sonntag, 7.7.1996
Wir haben es wieder einmal geschafft - der Urlaub steht
vor der Tür! Haben nur die Fähre Kiel - Oslo gebucht.
Auch diesmal wieder mit Color Line. Alles andere auf eigene
Faust. Das Wetter in Berlin ist Norwegen - Wetter.
Angenehme 18° - 20° ! Um 14:30 Uhr geht unsere Fähre. Als
wir zu Hause losfahren, ist es 6:40 Uhr und leicht bewölkt bei 11°C. Die
Strecke ist noch schön leer, und wir kommen gut durch. Noch bei Esso tanken (
DM 1,60 pro l - in Berlin DM 1,46 pro l ) und eine kleine Pause. Gegen
10:00 Uhr sind wir in Kiel. Die Langeland - Fähre legt gerade an. Die
Sonne kommt raus und es wird warm. Wir gehen noch etwas in die Stadt. Heute ist
Trödelmarkt. So einen riesigen Markt haben wir noch nie gesehen. Um ca. 13:00
Uhr können wir aufs Schiff fahren. Wir haben beide Strecken auf Kronprinz
Harald gebucht. Es sind jetzt 22°C. Unsere Kabine ist sehr schön groß. Haben
eine Drei- Sterne Kabine gebucht( DM 1.667), aber eine Vier - Sterne
Kabine an Bord bekommen. Sie liegt auf dem 8. Deck fast an der Kommando -
Brücke. Die Sonne ist schön warm! Nach ca. 4 Stunden Fahrt kommen wir an
einen riesigen Brückenbau. Dänemark wird hier durch eine neue Brücke verbunden.
Die Fahrt ist sehr ruhig. Wir werden jetzt duschen und dann zum Essen gehen.
Das Essen ist, wie immer, hervorragend!! Norbert ißt: Gratinierte Garnelen,
Schweinefilet in Curry auf Reis. Ich esse: Gedünsteten Lachs in
Sahnecremesoße, Lammcarree mit Rosmarin, Pilzen und Kartoffeln in
Sahnesoße. Dazu einen Abruzzen - Wein Caruso Montepulciano 1991er. Zum
Abschluß noch einen Espresso. Alles zusammen NKR. 540. Es war köstlich!!! Jetzt
noch ein Spielchen am einarmigen Banditen und dann gehen wir auf die
Kabine. Es ist jetzt 22:00 Uhr und noch hell draußen. Mal sehen, was wir morgen
für Wetter haben. Na, dann Gute Nacht! Hoffentlich kann ich gut schlafen. Das
Schiff liegt ganz ruhig! Bis morgen!
Montag, 8.7.1996
Wir haben beide sehr gut geschlafen. Es ist bewölkt bei 13°C.
Das Frühstück ist, wie immer, gut (NKR. 68). Da viele Busse an Bord sind, ist
es im Restaurant sehr voll. Wir frühstücken in Ruhe, und gehen noch ein wenig
an Deck. Unser Schiff läuft jetzt in den Oslofjord ein; für uns immer wieder
ein schöner Anblick! Um 10:00 Uhr legen wir an. Und dann geht's los -
die E6 Richtung Dombas (Softeis essen) und weiter nach Trondheim. Auf der Fahrt
nach Dombas scheint mal die Sonne und mal regnet es. Um 15:10 Uhr sind wir in
Dombas. Der Verkehr auf der E6 ist sehr stark und manche tuckeln mit nur 70
oder 60 km/h, wo 90 km/h erlaubt sind. So kommt es immer wieder zu
Autoschlangen und keiner traut sich so recht zu überholen. Dann hat man
plötzlich wieder kilometerweit freie Fahrt bis zum nächsten Wohnwagen
oder Schleicher. Das Softeis in Dombas schmeckt immer noch lecker. Es ist sehr
voll hier und außerdem gibt es eine künstliche Grotte, in der man Besuchern
Trolle zeigt. Wir können uns das verkneifen! Kaufen uns noch schnell eine
Cappelen- Kart 3 für NKR. 79 ( beste norwegische Straßenkarten!! ) und dann
geht es weiter übers Dovre- Fjell Richtung Trondheim. Leider haben
wir hier nur Regen, und die Temperatur liegt jetzt bei 7°C! Schade!! Hinter
Oppdal und Berkak klärt das Wetter auf. Es sind jetzt wieder 16°C. Sind von
Oslo ungefähr 470 km gefahren, und haben nun kurz vor Stören eine schöne Hütte
auf einem Campingplatz gefunden. Gullvag- Camping- Hytter ohne Dusche
und WC NKR. 250, Hytter mit Dusk+WC NKR. 450. Wir nehmen die Hütte für NKR.
450. Sie ist sehr gemütlich und sauber. Der Campingplatz liegt etwas abseits
der Straße( E6 stört nicht ) und hat viele Tiere, ist sehr kinderfreundlich und
liegt direkt am Fluß und an der Eisenbahnlinie. Die stört aber auch nicht. Es
gibt sogar einen beheizten Swimmingpool und ein Solarium. Man kann hier
wohl auch sehr gut angeln. Vertreten uns noch etwas die Füße und besuchen die
Pferde, die Ziegen, die Hühner und die Kaninchen. Es ist jetzt 22:30 Uhr und
noch sehr hell. Gegenüber an der Nachbarhütte wird gegrillt. Wir trinken noch
einen schönen Schluck Wein und sehen uns die Route für morgen an. Sind schon
gespannt, was uns erwartet.
Dienstag, 9.7.1996
Heute ist es bewölkt, und wir haben 10°C. Um 8:30 Uhr geht es
los. Wir fahren über Trondheim Richtung Steinkjer. Von hier an wird es
landschaftlich sehr schön. Vorbei geht es am Snasavatnet Richtung Grong. Das
Wetter klärt auf, und die Sonne scheint. Es sind jetzt angenehme 16°C. In Grong
essen wir zu Mittag. Anschließend fahren wir weiter zum Fiskumfoss. Es ist ein
Wasserfall mit Lachsleiter, der gleichzeitig auch Kraftwerk ist. Hier steht
auch das Lachsaquarium (NKR. 40). Es ist überall angenehm leer. Autos fahren
auch nicht mehr so viele wie südlich von Trondheim. Das Lachsaquarium hat ein nettes
Restaurant. Weiter geht es durch das herrliche Namdalen. Es ist eine
atemberaubende Landschaft! Das Wetter ist herrlich! Hinter Namskogen verlassen
wir Nord- Tröndelag und kommen nach Nordland (Nordnorwegen). Hier gibt es
viele gute und bekannte Gegenden, wo man hervorragend angeln, aber vor
allem sehr gut Lachs angeln kann. Wir machen hier eine kleine Pause und trinken
einen Kaffee. Bei Brenna biegen wir dann ab auf die 76 (ehemals 803) Richtung
Tosbotn am Tosenfjord. Kurz vor Tosbotn ein 6 km langer Tunnel. Es ist
unheimlich hier drinnen! In Tosbotn angekommen, bietet sich uns eine
wundervolle Aussicht! Es ist phantastisch!! Man kann es gar nicht so recht
beschreiben; man muß es einfach gesehen haben!
Herrliche Seen, schneebedeckte Berge, und dazu das wunderbar
leuchtende Grün der Bäume. Dazwischen schillern abertausende Blumen in allen
nur erdenklichen Farben. Wir sind ganz benommen von soviel schöner Landschaft!!
In Tosbotn gibt es einen kleinen Campingplatz mit Hütten fast am Fjord gelegen.
Es ist jetzt 18:45 Uhr, und wir beziehen eine hübsche und saubere Hütte mit
allem Komfort für NKR. 500. Packen ein wenig aus und fahren dann noch ca. 50 km
bis Hummelstö immer am Tosenfjord und an vielen kleinen, leuchtenden Seen
vorbei. Um 21:00 Uhr steht die Sonne immer noch recht hoch über dem Fjord. Es
ist ein sagenhaftes Licht, und man kann gar nicht aufhören hinzuschauen!! Ich
fotografiere wie wild! Tausende kleine, gelb leuchtende Hornveilchen säumen die
Straßenränder. Der Flieder blüht in herrlichem Lila. Es ist wie im Buch der
Trolle! Hier muß man sich einfach wohl fühlen und entspannen!! Die hohen Kuppen
der Berge werden jetzt von
einem strahlenden Rot der Abendsonne angeleuchtet, und das
Grün der Bäume wirkt jetzt richtig unecht! Aber es ist alles wirklich so -
man muß es eben gesehen haben! Das war heute ein wunderbarer Tag, und wir haben
viel erlebt. Hoffentlich läßt uns auch morgen das Wetter nicht im Stich. Wieder
zurück in der Hütte, essen wir noch eine Kleinigkeit und dann geht's unter die
heiße Dusche und ab in´s Bett. Ich werde bestimmt von den herrlichen Farben am
Tosenfjord träumen! Jetzt um 0:10 Uhr ist es immer noch taghell. Um 3:30 Uhr
werde ich wach. Es ist immer noch so hell, daß man gut sehen kann.
Mittwoch, 10.7.1996
Die Sonne strahlt und es ist herrliche, klare Sicht. Heute
geht es unter anderem zum Svartisen, dem zweitgrößten Gletscher
Norwegens. Die Hütte am Tosenfjord war wirklich schön und ist sehr zu
empfehlen. Es gab sogar einen Toaster!! Auf geht's in Richtung Mosjöen, vorbei
am Laksfors, einer 200 m langen Lachsleiter am Wasserfall. Wir haben jetzt
12°C. Mosjöen liegt nun hinter uns, und wir fahren bei Osen ab zum Elsfjord
(ca. 7 km mit sehr lohnenswerter Aussicht!). An Mo i Rana fahren wir vorbei und
biegen bei Rössvoll ab zum Svartisen (sehr, sehr!! schlechte Straße bis zur
Grönligrotte und weiter bis zum Gletscher!!). Bis zum Gletscher sind es 21 km.
Am Parkplatz geht's dann aufs Boot und anschließend noch 2 km zu Fuß direkt bis
zum Gletscher. Wir verzichten auf Gletscher und Grotte und fahren lieber in
Ruhe durch das herrliche Dunderlands-
dalen. Es ist angenehm warm bei 18°C. Bei ca. 586m ü. M. sind
wir jetzt an der Waldgrenze und werden in wenigen Kilometern am Polarkreis
sein. Die Landschaft ist hier ähnlich wie in Nord- Dalarna (Schweden). Es
gibt keine Bäume mehr, dafür aber viele herrliche Flechten. Nach etwa 1200km
Fahrt von Oslo haben wir nun den Polarkreis erreicht. Ich hole uns einen
Stempel für den Paß. Der Polarkreis liegt 66° 33`N und im Moment haben wir
erfreuliche 17°C. Viele Leute haben hier zahlreiche, kleine Trolle
(Steinhaufen) errichtet. Es sieht ganz hübsch aus. Ich baue auch einen ganz,
ganz kleinen Troll. Das bedeutet, hier kommen wir noch mal her. Ganz bestimmt!!
Außerdem soll es Glück bringen! Es gibt auch gar nicht so viele Leute hier, wie
man sich das immer vorstellt. Nachdem wir die Polarkreissäule besichtigt haben,
fahren wir weiter bis Storjord und biegen
ab ins Junkerdalen. Vereinzelt ziehen Wolken auf und es regnet
ein wenig. Das Tal ist sehr hübsch und zieht sich bis zur schwedischen Grenze
hin. es gibt hier ein paar Hütten, und wir haben auch Glück. Für NKR 350
beziehen wir ein Reihen - Apartment im Junkerdal Fjellcenter. Wenn man
schon so zwischen 16:00 und 17:00 Uhr nach einer geeigneten Unterkunft Ausschau
hält, hat man eine sehr gute Chance, noch eine komfortable Hütte mit Dusche und
WC zu bekommen. Bei späterer Suche kann es schon mal passieren, daß man auf
Dusche und WC verzichten muß. Das bedeutet, man muß dann die meist sehr gepflegten
sanitären Anlagen des Campingplatzes benutzen. Wir laden aus und fahren noch
nach Sverige (Schweden) rüber. Hier ist Wildnis pur. Überall liegt noch Schnee.
Nur die Rentiere sind hier zu Hause. Vereinzelt ein paar versteckte Hütten,
sonst nur herrliche Landschaft! Nach einigen Kilometern drehen wir wieder um
und fahren zum Fjellcenter zurück. Es
hat aufgehört zu regnen und wir haben 15°C. Jetzt um 22:00 Uhr
ist es immer noch so hell, daß man im Zimmer ohne Licht sitzen kann. Morgen
geht's wieder zurück zur E6 und noch ein wenig durchs Saltfjell Richtung
Fauske. Gute Nacht!
Donnerstag, 11.7.1996
Guten Morgen! Wir haben gerade festgestellt, daß es kein
Wasser gibt! Also, schnell den letzten Rest in einen Eimer laufen lassen. Wenn
wir nun nicht richtig saubermachen können, ist das nicht unser Problem. Es ist
sehr neblig, und wir haben 12°C. Heute wird das Wetter bestimmt schön. Die
ganze Nacht war es hell. Das ist schon ganz schön ungewohnt. Wir fahren los,
vorbei an Melby, wo die 812 zum Saltstraumen und weiter nach Bodö abzweigt.
Wollen hier auf dem Rückweg reinfahren. Weiter geht es vorbei an Fauske, wo
einer der größten Marmorbrüche liegt. Der Ankersche Marmor wurde u. a. schon an
das UNO- Gebäude in New York geliefert. Die Strecke hinter Fauske ist
wunderschön und besteht aus vielen Brücken und Tunnels. Von Sommarset nach
Bonnäsjöen fuhr früher eine Fähre ca. 15 Minuten. Heute führt eine herrliche
Straße, die E6, direkt am Fjord entlang. Wir fahren wieder fast an der
Baumgrenze. Ganz in der Nähe befindet sich der Rago Nationalpark
mit 179 Quadratkilometern Fläche (unberührte Wildnis, schöne
Wasserfälle und gute Angelmöglichkeiten). Es klärt etwas auf. In Sagelva sehen
wir uns die Felszeichnungen an (2 Rentiere- ca. 5.000 Jahre alt). Bei
Ulsvag fahren wir auf die 81 über Hamaröy nach Skutvik (sehr, sehr schön!!!).
Hamaröy besteht aus einem einzigen Blütenmeer! Die Fähre ab Skutvik auf die
Lofoten soll um 14:30 Uhr gehen, fällt aber wegen Streik aus. Die nächste Fähre
geht um 17:45 Uhr. Wir beschließen, nicht anders zu fahren, und warten. Es
fängt stark an zu regnen. Wir essen hier im Ort eine Kleinigkeit. Es schmeckt
sehr gut!
Rindergeschnetzeltes mit Reis. Die Fähre auf die Lofoten geht
2 Stunden. Sie ist voll bis auf den letzten Platz. An Bord essen wir ein
leckeres Reker- Brötchen (Krabben) und trinken einen Kaffee und eine
Schokolade. Um 19:45 Uhr legen wir bei Regen in Svolvaer auf den Lofoten an. Es
ist nicht viel zu sehen, da alles im Nebel und in den Wolken liegt. Wir fahren
zum Touristenbüro. Die Dame ist sehr nett und bemüht sich reizend um uns. Sie
bucht für uns 5 Nächte in Ballstad auf der Lofoten- Insel Vestvagöy. Es
ist ungefähr in der Mitte der Lofoten gelegen und für uns sehr gut, um alles zu
erkunden. Sollten die 5 Tage nicht reichen, bleiben wir noch ein- zwei Tage
länger. Es ist verhangen, hat aber aufgehört zu regnen. Um 21:30 Uhr kommen wir
in Ballstad an. Es ist phantastisch!! Genauso, wie ich mir Vieles auf den
Lofoten vorgestellt habe! Ein kleines Fischerdorf direkt am Meer, und wir wohnen
in einem Rorbu. Die Rorbus waren früher die Unterkünfte der Fischer, die man
heute für die Reisenden hergerichtet hat. Wir wohnen in der Rorbu- Anlage
Hattvika- Brygger mit 10 Apartments. Die Rorbus stehen alle auf Stelzen
direkt im Wasser. Es ist hier wunderschön!!! Unsere Unterkunft ist mit allem
Komfort, und wir fallen vom Fenster direkt ins Wasser! 600 NKR. pro Nacht
(Dusche, WC, TV, Telefon und Küche). Alles sehr sauber! Es gibt auch ein
gemütliches Restaurant und einen kleinen Pub. Die Leute sind alle sehr
freundlich. Wir fühlen uns hier pudelwohl!! Haben wirklich Glück gehabt! Wir
machen noch einen kleinen Spaziergang. Es ist jetzt 23:30 Uhr und noch ganz
hell. Ist ja toll!! Wir wohnen direkt neben dem Fischer. Ballstad war damals
das erste Dorf, das die Rorbus für Urlauber ausbaute. Wir sind beide ganz schön
müde. Morgen soll es noch regnen und windig sein. Ab Samstag dann wieder schön!
Na, mal sehen. Zum Ausklang
dieses erlebnisreichen Tages trinken wir noch ein Glas guten
Wein!!!
Freitag, 12.7.1996
Haben beide sehr gut geschlafen. In der Nacht war es wieder
ganz hell. Heute früh ist es leicht bedeckt mit etwas
Regen. Nach dem Frühstück fahren wir nach Kabelvag ins Lofoten- Aquarium.
Es ist sehr interessant!
(NKR. 50 pr. Person) Weiter dann nach Svolvaer. Wir laufen ein
wenig durch den Ort und gehen noch mal ins Touristenbüro. Am Hafen kaufen wir
ein paar Reker. Frisch schmecken sie am besten! Das Wetter klärt etwas auf ,
und so fahren wir auf dem Rückweg noch nach Henningsvaer. Hier ist es sehr hübsch!
Die Sonne kommt raus, und wir haben 12°C. Das Dorf wurde früher ausschließlich
von Fischern bewohnt und war nur mit einer Fähre zu erreichen. Es war im 19.
Jahrhundert einer der wichtigsten Fischereihäfen. In einem gemütlichen Cafe`
essen wir eine Kleinigkeit. Ich bestelle eine sehr schmackhafte Fischsuppe mit
Brot, und Norbert ißt Pizza. Wir fahren weiter über die große Brücke Richtung A
, so heißt der kleine Ort, und biegen dann nach Kvalnes ab. Die Strecke ist
sehr schön mit vielen leuchtenden Blumen und großen Schafherden. Das Wetter
wird etwas besser, und wir fahren weiter bis kurz vor Leknes und dort rechts
nach Utakleiv. Hier sehen wir wieder viele Schafe und zwei herrliche
schneeweiße!! Strände. Es sieht einfach toll aus! Im Vordergrund das türkisleuchtende
Meer, dann der weiße Strand, und dahinter die steilaufsteigenden Berge. Einfach
schön!! Wieder in Leknes angekommen, gehen wir ein paar Sachen einkaufen und
fahren dann zu unserem Rorbu zurück. Ich werde ein
paar Karten schreiben, und dann gehen wir mal hier in das
Restaurant. Es ist sehr gemütlich eingerichtet. Norbert ißt Entrecote und ich
Kattfisch. Dazu Bier und Kaffee. Sehr gut!! NKR. 390. Wir lernen den Besitzer
der Rorbus kennen und unterhalten uns noch recht nett. Anschließend dann noch
ein kleiner Verdauungsspaziergang. Es ist jetzt kurz vor Mitternacht und immer
noch hell wie am Tag. Beim Spazierengehen sehen wir noch Leute im Garten
arbeiten! Das muß man sich mal bei uns vorstellen! Einfach toll!! Dafür sind
hier aber die Wintertage sehr, sehr kurz. Morgen soll es schön werden!
Samstag, 13.7.1996
Heute und morgen ist ein Fest hier im Ort. Wollen heute abend
mal schauen. Die Fischer sind schon wieder bei der Arbeit.Es ist bewölkt, aber
nicht so stark wie gestern. Heute gibt es ein Frühstücksei. Die Norweger
schlafen noch alle. Die Fahrt geht nach A, dem südlichsten Dorf der Lofoten.
Zuerst fahren wir durch den Nappstraumen- Tunnel (ca. 1,8km lang). Er
verläuft unter dem Wasser. NKR. 65 pro Fahrzeug. Das Wetter klärt auf, und die
Sonne scheint bei ca. 16°C. Wir fahren jetzt auf der E10 und biegen dann am
Nußfjord ab. Was wir von hier ab zu sehen bekommen, ist in Worte gar nicht zu
fassen! Eine Aussicht phantastischer als die andere. Riesige, blühende
Blumenfelder und bizarre Berge, an denen die kleinen roten Häuschen zu kleben
scheinen. Es ist wie aus dem Bilderbuch!! Einfach unbeschreiblich schön! Hier
scheint die Zeit stehengeblieben zu sein! Der Nußfjord wurde von der UNESCO
unter Denkmalschutz gestellt. Es gibt viele hübsche Rorbus. In Vikten besuchen
wir die Glashytta und schauen dem Glasbläser bei der Arbeit zu. Was uns
gefällt, ist sehr teuer und kostet ca. 400- 500 DM. Weiter geht's nach
Ramberg, wo auch ein herrlich weißer Strand liegt. Wir fahren
jeden Zipfel ab. Und es lohnt sich jedesmal ! In Hamnöy halten
wir. Wieder Bilderbuchaussicht !! Dann weiter nach Reine und A. In A besuchen
wir das Stockfischmuseum. Eintritt NKR. 20 pro Person und sehr zu empfehlen!
Der gefangene Dorsch wird hier von April bis Juni ins Freie gehängt und
ohne Zugaben getrocknet. 95% des Stockfisches wird nach Italien exportiert.
Früher ein Armeleute- Essen, ist er heute eine Delikatesse! Von A fahren
wir zurück und halten noch einmal in Hamnöy. Es gibt hier eine kleine
unscheinbare Hütte, wo wir gut essen. Ich esse einen Meeresfrüchte- Teller -
sehr lecker! (Garnelen, Krabben, Muscheln, Lachs, weißer und schwarzer Kaviar,
Rührei und dazu eine sehr gute, selbst zubereitete Knoblauch- Soße
und Brot). Norbert ißt getrockneten Schinken, Bündnerfleisch, luftgetrocknete
Wurstund Knäckebrot mit einer sehr leckeren Sauerrahmcreme, dazu Rührei. Frisch
gestärkt machen wir noch ein paar kleine Abstecher und fahren dann Richtung
Tunnel zurück. Überall an der Straße sehen wir viele Schafe mit ihren
Jungtieren.
Es sind auch nicht so viele Leute unterwegs, wie wir es
gedacht hatten. Es war rundum ein sehr schöner, aber auch anstrengender Tag.
Sind jetzt wieder in unsere Unterkunft und werden nachher noch zum Dorffest
gehen. Es ist jetzt 20:45 Uhr. Beim Dorffest ist alles abgeriegelt und man muß
NKR. 100 Eintritt bezahlen. Es tritt eine Tanzgruppe auf. Das können wir uns
verkneifen, und so machen wir lieber noch einen Spaziergang durch die hübsche
Häuseranlage hinter unseren Rorbus. Um 0:45 Uhr gehen wir bei Tageslicht schlafen!
Sonntag, 14.7.1996
Das Wetter wird wieder schön. Wir bleiben heute auf unserem
Inselteil, auf Westvagöy. Draußen spiegeln sich die kleinen Häuschen im Meer.
Es sieht sehr hübsch aus! Fahren über Leknes die 815 Richtung Svolvaer. Die
Strecke ist ein Traum und nur zu empfehlen! Blühende Blumen soweit das Auge
reicht. Ich habe noch nie so viel Wollgras gesehen wie hier. Riesige Wiesen mit
Knabenkraut in allen Farben und in Hülle und Fülle! Scharfgarbe, zu gewaltigen
Büschen gewachsen, schmiegt sich um die Häuser, die Hänge hinauf und bis runter
zum Meer!! Es ist wie ein Traum! 16°C und Sonne.Plötzlich legen sich die Wolken
wie Watte um die Berge. Nur die Bergspitzen schauen oben heraus. Sehr hübsch!
Steine, Ure, Mordsund- sie sehen aus wie Dörfer aus dem Bilderbuch!! Wir
kreuzen die E10 und fahren auf die Insel Gimsöy (schlechte Straße, aber auch
sehr schön und einsam). Viele Schafe und Ziegen an den Straßen. Busse sehen wir
gar keine. Es ist heute Sonntag und sehr ruhig. Die Fischer scheinen auch nicht
zu arbeiten. Fahren wieder zurück Richtung A und biegen nach
Eggum ab. Und wieder abertausende blühende Blumen, und im
Hintergrund die herrlichen Berge. Leider ist es sehr dunstig. Bei ganz
klarer Sicht hat man hier einen Blick bis auf die Vesteralen und den dort
höchsten Berg Möysalen mit 1266m. Um 16:00 Uhr sind wir wieder in Ballstad.
Essen ein leckeres Softeis mit Strösel. Ich sitze jetzt an unserem Rorbu in der
Sonne und schreibe ein wenig. Die Sonne ist noch schön warm. Sie steht noch
hoch über dem Berg. Morgen wollen wir auf die nördliche Insel fahren. Bis dann!
Montag, 15.7.1996
Es ist bewölkt, aber nicht kalt. Und es ist wieder Ebbe. Es
sind bestimmt 1,50m bis 2m Unterschied. Fahren erst einmal nach Svolvaer, um
uns nach der Walsafari zu erkundigen. Haben die Wal- Expedition gebucht für
Mittwoch, den 17.7., um 8:30 Uhr. Wir tauschen noch etwas Geld und fahren dann
weiter Richtung Fiskeböl. Es sind ca. 14°C. Heute wird es wohl so bleiben. In
Fiskeböl geht die Fähre nach Melbu auf die Vesteralen (ca. 30 Minuten). Weiter
geht's bei Fiskeböl Richtung Lauvig und dann wieder zurück auf die E10.
Landschaftlich auch sehr interessant. Durch den Nebel sehen wir aber leider
nicht allzu viel. Wieder in Svolvaer, essen wir etwas und gehen ein paar Dinge
einkaufen. Dann weiter bei viel Nebel und etwas Regen auf der 815 zu unserem
Rorbu nach Ballstad. Vorher in Leknes natürlich noch ein Soft- is! Wir
trinken jetzt Kaffee, und ich schreibe ein wenig. Nachher werde ich noch etwas
packen. Mal sehen, ob wir morgen eine gute Unterkunft bekommen. Ab übermorgen
soll es wieder sonnig und warm werden. Das paßt uns gerade gut für unsere Wal- Beobachtungen.
Inzwischen habe ich gepackt, und nun gibt es Abendbrot. Noch ein Glas Wein, und
dann gehen wir schlafen.
Dienstag, 16.7.1996
Es ist bewölkt und 12°C. In Svolvaer tanken wir noch mal und
dann geht`s nach Fiskeböl zur Fähre auf die Vesteralen. Unsere Fähre geht
um 12:50 Uhr (NKR.81) und dauert ca. 25 Minuten. Es lockert etwas auf. Die
Fähre ist sehr schön und scheint noch ganz neu zu sein. Wir essen eine
Kleinigkeit, und dann legen wir auch schon in Melbu an. Über die E10 geht es
nach Andenes. Wir fahren vorbei an Stokmarknes, Sortland und dann weiter auf
der 82 über Risöyhamm, Ase und Dverberg nach Andenes(ca. 150km). Zwischen
Kvalnes und Ramsa finden wir eine Unterkunft in einem sehr gemütlichen
Haus mit 6 Zimmern (NKR. 350 pro Nacht). Unten ist ein Aufenthaltsraum
mit Küche und Duschen und oben sind die Zimmer und das WC. Alles ganz sauber
und liebevoll eingerichtet! Direkt am Antfjorden gelegen. Nachdem wir
ausgepackt haben fahren wir nach Andenes (20km), um zu sehen, wo das Schiff
morgen abgeht. Morgen früh um 8:15 Uhr müssen wir am Wal- Center sein. Dann
ist eine Einführung mit Diavortrag und ein begleiteter Rundgang durch`s Museum.
Um 10:00 Uhr
beginnt dieFahrt mit dem Schiff (Kosten mit kleinem Imbiss an
Bord NKR. 575 pro Person). Wir laufen noch etwas durch den Ort und essen in
einem Chinarestaurant Kantonente. Hat prima geschmeckt! Auf der Rückfahrt zu
unserer Unterkunft fahren wir noch nach Bleik (sehr schöner Strand!). Ich sitze
jetzt im Aufenthaltsraum und schreibe noch ein wenig. Es ist eine himmlische
Ruhe hier. Von den 6 Zimmern scheinen nur drei belegt zu sein. Morgen ist
frühes Aufstehen angesagt, und dann werden wir uns hier unten Frühstück machen.
Mittwoch, 17.7.1996
Was wir heute zu sehen bekommen, kann man gar nicht in Worte
fassen!! Es ist so unbeschreiblich, daß man gar nicht glauben kann; was man
sieht!! Nachdem wir gut gefrühstückt haben, fahren wir zum Wal- Center. Um
9:15 Uhr beginnt die Expedition mit einem phantastischen Diavortrag und einem
Rundgang durch das Museum mit deutschsprachiger Erklärung über das Leben der
Wale. Es arbeiten hier viele Forscher aus ganz Europa, den USA und Kanada. Die
Führungen sind in norwegischer, englischer und deutscher Sprache.
Um ca. 10:30 Uhr gehen wir aufs Schiff. Vorhernoch mal eine
kurze Erklärung: Wir fahren ca. 1 Stunde raus aufs offene Meer (etwa 18
Seemeilen) und dort wird dann Ausschau nach Walen gehalten. Es gibt hier
überwiegend Pottwale. Die Wahrscheinlichkeit, hier Wale zu sehen, beträgt 95%!!
Da es im Sommer für einige Monate nicht dunkel wird, treibt es die Wale hierher
auf Nahrungssuche. Da das Wasser von der Sonne durchflutet wird, kann sich das
Plankton gut vermehren, welches die Wale unter anderem als Nahrung zu sich
nehmen. Auch Heringe stehen auf ihrer Speisekarte. Es gehen aber nur die
Männchen auf Nahrungssuche. Die Weibchen bleiben mit ihren Jungen in wärmeren
Gebieten. Ein Wal kann bis zu 1.200m tief tauchen. Forscher haben aber auch
Hinweise dafür, daß es Wale gibt, die bis zu 3.000m tief tauchen! Der Biologe,
der uns begleitet, sagt, daß der Mond schon mehr erforscht sei, als die Ozeane
unserer Erde. Man weiß also noch
nicht viel über das Verhalten, und vor allem über die
Paarung der Wale. Wale können 70, ja sogar 80 Jahre alt
werden. Da es also auch bei Andenes sehr große Meerestiefen
gibt, und der Golfstrom hier vorbeiführt, fühlt sich der Wal in dieser Region
sehr wohl. Es gibt Tiere, die schon über mehre Jahre immer wieder gesichtet
werden. Man kann das Forschungsprogramm auch unterstützen, indem man für NKR.
250 einen Wal adoptiert (neueste Daten und Infos kommen dann regelmäßig per
Post). - Scheinen einen guten Tag erwischt zu haben. Wir sehen 28 Wale,
davon ca. 6 ganz dicht am Boot (knapp 50m)!!! Es sieht schon phantastisch aus,
wenn sie an die Wasseroberfläche kommen, um die zu Kondenswasser gewordene
Atemluft wieder auszuatmen. Meist ist es eine gewaltige Fontäne. Man glaubt,
seinen Augen nicht zu trauen, wenn da plötzlich so ein riesiger Wal direkt
neben dem Boot auftaucht!! Ein einfach unbeschreibliches Gefühl!!! So ein
Gefühl hatte ich bis jetzt nur zwei- oder dreimal (z.B. am Grand Canyon!).
Der Wal kommt für ca. 10 Minuten an die Wasseroberfläche um Luft zu holen und
taucht dann meist für eine halbe Stunde wieder ab. Wenn er dann abtaucht, ragt
seine große Schwanzflosse (Fluke) wie ein mächtiger Baum aus dem Wasser. Es ist
Wahnsinn!! Aber wir sind wirklich dabei! Die Biologen verrichten an Bord ihre
alltägliche Arbeit, und immer wenn ein Wal in Sicht ist, geben sie Bescheid.
Das Schiff hat mächtigen Seegang. Das stört uns aber nicht bei so viel ,,Natur
pur"! Wir haben im Wal- Center vorbeugend eine Pille gegen
Seekrankheit eingenommen. Nach etwa 1 ½ Stunden Ausschau auf See kehren wir
nach nochmals einer Stunde zurück nach Andenes. Für mich ist ein Traum in
Erfüllung gegangen!!! Voller beeindruckender Bilder in meinem Innersten gehen
wir zurück an Land. Hoffentlich sind die Fotos und der Film etwas
geworden. Wenn nicht, ist es auch egal. Was wir gesehen haben, kann uns keiner
nehmen!! Von hier fahren wir nun wieder zurück über Sortland und nehmen
um 17:15 Uhr die Fähre von Lödingen nach Bognes aufs norwegiscche
Festland (NKR. 141). Wir wollen noch ein paar Kilometer fahren und dann nach
einer Hytter Ausschau halten. Haben am Mörsvikbotn eine kleine Hütte am Wasser
bezogen (ohne Wasser, aber mit Kühlschrank und Kocher- NKR. 250). Alles
sehr sauber, auch die Duschen und die Toiletten. Wir sind jetzt ganz
schön müde. Unter unseren Füßen schwankt es, als ob wir noch auf dem
Schiff wären. Es war ein wirklich schöner Tag heute. Dieses Erlebnis bleibt uns
unvergessen!! Mal sehen, wie weit wir morgen kommen.
Donnerstag, 18.7.1996
Es ist 6:45 Uhr und alle schlafen noch. Der See liegt ruhig,
und die Berge tauchen aus den Wolken auf. Es ist sehr hübsch hier! Ich gehe zur
Toilette und wasche mich. Gestern Abend haben wir uns noch einen Kanister
Wasser zum Kaffeekochen und zum Abwaschen geholt. Um 8:30 Uhr fahren wir los
Richtung Fauske und weiter über den Polarkreis, Mo i Rana und Mosjöen nach
Grong. Das Wetter ist heiter bis wolkig bei 15°c. Sehr angenehm zum Fahren! Wir
kommen gut voran und fahren ca. 550km. In Grong finden wir einen hübschen Camgingplatz
für Nkr. 600 mit allem Komfort. Endlich mal wieder eine eigene Dusche!
(Langnes- Familiecamping Grong / 8 Hytter) Wir haben
Hytter Nr. 5 und sehen auf den Fluß. Grong ist das Zentrum des Lachsangelns.
Hier dreht sich alles um den Lachs. Man kann im Namsen oder im Sanddöla angeln.
Wir machen einen Spaziergang durch die Anlage und dann ist Schluß für heute.
Ich werde noch schnell ein paar Karten schreiben.
Freitag, 19.7.1996
Herrlich blauer Himmel, und die Sonne lacht- 8°C! Heute
geht es weiter auf der E6 bis Trondheim. Bei Stören biegen wir ab auf die 30
und fahren durch das schöne Gauldalen (sehr zu empfehlen- sehr schöne
Straße und wunderbare Landschaft!). Wenig befahren und ausgezeichnete Gegend
zum Angeln! In Röros (besterhaltende alte norwegische Bergwerkstadt). tauschen
wir Geld in schwedische Kronen. Hier ist die Hölle los! Menschen über Menschen!
Armes Röros! Schnell weg von hier! Es sind jetzt 18°C, und wir haben ein super
Wetter! In Drevsjö (kleiner norwegischer Ort vor der schwedischen Grenze) gehen
wir einkaufen und etwas essen. Es sind jetzt nur noch 40km bis Idre in
Schweden. Hoffentlich klappt es mit einer Hütte. Es sind nun angenehme 20°C.
Wäre schön, wenn es noch ein paar Tage so bleiben würde. Um 17:00 Uhr sind wir
in Idre. Es hat sich kaum etwas verändert. Das Tourist- Büro hat jeden Tag
bis 19:00 Uhr geöffnet. Wir haben Glück! Drei von den kleinen Hütten, die wir
die Vorjahre gemietet hatten, sind noch frei. Würden zwar gerne mal was anderes
nehmen, aber für fast zwei Wochen ist nichts mehr zu haben. Wir nehmen die
Nichtraucher- Hütte Nr. 15. Das ist ja prima! Kaufen noch etwas ein und
fahren dann nach Björnliden. Die Straße ist größtenteils neu gemacht, und es
gibt jetzt ein paar richtige Parkplätze. In Björnliden sind vereinzelt neue
Häuschen gebaut worden, aber ansonsten hat sich nichts verändert. Unsere Hytter
ist sauber und gemütlich.
Nur außen, der kleine Balkon könnte mal einen neuen Anstrich
vertragen. Die Mücken sind dieses Jahr sehr lästig,und wir werden uns morgen
gleich Dschungel- Oel kaufen. Die Hütte kostet für 13 Tage Skr. 2860. Das
ist wirklich preiswert. Erst einmal auspacken, und dann machen wir noch einen
kleinen Spaziergang. Die Mücken plagen uns sehr! Morgen pflücke ich erst einmal
einen Blumenstrauß für unseren Tisch. Rentiere und Eichhörnchen haben sich noch
nicht sehen lassen. Na, dann bis morgen!
Samstag, 20.7.1996
Wieder schönes Wetter. Jetzt um 8:00 Uhr 12°C. Die ersten
Unglückshäher (eine Vogelart) waren schon an unserer Hütte. Warum sie bloß
diesen Namen haben? Sie sehen nämlich sehr hübsch aus. Wir fahren jetzt
mal zum Grövelsjöen. Hier ist auch alles noch beim Alten. Auf dem Rückweg
schauen wir an der Hütte vorbei, wo wir vor vier Jahren gewohnt haben. Sie ist
leer, und es sieht noch alles so aus wie damals. Nach dem Mittagessen laufen
wir nach Lövasgarden. Hier ist im Winter (Langlauf) ordentlich was los, aber in
den anderen Monaten absolute Ruhe und Natur pur. Zurück nehmen wir den Weg
durch Sägliden Fjällby. Bei der guten Luft hier ist man ständig müde, und so
legen wir uns etwas hin. Dieses Jahr machen viele Schweden in Björnliden
Urlaub. Ein paar Deutsche gibt es auch. Es bewölkt sich, und wir haben ca.
16°C. Unsere neuen Wanderschuhe sind wir auch schon eingelaufen. Sie tragen
sich sehr gut. Haben vorhin an unserer Hütte ein Eichhörnchen gesehen. Die
Wachholdersträucher sind dieses Jahr alle braun, und die Blaubeeren sind noch
nicht soweit. Es muß ein sehr trockener und strenger Winter gewesen sein.
Morgen wollen wir nach Särna zum Markt und anschließend aufs Idre- Fjäll
fahren. Im Tourist- Büro in Idre schauen wir dann auch gleich noch einmal
rein. Jetzt um 21:15 Uhr sitzen wir bei Tageslicht in unserer Hütte. Es wird
hier aber schon fast dunkel. Allerdings nur für 3 - 4 Stunden,
dann bricht ein neuer Tag an. Morgen werden wir auch wieder
einmal ein leckeres Soft- is essen! Gute Nacht!
Sonntag, 21.7.1996
Ich habe noch bis 23:30 Uhr gelesen. Habe sehr gut geschlafen.
Seit 6:30 Uhr bin ich nun wach. Die Sonne scheint. Norbert schläft noch. Vor
unserer Tür sitzt ein riesiger Hase und spitzt seine Löffel. Ich lese mein Buch
weiter. Es ist sehr spannend. Nach dem Frühstück fahren wir nach Särna. Dort
sind Festwochen. Schauen uns die Gammelkirken an (sehr alte Kirche). Es ist
gerade Gottesdienst. Als der Pfarrer mit seiner Andacht zu Ende ist, kommt er
heraus, um die Leute zu verabschieden. Auch wir werden mit Handschlag begrüßt.
Es ist wirklich eine sehr schöne alte Kirche. Daneben ist der Gammelgarden, ein
sehr altes aufgebautes Dorf. Heute wird hier Handwerkskunst von früher gezeigt
und verkauft. Es ist sehr gemütlich. Wir laufen noch ein wenig durch Särna und
fahren dann aufs Idre- Fjäll. Die tollen Kochtöpfe in Särna im Supermarkt
gibt es leider nicht mehr. Schade! Am Idre- Fjäll ist nicht viel los.
Einige Leute baden. Wenn nämlich die Sonne rauskommt und es 15°C sind, laufen
die Schweden mit kurzen Hosen und freiem Oberkörper herum und gehen schwimmen.
Das ist hier eben der Sommer, und der ist sehr kurz in den skandinavischen
Ländern. Essen am Idre- Fjäll, wie immer, sehr
preiswert zu Mittag. Scholle mit Kartoffelbrei, dazu Brot,
Salat, Apfelsaft und Kaffee. Alles für SKR.118. Morgen ist ein
Informationsabend übers Fjäll. Vielleicht fahren wir hin. Für Mittwoch haben
wir Krabbenessen bestellt (Beginn 21:00 Uhr). Mal sehen, wie es wird. Wir
laufen zum Zoo. Hier gibt es Hühner, Schweine, Ziegen, Schafe, Kühe, Enten und
Gänse. Alle Tiere laufen frei herum, und man kann sie streicheln. Für die
Kinder ist das ganz toll. Außerdem gibt es Kaffe und Waffeln. Es ist später
Nachmittag als wir wieder nach Idre fahren. Gehen noch etwas einkaufen
und dann geht's zurück zu unserer Hütte nach Björnliden. Ich schreibe noch ein
wenig. Morgen wollen wir die erste kleine Wanderung machen. Nach dem Abendessen
bekommen wir noch Besuch vom Eichhörnchen. Heute hatten wir um die 20°C. Wenn
es morgen auch so wird, wäre es gerade richtig zum Wandern.
Montag, 22.7.1996
Ich habe schlecht geschlafen, und die Mücken haben mich in der
Nacht gequält. Nach dem Frühstück laufen wir von Lövasgarden mal zur
Oskarstugan. Das Eichhörnchen ist wieder da. Es ist aber sehr scheu. Wir haben
herrliches Wetter - sonnig und 22°C. Bis zur Oskarstugan sind es 6km. Das
ist ganz gut zum Einlaufen. Hier auf dem Fjäll ist es wunderschön. Die Flechten
leuchten in allen Farben! Die Loipe ist neu ausgeschildert. Wir sehen die
ersten Rentiere. Nach 1 3/4 Stunden sind wir an der Oskarstugan. Machen eine
Pause, und essen und trinken ein wenig. Die Ruhe hier oben ist einmalig und man
hat einen weiten Blick übers Fjäll. Auf dem Rückweg sehen wir ein Rentier mit
seinem Jungen und wenige Meter weiter noch ein stattliches männliches Rentier.
Für den Rückmarsch brauchen wir ca. 1 1/4 Stunden. Wieder in Björnliden fahren
wir nach einer kleinen Verschnaufpause nach Storsätern zur Schule. Es läuft
eine Ausstellung: Ein Jahr mit den Rentieren im Idre- Samenby (SKR. 10 pro
Person). Eine sehr gute und interessante Ausstellung mit deutschsprachiger
Broschüre. Anschließend fahren wir zum Grövelsjön und essen Waffeln mit
Multebeeren. Dazu gibt es einen besonders
guten Kaffee (sehr lecker! und SKR. 50 pro Person). Auch hier
am See hat sich nichts verändert. Wir fahren zurück zur Hütte. Ich lege mich
etwas hin, und Norbert liest ein wenig. Es ist jetzt 19:00 Uhr und im Fernsehen
laufen die Nachrichten. Morgen soll es wohl vereinzelt Schauer geben bei 18°C.
Das wäre mal ganz gut, es ist nämlich überall ganz schön staubig. Wir machen
uns jetzt Abendbrot.
Dienstag, 23.7.1996
Es ist heiter bis wolkig, und im Moment um 9:00 Uhr haben wir
15°C. Wir wollen heute mal Richtung Idre nach Höstsätern zum Hundehof fahren.
Eintritt SKR. 15 pro Person. Hier werden Huskys und andere nordische
Hunderassen ausgebildet. Der Besuch auf der Hundefarm ist sehr interessant und
sehenswert! Im Winter kann man sich einen Schlitten mit Hundegespann mieten und
herrliche Ausflüge in die Umgebung unternehmen. Auch im Sommer kann man sich
von einem ausgebildeten Hund begleiten lassen, z.B. als Gepäckträger.
Anschließend fahren wir weiter nach Idre. Heute fährt der Sessellift aufs Fjäll
zum Gipfel des Gränjasvalen. Im Sommer leben hier die Idresamen mit ihren
Rentieren. Die Fahrt mit dem Lift ist sehr schön, und bei klarer Sicht hat man
einen phantastischen Blick. Dienstags und donnerstags, während der
Sommermonate, kann man den Lift kostenlos benutzen. Wieder zurück in Idre,
gehen wir zur Bank und etwas einkaufen. Wir essen noch ein Eis und fahren dann
zu unserer Hütte. Es sind jetzt 21°C. Die Temperaturen sind für uns wirklich
sehr angenehm.
Mittwoch, 24.7.1996
Guten Morgen! Es ist 9:00 Uhr, bewölkt und 13°C. Wollen heute
zur Gerümpelauktion nach Idre und zum Krabbenessen aufs Idre- Fjäll. Erst
fahren wir aber einmal auf die norwegische Seite Richtung Elga. Die Straße nach
Elga wird gerade erneuert, und es ist ganz schön staubig. In Elga selbst hat
sich nichts verändert. Elga liegt an einem wunderbaren und sehr klarem See, dem
Femundsee. Es riecht nach geräuchertem Fisch, und die Fischer sind bei der
Arbeit. Wir fahren wieder zurück Richtung Hütte und halten bei Valdalen (noch
norwegische Seite) auf dem Parkplatz. Es ist jetzt 11:30 Uhr, und wir laufen
Richtung Svukuriset zum Lille Grövelsjöen. Den Weg sind wir früher schon einmal
gegangen. Es ist sehr schön geworden, und wir haben 22°- 23°C. Der
Wanderweg zieht sich sehr lang hin. Immer noch ein Stück und noch ein Stück.
Zwischendurch etwas kühles Quellwasser, das erfrischt! Es ist jetzt sehr warm.
wir treffen nur wenige Leute. Nach 1 ¾ Stunden Marsch haben wir es
geschafft. Ein wunderbarer Blick auf den See und die umliegenden Berge gibt
sich uns preis! Wir sind jetzt 997m hoch. Machen eine kleine Pause. Hinten über
den Bergen ist es sehr dunkel. Es zieht ein Gewitter auf. Das Licht ist
wunderschön! Wir werden für unseren Marsch belohnt. Als wir so sitzen, kommt
ein mächtiges Rentier direkt auf uns zugelaufen. Wir sitzen ganz still. Es
kommt immer näher, bleibt aber immer stehen, um Witterung aufzunehmen. Hinter
uns in einiger Entfernung steht ein Ehepaar mit zwei Hunden. Das Rentier
scheint die Hunde wittern und macht sich davon. Wir machen uns langsam wieder
auf den Rückweg, ehe uns das Gewitter einholt. Für den Rückweg brauchen wir 1
Stunde und 20 Minuten. Als wir am Auto ankommen, fängt es an zu regnen. Jetzt
sind unsere neuen Wanderschuhe richtig eingeweiht! Als wir an unserer Hütte
angelangt sind sind, fängt es richtig an zu regnen. Es schüttet wie aus Eimern.
Dazu ein mächtiges Gewitter!Es blitzt und donnert gewaltig. So regnet es
bestimmt eine Stunde. Das Auto ist auch fast wieder sauber. Wir essen zu
Mittag. Dann lege ich mich etwas hin. Um 18:30 Uhr fahren wir nach Idre zur
Auktion. Es ist wieder schönes Wetter bei 18°C. Bei der Auktion zuzuschauen,
macht riesigen Spaß. Wir sind schon die Jahre davor immer dabeigewesen. Da
werden teilweise Sachen versteigert, die wir nur noch wegwerfen würden. Aber es
ist immer sehr lustig und außerdem für einen guten Zweck gedacht. Es sind auch
immer die gleichen Männer, die die Auktion nun schon jahrelang leiten. Die
Sachen werden zwischen 10 und 300 schwedischen Kronen versteigert. Man bekommt
alles. Von Handtüchern über Rasenmäher bis hin zu Sesseln und Schränken. Um
20:00 Uhr fahren wir hinauf zum Idre- Fjäll. Wir bekommen einen Platz am
Fenster. Das Krabben- Büfett ist schon hergerichtet. Es gibt herrliche
Garnelen, soviel man essen möchte. Dazu Brot und Brötchen, Chips Käse, Butter
und zwei verschiedene Dips. Alles ist hervorragend frisch, und es schmeckt
ausgezeichnet! Ich habe noch nie so viele Reker (Krabben) gegessen, wie hier an
diesem Abend! Dazu trinken wir einen spanischen Rotwein und Eiswasser. Ab 21:00
Uhr spielt ein Mann als Alleinunterhalter zum Tanz auf. Er macht wirklich gute
Musik. Viele alte Stücke aus unserer Jugendzeit sind dabei, und so pulen die
Schweden mal Krabben und mal gehen sie auf die Tanzfläche, um ein Tänzchen zu
wagen. Wir sind so satt, und das nur von Krabben!! Um 22:30 Uhr machen
wir uns langsam auf den Heimweg (40km). Auf der Fahrt nach Björnliden liegt
überall Nebel auf
den Seen und den Wiesen. Es sieht sehr schön aus. Jetzt um
23:15 Uhr kann man immer noch etwas sehen. So langsam werden die Tage hier aber
auch wieder kürzer. Ich lese noch ein wenig und gehe dann ins Bett.
Norbert schläft schon.
Donnerstag, 25.7.1996
In der Nacht hat es geregnet. Nun scheint aber wieder die
Sonne und wir haben 16°C. Heute werde ich meinen Fuß ein wenig schonen. Habe
nämlich einen Fersensporn, der sich immer wieder mit heftigen Schmerzen
bemerkbar macht. So machen wir nach dem Frühstück einen gemütlichen Spaziergang
nach Lövasgarden. Wieder zurück, mache ich uns Mittagessen. Es gibt Putenkeule
mit Reis und zum Nachtisch Ananas mit Schlagsahne. Nach dem Essen schreibe ich
ein wenig, und Norbert liest in seiner Computer- Zeitung. Um 16:30 Uhr
fahren wir nach Storsätern und trinken im Fjäll- Hotel einen Kaffee und essen
eine Waffel mit Schlagsahne und Multebeeren. Das hübsche Hotel liegt genau an
der Kreuzung nach Elga und Grövelsjön. Die Besitzer sind sehr nett. Hier ist zu
dieser Jahreszeit absolut gar nichts los. Im Restaurant sind wir die einzigen
Gäste. Es sitzt sich sehr gemütlich (Waffel mit Kaffee SKR. 70). Das Essen am
Abend muß nach der Karte zu urteilen auch sehr gut sein. Es wird aber um
Reservierung gebeten. Wenn man die Straße Richtung Elga weiterfährt, liegt,
noch auf der schwedischen Seite, linker Hand ein Wanderparkplatz.
Von hier aus kann man nach Valdalbygget und weiter rüber nach
Norwegen zum Gammelgarden laufen (6km hin und zurück). Wir wollen die Strecke
morgen mal laufen. Fahren zurück zur Hütte, und da das Wetter so schön ist,
laufen wir um 19:00 Uhr noch mal die Bibertour. Sie geht vom Sparcentralweg
links ab, an Sagbäcken vorbei, und führt genau bei Lövasgarden wieder zum
Parkplatz zurück (4km). Wir verlaufen uns aber etwas! Es ist hier wie im
Märchenwald - wunderschön!! Nur die Mücken sind heute unerträglich. Und da
das Gebiet sehr feucht ist (Gummistiefel sind unbedingt erforderlich), können
wir uns, trotz gutem Mückenmittel, vor diesen Viechern kaum retten!! So gehen
wir schnellen Schrittes durch dieses herrliche Feuchtgebiet. Wir hätten uns gerne
mehr Zeit gelassen. Nach ca. 1 ½ Stunden kommen wir dann oberhalb von
Lövasgarden wieder raus, sind aber nicht 4km, sondern 6km gelaufen. Nach dieser
aufregenden Tour gönnen wir uns noch ein deftiges Abendbrot und eine gute
Flasche Wein! Der Himmel ist jetzt ganz klar und der Mond scheint.
Freitag, 26.7.1996
Heute bin ich um 4:00 Uhr aufgewacht. Der Himmel war ganz rot
gefärbt. Jetzt, beim Frühstück, zieht sich alles zu und es sind 11°C. Wir
fahren in Richtung norwegische Grenze und parken kurz vor Valdalen auf der
linken Seite. Bis Valdalbygget sind es 2km. Hier steht ein alter Hof, der
teilweise renoviert wurde. Frühe, während des 2. Weltkrieges, übernachteten
hier die Grenzpatrouillen. Die Tage, die die Militärs auf dem Hof verbracht
haben, sind zum Teil in die Holzbretter eingeritzt. Weiter führt der Weg über
die norwegische Grenze nach Gammeldalen (1km). Es ist eine sehr schöne
Kurzwanderung, aber nur zu empfehlen, wenn die Mücken sich rar machen! In
Gammeldalen bekommen wir Kaffee und Waffeln. Eine Frau aus Valdalen wohnt hier
den Sommer über für drei Tage die Woche in einer kleinen alten aber gemütlichen
Hütte. Um uns die Waffeln zu backen, setzt sie einen Generator in Betrieb. Eine
weitere kleine neue Hütte ist gerade im Bau. Das Wasser holt sie aus einer
nahegelegenen Quelle. Die Waffeln sind mit Schlagsahne und Erdbeer- oder
Himbeermarmelade. Sehr lecker und pro Person NKR. 30 ! Es ist sehr hübsch hier.
Wenn nur die Mücken nicht wären!!! Die Frau gibt uns noch ein paar gute
Wandertips für die norwegische Seite. Außerdem empfiehlt sie uns zum Einreiben
gegen Mücken ,,Wilmas Nordic Summer". Was wir uns gekauft haben, hilft bei
der Mückeninvasion nämlich nicht mehr. Wir laufen zurück zur Straße (sehr
schöner Weg) und dann noch ein kurzes Stück direkt an der Straße entlang bis
zum Parkplatz. Wieder zurück in der Hütte, machen wir uns frisch und fahren
nach Idre zum Einkaufen. Wir holen uns noch ein großes Dalarna- Pferd (Idre- Fjäll
SKR 250). Ich möchte es zu Hause ans Fenster stellen. Zum Mittag gibt es heute
Kohlrouladen mit Kartoffelbrei. Morgen werden wir mal angeln gehen. Haben uns
in Idre eine Angelkarte geholt. Außerdem auch ein paar Würmer (3- Tagekarte- SKR.
120). Am Abend schauen wir noch Olympiade. Mittlerweile ist es 0.00 Uhr,
und es regnet bestimmt schon eine Stunde wie aus Eimern. Norbert schläft
schon längst. Ich versuche noch ein wenig zu lesen, schlafe aber vor Müdigkeit
ein. Man denkt hier im Sommer immer, man verpaßt etwas, weil es nicht dunkel
wird. Na dann, bis morgen!
Samstag, 27.7.1996
Es regnet ein wenig, und wir haben 8°C. Heute legen wir einen
Ruhetag ein. Ich werde ein paar Sachen waschen.
Norbert schaut Olympia. Wir bringen den Müll weg. Es hat
aufgehört zu regnen. Zum Mittag mache ich uns Grieß mit Pfirsichen. In Atlanta
auf der Olympiade ist heute früh eine Bombe explodiert. Es fängt wieder an zu
regnen - 14°C. Wollen nachher mal zum Abendsee angeln gehen. Wir fahren
zum See. Stehen links der Brücke. Es fängt wieder an zu regnen und zu
gewittern. Die Mücken plagen uns fürchterlich! Aber ,,Wilmas Nordic
Summer" hilft ausgezeichnet. War ein guter Tip! Es regnet immer stärker,
und nach ca. 50 Min. packen wir ein und fahren zur Hütte zurück. Wir stinken
wie die Puma, aber das Mückenmittel hilft wirklich sehr gut. Keine Mücke greift
an!! Nun aber schnell unter die Dusche. Das tut gut! Nach dem Abendessen wird
das Wetter wieder schön. Die Sonne kommt raus. Hoffentlich hält sich das so bis
morgen, dann können wir noch mal aufs Fjäll laufen. Schade, daß wir wegen
meines schlimmen Fußes keine längere Tour unternehmen können, aber die kleinen
Wanderungen sind ja auch ganz schön! Wir schauen noch ein wenig Olympiade, und
Norbert kühlt meinen Fuß. Der ist nämlich wieder ganz dick angeschwollen. Ich
lese noch ein bißchen. Der Himmel ist jetzt ganz klar. Gute Nacht!
Sonntag, 28.7.1996
Das Wetter ist klar bei 7°C und starkem Wind. Also hinauf aufs
Fjäll! Wir laufen an der Grövelsjön- Fjällstation los. Nach einem etwas
steilen Anstieg wandern wir auf einem schönen Kamm immer östlich des Grövelsjön
entlang. Es ist ein wunderbarer Weg, und die Aussicht ist phantastisch!
Eigentlich kann man hier gar keinen richtigen Weg mehr ausmachen, und so halten
wir uns östlich und laufen einfach immer querfeldein den Berg hinauf. Überall
liegen viele schöne Steine mit herrlich leuchtenden gelben Flechten. Das Gelb
strahlt richtig in der Sonne! Als wir oben ankommen (1045m), sehen wir linker
Hand die Jacobshöhe liegen. Es ist nur noch ein kurzes Stück. Da wir aber schon
mehrmals ganz oben waren, und am Himmel sehr düstere Wolken aufziehen, machen
wir uns besser auf den Rückweg. Von weitem sehen wir einige Rentiere. Es fängt
an zu regnen. Nach ca. 2 1/2 Stunden Marsch und 9km Wegstrecke sind wir wieder
am Parkplatz. Es sind jetzt 12°C und die Sonne scheint. Zwei Männer mit
Crossrädern kommen den Berg herunter. Nach dem Mittagessen legen wir uns ein
wenig hin. Abends wollen wir dann zum Abendsee angeln gehen.
Zwischendurch regnet es immer mal. Es ist jetzt 19:00 Uhr,und
der Himmel ist ganz klar. Die Abendsonne scheint, und wir haben 7°C. Wir fahren
zum See. Die Mücken sind heute nicht ganz so stürmisch! Stehen auf unserem
alten Stein.Es ist wieder wunderschön hier!! Am Ende des Sees ziehen vier Reier
ihre Runden. Auch ein paar Enten schwimmen quakend vorbei. Langsam wird es
kalt. Nach ca. 2 Stunden ohne Fiske fahren wir wieder zur Hütte zurück. Es sind
jetzt um 21:30 Uhr nur noch 6°C! Nun schnell unter die Dusche, die Heizung an,
und dann gibt`s einen heißen Grog und Abendbrot. Danach ist Olympiade
angesagt.
Donnerstag, 25.7.1996
In der Nacht hat es geregnet. Nun scheint aber wieder die
Sonne und wir haben 16°C. Heute werde ich meinen Fuß ein wenig schonen. Habe
nämlich einen Fersensporn, der sich immer wieder mit heftigen Schmerzen
bemerkbar macht. So machen wir nach dem Frühstück einen gemütlichen Spaziergang
nach Lövasgarden. Wieder zurück, mache ich uns Mittagessen. Es gibt Putenkeule
mit Reis und zum Nachtisch Ananas mit Schlagsahne. Nach dem Essen schreibe ich
ein wenig, und Norbert liest in seiner Computer- Zeitung. Um 16:30 Uhr
fahren wir nach Storsätern und trinken im Fjäll- Hotel einen Kaffee und
essen eine Waffel mit Schlagsahne und Multebeeren. Das hübsche Hotel liegt
genau an der Kreuzung nach Elga und Grövelsjön. Die Besitzer sind sehr nett.
Hier ist zu dieser Jahreszeit absolut gar nichts los. Im Restaurant sind wir
die einzigen Gäste. Es sitzt sich sehr gemütlich (Waffel mit Kaffee SKR. 70).
Das Essen am Abend muß nach der Karte zu urteilen auch sehr gut sein. Es wird
aber um Reservierung gebeten. Wenn man die Straße Richtung Elga weiterfährt,
liegt, noch auf der schwedischen Seite, linker Hand ein Wanderparkplatz.
Von hier aus kann man nach Valdalbygget und weiter rüber nach
Norwegen zum Gammelgarden laufen (6km hin und zurück). Wir wollen die Strecke
morgen mal laufen. Fahren zurück zur Hütte, und da das Wetter so schön ist,
laufen wir um 19:00 Uhr noch mal die Bibertour. Sie geht vom Sparcentralweg
links ab, an Sagbäcken vorbei, und führt genau bei Lövasgarden wieder zum
Parkplatz zurück (4km). Wir verlaufen uns aber etwas! Es ist hier wie im
Märchenwald - wunderschön!! Nur die Mücken sind heute unerträglich. Und da
das Gebiet sehr feucht ist (Gummistiefel sind unbedingt erforderlich), können
wir uns, trotz gutem Mückenmittel, vor diesen Viechern kaum retten!! So gehen
wir schnellen Schrittes durch dieses herrliche Feuchtgebiet. Wir hätten uns
gerne mehr Zeit gelassen. Nach ca. 1 ½ Stunden kommen wir dann oberhalb von
Lövasgarden wieder raus, sind aber nicht 4km, sondern 6km gelaufen. Nach dieser
aufregenden Tour gönnen wir uns noch ein deftiges Abendbrot und eine gute
Flasche Wein! Der Himmel ist jetzt ganz klar und der Mond scheint.
Freitag, 26.7.1996
Heute bin ich um 4:00 Uhr aufgewacht. Der Himmel war ganz rot
gefärbt. Jetzt, beim Frühstück, zieht sich alles zu und es sind 11°C. Wir
fahren in Richtung norwegische Grenze und parken kurz vor Valdalen auf der
linken Seite. Bis Valdalbygget sind es 2km. Hier steht ein alter Hof, der
teilweise renoviert wurde. Frühe, während des 2. Weltkrieges, übernachteten hier
die Grenzpatrouillen. Die Tage, die die Militärs auf dem Hof verbracht haben,
sind zum Teil in die Holzbretter eingeritzt. Weiter führt der Weg über die
norwegische Grenze nach Gammeldalen (1km). Es ist eine sehr schöne
Kurzwanderung, aber nur zu empfehlen, wenn die Mücken sich rar machen! In
Gammeldalen bekommen wir Kaffee und Waffeln. Eine Frau aus Valdalen wohnt hier
den Sommer über für drei Tage die Woche in einer kleinen alten aber gemütlichen
Hütte. Um uns die Waffeln zu backen, setzt sie einen Generator in Betrieb. Eine
weitere kleine neue Hütte ist gerade im Bau. Das Wasser holt sie aus einer
nahegelegenen Quelle. Die Waffeln sind mit Schlagsahne und Erdbeer- oder
Himbeermarmelade. Sehr lecker und pro Person NKR. 30 ! Es ist sehr hübsch hier.
Wenn nur die Mücken nicht wären!!! Die Frau gibt uns noch ein paar gute
Wandertips für die norwegische Seite. Außerdem empfiehlt sie uns zum Einreiben
gegen Mücken ,,Wilmas Nordic Summer". Was wir uns gekauft haben, hilft bei
der Mückeninvasion nämlich nicht mehr. Wir laufen zurück zur Straße (sehr
schöner Weg) und dann noch ein kurzes Stück direkt an der Straße entlang bis
zum Parkplatz. Wieder zurück in der Hütte, machen wir uns frisch und fahren
nach Idre zum Einkaufen. Wir holen uns noch ein großes Dalarna- Pferd (Idre- Fjäll
SKR 250). Ich möchte es zu Hause ans Fenster stellen. Zum Mittag gibt es heute
Kohlrouladen mit Kartoffelbrei. Morgen werden wir mal angeln gehen. Haben uns
in Idre eine Angelkarte geholt. Außerdem auch ein paar Würmer (3- Tagekarte- SKR.
120). Am Abend schauen wir noch Olympiade. Mittlerweile ist es 0.00 Uhr,
und es regnet bestimmt schon eine Stunde wie aus Eimern. Norbert schläft
schon längst. Ich versuche noch ein wenig zu lesen, schlafe aber vor Müdigkeit
ein. Man denkt hier im Sommer immer, man verpaßt etwas, weil es nicht dunkel
wird. Na dann, bis morgen!
Samstag, 27.7.1996
Es regnet ein wenig, und wir haben 8°C. Heute legen wir einen
Ruhetag ein. Ich werde ein paar Sachen waschen.
Norbert schaut Olympia. Wir bringen den Müll weg. Es hat
aufgehört zu regnen. Zum Mittag mache ich uns Grieß mit Pfirsichen. In Atlanta
auf der Olympiade ist heute früh eine Bombe explodiert. Es fängt wieder an zu
regnen - 14°C. Wollen nachher mal zum Abendsee angeln gehen. Wir fahren
zum See. Stehen links der Brücke. Es fängt wieder an zu regnen und zu
gewittern. Die Mücken plagen uns fürchterlich! Aber ,,Wilmas Nordic
Summer" hilft ausgezeichnet. War ein guter Tip! Es regnet immer stärker,
und nach ca. 50 Min. packen wir ein und fahren zur Hütte zurück. Wir stinken
wie die Puma, aber das Mückenmittel hilft wirklich sehr gut. Keine Mücke greift
an!! Nun aber schnell unter die Dusche. Das tut gut! Nach dem Abendessen wird
das Wetter wieder schön. Die Sonne kommt raus. Hoffentlich hält sich das so bis
morgen, dann können wir noch mal aufs Fjäll laufen. Schade, daß wir wegen
meines schlimmen Fußes keine längere Tour unternehmen können, aber die kleinen
Wanderungen sind ja auch ganz schön! Wir schauen noch ein wenig Olympiade, und
Norbert kühlt meinen Fuß. Der ist nämlich wieder ganz dick angeschwollen. Ich
lese noch ein bißchen. Der Himmel ist jetzt ganz klar. Gute Nacht!
Sonntag, 28.7.1996
Das Wetter ist klar bei 7°C und starkem Wind. Also hinauf aufs
Fjäll! Wir laufen an der Grövelsjön- Fjällstation los. Nach einem etwas
steilen Anstieg wandern wir auf einem schönen Kamm immer östlich des Grövelsjön
entlang. Es ist ein wunderbarer Weg, und die Aussicht ist phantastisch!
Eigentlich kann man hier gar keinen richtigen Weg mehr ausmachen, und so halten
wir uns östlich und laufen einfach immer querfeldein den Berg hinauf. Überall
liegen viele schöne Steine mit herrlich leuchtenden gelben Flechten. Das Gelb
strahlt richtig in der Sonne! Als wir oben ankommen (1045m), sehen wir linker
Hand die Jacobshöhe liegen. Es ist nur noch ein kurzes Stück. Da wir aber schon
mehrmals ganz oben waren, und am Himmel sehr düstere Wolken aufziehen, machen
wir uns besser auf den Rückweg. Von weitem sehen wir einige Rentiere. Es fängt
an zu regnen. Nach ca. 2 1/2 Stunden Marsch und 9km Wegstrecke sind wir wieder
am Parkplatz. Es sind jetzt 12°C und die Sonne scheint. Zwei Männer mit
Crossrädern kommen den Berg herunter. Nach dem Mittagessen legen wir uns ein
wenig hin. Abends wollen wir dann zum Abendsee angeln gehen.
Zwischendurch regnet es immer mal. Es ist jetzt 19:00 Uhr,und
der Himmel ist ganz klar. Die Abendsonne scheint, und wir haben 7°C. Wir fahren
zum See. Die Mücken sind heute nicht ganz so stürmisch! Stehen auf unserem
alten Stein.Es ist wieder wunderschön hier!! Am Ende des Sees ziehen vier Reier
ihre Runden. Auch ein paar Enten schwimmen quakend vorbei. Langsam wird es
kalt. Nach ca. 2 Stunden ohne Fiske fahren wir wieder zur Hütte zurück. Es sind
jetzt um 21:30 Uhr nur noch 6°C! Nun schnell unter die Dusche, die Heizung an,
und dann gibt`s einen heißen Grog und Abendbrot. Danach ist Olympiade
angesagt.
Montag, 29.7.1996
Es ist bewölkt bei 9°C. Wollen heute etwas umherfahren. Wir
beschließen, einen Ausflug zum Fehmundsee auf der norwegischen Seite zu
unternehmen. Auf der Schotterstraße, schon auf norwegischem Gebiet, kommt uns
ein
stattliches Rentier entgegen. Am Fehmundsee erstreckt sich ein
sehr gutes Wander- und Angelrevier. Auch hier kann man überall nette
Hütten mieten. Über Drevsjö (noch Norwegen) geht's wieder zurück nach Idre.
Kurz vor Idre fahren wir nach Drevangen ab. Ganz versteckt entdecken wir ein
paar kleine hübsche Angelseen. Heute ist es recht kalt. Das Thermometer zeigt
nur noch 6°C. Und wieder fängt es an zu regnen. Wir fahren also nicht zum
Angeln, sondern machen nach dem Abendessen, als die Sonne noch mal rauskommt,
einen gemütlichen Abendspaziergang. Morgen Vormittag fahren wir jedenfalls zum
See. Bis dann.
Dienstag, 30.7.1996
Es sind jetzt nur noch 5°C und die Sonne strahlt. Wird es noch
ein wenig kälter, fängt es an zu schneien! Wir haben die Heizung angestellt.
Unser Hörnchen sitzt heute schon seit 5:30 Uhr auf der Terrasse und verputzt in
aller Ruhe die Nüsse, die Norbert ihm gestern Abend rausgelegt hat. Als ich die
Tür aufmache, bleibt es ganz ruhig sitzen und frißt weiter. Auch die anderen
Nüsse, die ich dann noch hinlege, sind später weg. Gegen 10:30 Uhr gehen wir
runter zum See angeln. Da es aber etwas windig ist, stellen wir uns links von
der Brücke an den Fluß. Die Mücken sind heute nicht ganz so schlimm, weil es
kälter ist. Die Fische springen wie verrückt! So stehen wir bis ca.13:30 Uhr.
Nach einer ganzen Weile habe ich einen Fisch! Es ist eine Forelle. Da sie aber
noch Untermaß hat, lassen wir sie wieder ins Wasser. Wir haben noch etliche Bisse,
aber leider keinen Fisch. Na ja, war ja auch so schön, hier zu stehen! Langsam
geht's wieder zurück zur Hütte. Es scheint herrlich die Sonne! Ich mache uns
heute Eierkuchen, leider ohne Blaubeeren. Die brauchen vielleicht noch 1- 11/2
Wochen bis zum Pflücken. Das Eichhörnchen ist wieder da. Es wird immer frecher
und nimmt jetzt sogar eine Nuß aus meiner Hand! Es springt über die Türschwelle
in die Hütte und holt sich zwei weitere Nüsse. Nun aber schnell weg und alles
verstecken! Heute früh haben zwei Hörnchen auf der Tanne vor unserem Fenster
gesessen und Tannenzapfen geknabbert. Das machen sie wirklich sehr geschickt
mit ihren kleinen Pfötchen! ,,Unser Hörnchen" kommt immer wieder und holt
sich Nüsse, um sie irgendwo unter den Tannen zu vergraben. Ich sitze in der
Sonne. Es ist jetzt herrlich warm! 14°C! Auch Norbert kommt raus zum Lesen. Am
späten Nachmittag fahren wir zum Landhandel und in das kleine Touristenbüro,das
nur im Sommer geöffnet hat. Wir möchten wissen, ob hier auch noch andere Hütten
zu mieten sind als die in Idre. Aber hier wird auch nur alles das angeboten,
was es in Idre gibt. Kaufen für Berlin noch Knäckebrot, Start (eine Art
Knuspermüsli und sehr lecker!), Rentierfleisch und Multebeermarmelade. Wieder
in der Hütte, ist Schuheputzen angesagt. Jetzt sitze ich und schreibe wieder
mal. Morgen wird gepackt und übermorgen geht es dann leider wieder Richtung
Oslo zur Fähre.
Mittwoch, 31.7.1996
Strahlender Sonnenschein und um 8:30 Uhr 10°C. Die Nüsse sind
auch wieder verschwunden. Ich werde jetzt meine Nägel etwas pflegen und dann
wird gepackt. Die Eichhörnchen halten uns heute ganz schön in Schach! Noch zwei
Tage weiter, und sie hätten hier das Sagen!! Sie kommen in die Hütte bis auf
den Tisch und fressen mir aus der Hand. Das Weibchen war erst sehr scheu. Es
sieht richtig putzig aus mit seinen kleinen spitzen Ohren und den langen
Haarbüscheln daran. Es hat einen hellen Schwanz. Das Männchen war gleich viel
zutraulicher. Es ist etwas größer und hat einen schönen schwarzen, buschig
geschwungenen Schwanz. Sie haben sogar beide unsere Kekse verputzt. Mittags war
mächtig Radau, da sind sie immer übers Dach und dann die Regenrinne
rutergerannt. Die meisten Nüsse haben sie in irgendwelche Verstecke geschleppt.
Teilweise sind sie mit drei oder vier Nüssen im Maul davongerannt! Nach dem
Kaffee wische ich schon mal die Hütte und Norbert verstaut die ersten Sachen im
Auto. Die Hörnchen lassen sich immer wieder sehen. Wir beschließen, noch einen
schönen Abendspaziergang zu machen. Es wird aber leider ein recht kurzer
Spazierweg, da die Mücken wieder überaus lästig sind!! Norbert hat ,,Wilmas
Nordic Summer" leider schon eingepackt. Als wir schon fast an unserer
Hütte sind, kommt uns eine riesige Rentierherde entgegen!! Es sind bestimmt 40
Rentiere, wenn nicht noch mehr!Was für ein Glück! Am letzten Tag sehen wir noch
so viele stattliche Tiere, eines schöner als das andere und mit mächtigen
Geweihen!! Auch viele Jungtiere sind dabei. Einige haben Halsbänder um. Sie
haben die Farben der samischen Flagge: rot, blau, grün und gelb. Es ist ein
herrlicher Anblick!!! Leichtfüßig laufen
sie nach oben zur Straße, und wir flüchten vor den Mücken in
unsere Hütte. Ich bin in Rentierketel getreten und muß erst mal meine Schuhe
saubermachen. Gleich gibt es Abendbrot. Wir sehen gerade Radrennen- Olympiade
Atlanta. Heute gehen wir zeitig schlafen. Morgen ist frühes Aufstehen
angesagt!
Donnerstag,1.8.1996
Um 4:00 Uhr klingelt der Wecker. Die Hörnchen schlafen noch.
Wir frühstücken gemütlich, und Norbert bringt noch die letzten Sachen zum Auto.
Es sind 5°C und der Himmel ist herrlich blau. Es fällt mir sehr schwer, heute
hier abzufahren. Ich fühle mich hier so wohl, daß ich gerne noch bleiben würde!
Wir kommen aber bestimmt bald wieder! Daß mir der Abschied so schwer fällt, ist
mir noch nicht sehr oft passiert. Aber ich habe mich einfach in diese
wunderschöne und einmalige Landschaft verliebt!! Als wir abfahren, schaue ich
noch mal zur Terrasse. Die Hörnchen sind immer noch nicht zu sehen. Norbert hat
zum Abschied noch ein paar Nüsse hingelegt. Kurz hinter Björnliden, Höhe
Sparcentralweg, raschelt es im Gebüsch und vor uns steht linke Hand eine
wunderschöne Elchkuh ! Als sie uns wittert, bleibt sie ganz ruhig stehen,
schaut in unsere Richtung und spitzt ihre langen Ohren. Sie sagt uns: ,,Auf
Wiedersehen, bis zum nächsten Mal"!! Vielleicht auch lieber wieder in der
kleinen gemütlichen Hütte mit den Eichhörnchen! Das wäre schön!! Wir haben
diese Landschaft mit ihren vielen Farben liebgewonnen, besonders aber das weite
Fjäll mit seinen leuchtenden Flechten, die Rentiere, die Hörnchen, die Menschen
mit ihrer Gemütlichkeit und Gelassenheit, die Einsamkeit, und das Angeln am
Abendsee!! Einfach alles!! Da nimmt man auch manchmal die schlechten Straßen in
Kauf ! Und bei der
herrlichen Luft muß ich fast gar nicht mehr husten. Mal sehen,
wie es wieder in Deutschland riecht !? In Idre werfen wir noch den Schlüssel
beim Touristenbüro ein. Nun geht es über Drevsjö, Agreströmmen und Koppang
Richtung Elverum. Die Straßen sind noch ganz leer, und es ist sehr nebelig. Bis
Oslo sind es ca. 400 km. Für diese Strecke brauchen wir, bei gemütlicher Fahrt,
ungefähr 5 1/2 Stunden. Es sind jetzt 16°C. Um 11:45 Uhr sind wir am Oslo -
Kai. Wir stellen den Wagen am Parkplatz ab und laufen ins Zentrum. Die Sonne scheint.
Bei Pizza- Hut essen wir eine Pizza Mexicana und anschließend in Agger-
Brygge noch ein Soft- is mit Strösel. Um 15:00 Uhr werden wir eingecheckt.
Unsere Kabine liegt auf Deck 5 und hat die Nummer 5310 (linke Seite vorne).
Beim Auslaufen um 16:30 Uhr gehen wir an Deck. Vorher bestellen wir einen Tisch
für 20:30 Uhr zum Abendessen. Das Essen ist, wie immer, ganz ausgezeichnet!
Norbert ißt Garnelencremesuppe, pochierten Lachs mit einer hervorragenden Soße,
neue Kartoffeln und Gukensalat. Ich esse eine Zwiebelsuppe, Meeressymphonie
bestehend aus Lachs, Steinbeißer,Garnelen und Jacobsmuscheln mit Fenchel und
einer Zitronen- und Tomatensoße. Dazu neue Kartoffeln. Alles ist sehr gut
abgeschmeckt und schön fürs Auge angerichtet! Als Getränk wählen wir einen 1991er
Rotwein aus den Abruzzen. Zum Abschluß noch zwei Espresso. Wie gesagt, alles
sehr zu empfehlen! (NKR. 554). Auf dem Schiff eingekauft haben wir auch: 3
Elche, 1 Teddy,
1 Elchwurst, 1 Linieaquavit, 1 Mütze und einen Elchaufkleber.
Nach dem Essen habe ich noch NKR. 50 verspielt. Jetzt um 22:30 Uhr ist es
immer noch etwas hell. Wir haben leichten Seegang. Ich schreibe noch ein
wenig. Bin ganz schön müde. Morgen, so gegen 17:00 Uhr, sind wir wieder zu
Hause.
Freitag, 2.8.1996
Ich habe schlecht geschlafen. Jetzt, um 2:00 Uhr, liege ich
wach. Mein Kopf dröhnt und das Schiff schaukelt ganz schön. Die Wellen schlagen
gegen das Schiff. So liege ich bestimmt über eine Stunde wach. Dann muß ich
wohl doch wieder eingeschlafen sein. Als ich wach werde, ist es 6:30 Uhr.
Norbert ist auch schon wach. Ich habe fürchterliches Kopfweh. Norbert gibt mir
eine Tablette. Draußen scheint die Sonne bei 16°C. Wir duschen und gehen
frühstücken. Setzen uns wieder an unseren alten Platz, da ist es schön ruhig.
Um 12:30 Uhr werden wir in Kiel anlegen. Es ist jetzt 10:15 Uhr und ich
schreibe noch ein paar Zeilen. Zum Einlaufen nach Kiel gehen wir nach draußen.
Der Wind blähst recht kräftig. Unser Urlaub ist nun fast zu Ende. Ich muß am
Montag wieder arbeiten gehen, und Norbert hat noch drei Wochen frei! Als wir in
Kiel vom Schiff fahren, merken wir sofort, daß wir wieder in Deutschland sind.
Ein zackiges und unfreundliches ,,Die Pässe, bitte!" läßt uns aus unserer
Urlaubsstimmung erwachen! Hallo, Deutschland!!! Die Leute sind oftmals recht
unfreundlich und hektisch. Es ist meist überall laut, und es stinkt
fürchterlich!! Na ja, bis zum nächsten Urlaub! Durch Kiel durch dann Stau! An
der Esso - Tankstelle tanken wir noch mal. Die Autobahn Richtung Berlin
ist sehr voll, aber wir kommen in keinen Stau. Alle fahren hier nur wieder sehr
rücksichtsvoll und wie die Idioten!! Alles fährt links, und so tuckern wir mit
80- 120km/h Richtung Berlin. Um 16:30 Uhr sind wir zu Hause. Leider ist
dieser schöne Urlaub nun zu Ende. Wir beschließen aber, bald wieder nach
Norwegen und Schweden zu fahren.!
Sibylle
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